Haching-Boss Schwabl appelliert: "Vereinsbrille abnehmen"

Das Coronavirus legt die 3. Liga lahm. Wie es weitergeht, ist völlig unklar. Doch eine Lösung, mit denen alle gleichermaßen zufrieden sein werden, wird es für Unterhaching-Boss Manfred Schwabl nicht geben. Deswegen ruft der 53-Jährige zum Solidaritätsgedanken auf.

Klare Meinung zur Unklarheit

Am Dienstagabend hätten die ersten Spiele des 29. Spieltags stattfinden sollen, am Mittwoch wäre es weitergegangen. Stand jetzt würde die Aussetzung der 3. Liga genau an dem Punkt enden, doch eine Fortsetzung des Spielbetriebs am Wochenende ist nicht denkbar.

Ab 15:30 Uhr sitzen deshalb Vertreter aller 20 Vereine in einer Video-Konferenz mit dem Deutschen Fußball-Bund zusammen, um die Drittliga-Zukunft zu besprechen. Darunter auch Manfred Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching. Und der hat im "Kicker" eine klare Meinung zur Unklarheit: "Die wirtschaftlichen Folgen sind für den Fußball und die 3. Liga nicht absehbar, weil wir nicht wissen, wie sich die Lage entwickeln wird."

Wie sich die einzelnen Vereine in der Konferenz positionieren, ist ebenso ungewiss. "Es wird sich zeigen, ob es im Fußball eine Solidarität gibt", ließ auch Schwabl den Ausgang der außerordentlichen Tagung offen und blickt voraus, dass es Schwierigkeiten geben könnte: "Es wird sich zeigen, ob Verlierer demokratische Beschlüsse mittragen, wenn Entscheidungen gefällt werden müssen, nach denen es Gewinner und Verlierer geben wird." Die Hoffnung des 53-Jährigen liegt darin, dass die Verantwortlichen "ihre Vereinsbrille abnehmen und versuchen, dieses Thema ganzheitlich zu betrachten".

Schwabl sieht auch Chancen

Dabei stößt der Präsident der SpVgg Unterhaching auch an, dass die Krisensituation auch eine Chance verbirgt. "Corona sollte dazu führen, dass wir in uns gehen, ob wir das Rad nicht überdrehen", will Schwabl über den Tellerrand hinausblicken – und spricht damit die wirtschaftliche Situation der Vereine an. Die ist nämlich zumeist der Grund, warum in den Klubs aktuell und allgemein das Chaos steckt. Konkret geht es Schwabl um die Finanzierung des Kaders: "Ich hoffe, dass künftig unsere Nachwuchsspieler mehr Spielpraxis bekommen." Denn Kicker aus der eigenen Jugend kosten nur einen Teil dessen, was gestandene Profis verdienen – die Angst vor der eigenen Courage und der Druck des schnellen Erfolgs steht dem gegenüber.

   
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