Giannikis bleibt trotz Traum-Debüt auf dem Boden: "Nur ein Schritt"

Besser hätte das Debüt von Argirios Giannikis als neuer Trainer des TSV 1860 München nicht laufen können. Beim 4:1 gegen den MSV Duisburg feierten die Löwen einen überzeugenden Sieg und setzten ein Statement im Abstiegskampf. Dennoch blieb der 43-Jährige nach dem höchsten Saisonsieg auf dem Boden.

"Natürlich fällt da was ab"

Viermal in Folge hatten die Löwen vor der Winterpause verloren und waren über fünf Stunden ohne Treffer geblieben, beide Serien rissen am Samstag eindrucksvoll. "Wir wollten einen Neustart haben, wollten uns anders als zuvor präsentieren. Das ist uns gelungen", sagte Giannikis. Die Mannschaft habe den Matchplan gut umgesetzt. "Schnell in die Tiefe spielen, Räume überladen, Räume kontrollieren. Das sieht man gut an den Toren." Bereits nach nicht mal einer halben Stunde stand es durch die Treffer von Guttau (15.) und Schröter (23.) 2:0, bevor erneut Schröter (53.) und Lakenmacher (58.) weitere Treffer folgen ließen und damit schon frühzeitig für die Entscheidung sorgten.

Vier Tore in einem Spiel, das gelang den Löwen zuletzt im September 2023 – Gegner damals wie heute: der MSV Duisburg. Überrascht vom starken Auftritt seiner Schützlinge zeigte sich Giannikis aber nicht: "Ich sehe die Jungs ja täglich im Training". Gleichwohl räumte er ein: "Natürlich fällt da was ab." Zwar habe seine Mannschaft zeitweise "zu passiv" agiert, "aber das ist normal, dass wir das noch nicht über 90 Minuten durchziehen".

Schröter als Matchwinner

Matchwinner war Morris Schröter, der nicht nur zwei Tore erzielte, sondern die anderen beiden vorbereitete. "In Ansätzen haben wir das gezeigt, was der Trainer uns unter der Woche gesagt hat. Es hat echt gut funktioniert gleich", sagte der 28-Jährige, wollte den Erfolg aber nicht allein Giannikis, der sich "menschlich wie taktisch nahtlos eingefügt" habe, zuschreiben: "Wir haben bereits mit Frank Schmöller gut gearbeitet und haben uns dafür belohnt jetzt." Es gebe nichts Besseres als Tore zu schießen, und die vier Treffer seien "echt wichtig" gewesen, um ein Ausrufezeichen zu setzen. "Da bekommt man Selbstvertrauen." Dennoch gelte es nun, dranzubleiben.

Das sah auch der neue Chefcoach so: "Der Sieg heute ist schön, aber nur ein Schritt." Denn ein Sieg reiche nicht für den Klassenerhalt. Zumal der Vorsprung auf die Abstiegszone nur drei Punkte beträgt. "Es liegt noch ein langer Weg uns." Entsprechend wollte er die Tatsache, dass ihm im Gegensatz zu seinen Vorgängern  Michael Köllner, Günther Gorenzel, Maurizio Jacobacci und Frank Schmöller ein Sieg zum Einstand gelungen ist, auch nicht allzu hoch hängen: "Siege tun immer gut, aber es geht hier nicht um mich, sondern um Sechzig. Für mich war es heute auch spannend zu sehen, wie die Mannschaft im Wettkampf agiert." Was der 43-Jährige während der 90 Minuten zu sehen bekam, dürfte ihm gefallen haben.

Kommt doch kein neuer Stürmer?

Womöglich sogar so sehr, dass vielleicht doch kein neuer Stürmer mehr verpflichtet wird. Vor allem dann, wenn Joel Zwarts zeitnah wieder zur Verfügung stehen sollte. "Das müssen wir jetzt sehen", wollte sich Giannikis nicht in die Karten schauen lassen, während Sportchef Christian Werner in der Pause bei "MagentaSport" durchblicken ließ, dass die Löwen womöglich nicht auf dem Transfermarkt aktiv werden.

In den nächsten Wochen gelte es, "konstant zu punkten", forderte der Deutsch-Grieche. "Die Leistung heute gilt es zu bestätigen." Am besten schon am Dienstag, wenn mit dem VfB Lübeck ein weiterer direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt wartet. Dann soll auch Schröter wieder dabei sein, nachdem er die Partie gegen Duisburg mit "muskulären Wehwehchen" beendet hatte, wie sein Trainer berichtete.

   

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