Grünwalder Stadion: Studie soll Szenarien zur Erweiterung prüfen

Das städtische Stadion an der Grünwalder Straße ist und bleibt Streitpunkt im Münchener Tagesgeschehen. Politik, Anwohner und nicht zuletzt der TSV 1860 München als Nutzer – die Interessen gehen teils deutlich auseinander. Laut eines Berichts der "Süddeutschen Zeitung" gab Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nun eine Machbarkeitsstudie hinsichtlich eines möglichen Umbaus in Auftrag, die drei Szenarien durchspielen und unterschiedliche Interessen berücksichtigen soll. Im Raum steht auch eine Erweiterung der Kapazität auf 30.000 Zuschauer.

Szenarien: 18.600, 25.000 oder 30.000 Zuschauer

Vor nunmehr eineinhalb Jahren kehrte der TSV 1860 München nach Giesing zurück und bezog wieder das traditionsreiche Grünwalder Stadion. Auch wenn die Umstände der Rückkehr alles andere als gewünscht waren – die Löwen möchten am liebsten auf Dauer in ihrem alten Wohnzimmer bleiben. Die Realisierung dieses Traums gestaltet sich allerdings zunehmend schwieriger: Die Stadionkapazität ist zu gering für den großen Zuschauerandrang, Anwohner beschweren sich über die hohe Lärmbelästigung, auch bestehende Sicherheits- und Verkehrskonzepte sind mangelhaft.

Um Klarheit in Fragen der Kapazität, der Sicherheit und auch der Wahrung von Anwohnerinteressen zu erreichen, schrieb Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter nun eine Machbarkeitsstudie aus. Bis zum 31. Januar sollen sich Architektur- und Planungsbüros bewerben, drei Monate später ein Gutachten erstellt sein. Die Studie sei überfällig, so Reiter, "damit die Frage nach der möglichen Zuschauerzahl im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße endlich endgültig beantwortet werden kann." Konkret sollen Umsetzbarkeit und Kosten von Szenarien mit einer Zuschauerkapazität von 18.600, 25.000 und 30.000 geprüft werden. Anschließend habe der Stadtrat "die optimale Basis", um eine angemessene Entscheidung über die Zukunft der Spielstätte zu treffen.

"In Ausnahmefällen auch für die erste Bundesliga"

Im Mittelpunkt stehen also Sicherheit, Verkehr und Lärmschutz, ferner sollen auch VIP-Logen und bessere Werbeflächen Platz im Grünwalder Stadion finden. Grundsätzlich müsse laut städtischem Sportamt geklärt werden, "ob und welche Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beziehungsweise der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die zweite, in Ausnahmefällen auch für die erste Bundesliga erfüllt werden können."

Das Ergebnis soll indes nicht nur die Kostenfrage klären. Genauso möchte die Stadt wissen, wie die Dauer eines eventuellen Umbaus, der eine zwischenzeitliche Schließung des Stadions mit sich brächte, einzuschätzen ist. Letztendlich bringt die Münchener Referentin für Bildung und Sport die Intention der Ausschreibung auf den Punkt. Beatrix Zurek: "Die Machbarkeitsstudie wird zeigen, was möglich ist in unserem städtischen Stadion". Nicht nur die Optionen zur Erweiterung würden durch das Gutachten beleuchtet , "sondern auch, wie dies im Einklang mit dem Stadtviertel und mit der Anwohnerschaft des Stadions passieren kann."

   
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