"Handschrift noch ausgeprägt": Dotchev trifft auf Ex-Klub

Eine 1:3-Niederlage gegen Viktoria Köln kostete MSV-Coach Torsten Lieberknecht in der Hinrunde den Job, Trainer beim Gegner war damals Pavel Dotchev. Am Samstag (14 Uhr) wird der Übungsleiter mit den Zebras zu seinem ehemaligen Arbeitergeber zurückkehren – und eine Revanche der Duisburger würde den MSV in der Tabelle geradewegs an der Viktoria vorbeiführen.

"Muss mich in Köln nicht verstecken"

Es sind diese Geschichten, die nur der Fußball schreibt: Vor fast genau vier Monaten feierte Pavel Dotchev einen überzeugenden Sieg gegen den MSV Duisburg. Drei Trainerwechsel bei zwei Vereinen später steht der heutige MSV-Coach nun vor der Rückkehr zur Viktoria – natürlich als Gegner. "Es ist für mich kein normales Spiel", betonte Dotchev auf der Pressekonferenz am Donnerstag, dass es knapp vier Wochen nach seinem Aus in Köln noch zahlreiche Verbindungen zum kommenden Konkurrenten gibt. Auf die Mannschaft dürfe sich das aber nicht übertragen und gleichzeitig wollte der 55-Jährige selbst nicht zu sehr im Fokus stehen, denn dieser gilt einzig dem MSV: "Ich bin Profi genug, um den Rest zu verdrängen und auszublenden."

Dennoch verdeutlichte der erfahrene Übungsleiter, dass eine gewisse Enttäuschung in ihm steckte. "Im Fußball geht es manchmal so. Als Trainer bin ich das schwächste Glied in der Kette", resümierte Dotchev das Ende seiner Amtszeit in Köln mit Wehmut, doch das Verhältnis zur Viktoria sei deshalb nicht zerstört worden. "Sie mussten entweder in der Mannschaft oder auf der Trainerposition etwas verändern. Das habe ich akzeptiert. Ich muss mich in Köln nicht verstecken, weil ich dort gute Arbeit gemacht habe", so der sonst so zurückhaltende Fußballlehrer. Glück für den MSV Duisburg wiederum, der sich vier Tage nach dem Viktoria-Aus bei Dotchev erkundigte. Mit den Zebras feierte der 55-Jährige bereits drei Siege in vier Spielen.

Dotchev muss Personalfragen beantworten

"Ich gebe zu, dass ich das nicht für möglich gehalten hätte", erklärte Dotchev angesichts seines schnellen Wechsels zwischen den Drittliga-Konkurrenten. Doch nach ersten Gesprächen sei er innerhalb kürzester Zeit von einem guten Gefühl überzeugt worden, was ihn im Nachhinein freute: "Ich glaube nicht, dass ich mich getäuscht habe." Obwohl er mit Vincent Vermeij (Bänderriss), Stefan Velkov (Knöchel-OP) und jetzt auch Federico Palacios (Meniskusriss) gleich drei Stammspieler in seiner Zeit beim MSV verletzungsbedingt verlor, brachte Dotchev den Erfolg zurück nach Duisburg. Inklusive des Matches von Interimscoach Uwe Schubert sammelte der MSV schließlich 12 von 15 möglichen Punkten – und ließ den Tabellenkeller vorerst hinter sich.

Gleiches gilt für die Viktoria, die mit Olaf Janßen zuletzt zwei Siege gegen die direkten Konkurrenten erzielte. Auch ein Verdienst von Pavel Dotchev? "Eine gewisse Handschrift von mir ist noch ausgeprägt", lächelte Dotchev die Tatsache weg, dass er kein Drittliga-Team besser einschätzen könne, als die Kölner. Wohlgemerkt gilt das auch andersherum: "Die kennen mich auch ganz gut. Die wissen ganz gut, wie ich Fußballspielen lassen möchte und auf welche Sachen ich Wert lege." Mit vielen Überraschungen rechnete der MSV-Coach daher vor dem Match nicht. Personell wird sich Dotchev dagegen zwischen Maximilian Sauer und Joshua Bitter, sowie Dominic Volkmer und Dominik Schmidt in der Abwehr entscheiden müssen. Offensiv gilt es Palacios zu ersetzen, dort könnten Mirnes Pepic, Connor Krempicki oder Darius Ghindovean aushelfen. Klar ist für den Coach jedenfalls nach seinen früheren Feiern in Köln: "Dieses Mal würde ich lieber ein Bierchen in unserer Runde trinken. Das haben wir auch nach dem 1860-Sieg gemacht, das schmeckte sehr gut."

   

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