"Grob unsportlich": Schnorrenberg geht Enochs nach Ostduell an

Während sich die Teams im Ostduell zwischen dem FSV Zwickau und dem Halleschen FC am Mittwochabend friedlich und ohne große Aufreger 2:2 trennten, ging es auf der anschließenden Pressekonferenz weitaus weniger harmonisch zu: HFC-Coach Florian Schnorrenberg ging Zwickaus Joe Enochs an.

Schnorrenberg: "Das finde ich grob unsportlich"

Eigentlich ist Schnorrenberg ein ruhiger Vertreter seiner Zunft. Doch im Anschluss an die Partie in Zwickau war der 44-Jährige mächtig sauer. Nicht auf seine Mannschaft, welche die "schwächste erste Halbzeit in dieser Saison" gespielt habe, sondern auf seinen Trainerkollegen Joe Enochs. "Wir Trainer haben immer eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Ich bin jetzt zum dritten Mal hier und warte zum dritten Mal darauf", sagte Schnorrenberg und fügte ironisch an: "Das ist nicht weiter schlimm, ich komme schon mit klar."

Was den 44-Jährigen auf die Palme brachte? "Wenn wir Spiele bei uns austragen, liegen an der Seitenlinie immer fünf, sechs Bälle, sodass jede Mannschaft entscheiden kann, ob sie das Spiel schnell macht oder nicht. Hier lag nach dem 1:0 von Zwickau kein Ball mehr." Einmal in Rage, legte der HFC-Coach nach: "Die Ballkinder bekommen dann auch noch die Anweisung, das Spiel zu verlangsamen. Das finde ich grob unsportlich."

Enochs: "Frechheit und respektlos"

Ein Vorwurf, auf den Enochs in seinem Statement zum Spiel umgehend reagierte: "Das lasse ich nicht auf mir sitzen, das muss ich ehrlich sagen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mit den Trainerkollegen immer versuche, gut umzugehen. Aber der Vorwurf, die Ballkinder gecoacht zu haben, ist eine Frechheit und respektlos. Das habe ich nicht nötig."

Er habe keinen dritten Co-Trainer oder einen Video-Analysten auf der Tribüne sitzen, "sodass ich keine Zeit habe, mich mit den Ballkindern zu beschäftigen", betonte der US-Amerikaner und richtete sich direkt an Schnorrenberg: "Wenn Sie das Gefühl hatten, unfair behandelt worden zu sein, müssen Sie mit irgendwem anderes sprechen, aber nicht mit mir." Klare Worte des 50-Jährigen. Der obligatorische Handschlag zwischen beiden Trainern blieb nach Ende der rund achtminütigen Pressekonferenz aus. Ob sich beide Übungsleiter im Laufe des Abends nochmal ausgesprochen haben, ist nicht bekannt.