Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu: Ex-Drittligist Uerdingen gerettet
Gute Nachrichten für Ex-Drittligist KFC Uerdingen: Die Gläubiger haben dem Insolvenzplan des Klubs zugestimmt, sodass das laufende Verfahren bis Ende Januar abgeschlossen werden kann. Damit haben sich die Krefelder von ihren Altlasten befreit und sind gerettet – zumindest aus finanzieller Sicht. Sportlich droht die Oberliga.
Konsolidierung im Fokus
Einstimmig hätten die Gläubiger dem Insolvenzplan zugestimmt, wie der KFC am Donnerstag mitteilte. Im Anschluss habe die zuständige Richterin den Insolvenzplan bereits bestätigt. "Der im Sommer neu bestellte Vorstand kann sich aufgrund des vorgenommenen Schuldenschnitts nun vollständig auf die langfristige Fortführung und weitere Konsolidierung des Vereins konzentrieren", betont Insolvenzverwalter Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter des KFC. "Wir freuen uns sehr, dass meine Kollegen und ich unseren Beitrag zur erfolgreichen Sanierung des KFC beisteuern konnten."
Durch die Zustimmung zum Insolvenzplan und dem damit verbundenen Schuldenschnitt kann der gesamte KFC Uerdingen 05 e.V. – nicht nur die Herrenmannschaft, sondern auch alle Jugendteams – positiv in die Zukunft schauen und den Spielbetrieb uneingeschränkt fortsetzen.
Anfang August hatte der KFC e.V. einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, nachdem den Krefeldern zuvor die Drittliga-Lizenz verweigert worden war. Eine Summe von sieben Millionen Euro hätte der KFC beim DFB nachweisen müssen, was dem Klub jedoch nicht möglich war. Zuvor hatte im Januar 2021 bereits die ausgegliederte Fußball GmbH nach dem Rückzug von Investor Ponomarev Insolvenz angemeldet.
Sportlich droht die Oberliga
Nun blickt der KFC einer bessere Zukunft entgegen: "Das klare Votum ist für uns ein großartiges Zeichen, dass wir mit unserer Arbeit seit Sommer auf dem richtigen Weg sind", sagt Sven Hartmann, verantwortlicher Vorstand für Finanzen. "Wir möchten jetzt die Chance nutzen, schuldenfrei und ohne Altlasten den KFC Uerdingen 05 e.V. nachhaltig aufzubauen."
Doch auch wenn die Uerdinger finanziell gerettet sind: Aus sportlicher Sicht droht der Absturz in die Oberliga. Mit nur neun Punkten aus 21 Spielen (ein Sieg, sechs Unentschieden) belegt der KFC Uerdingen den letzten Tabellenplatz in der Regionalliga West und hat bereits neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Dabei ist der im September durch den Westdeutschen Fußballverband verhängte Neun-Punkte-Abzug noch nicht mit eingerechnet. Sobald der Abzug rechtskräftig ist, werden die Krefelder den Abstieg aus der Regionalliga nicht mehr verhindern können.
Allerdings hatte der Klub angekündigt, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen. Doch selbst wenn der KFC damit Erfolg haben sollte, deutet vieles auf die Oberliga hin – der Kader ist schlicht nicht regionalligatauglich. Das zeigte sich vor allem beim 0:11 gegen Rot-Weiss Essen Anfang Oktober. In der 5. Liga spielten die Krefelder zuletzt in der Saison 2016/17, ehe es mit Ponomarev-Millionen auf direktem Wege in die 3. Liga ging. Diese scheint nun Lichtjahre entfernt.