Fünfter Sieg in Folge: Krämers Weckruf hält KFC auf Kurs

Der KFC Uerdingen bleibt dem Führungsduo aus Karlsruh und Osnabrück auf den Fersen. Für den 2:0-Erfolg zum Hinrunden-Abschluss beim möglichen Aufstiegsrivalen SV Wehen Wiesbaden allerdings benötigte der Aufsteiger allerdings eine lautstarke Standpauke von Trainer Stefan Krämer in der Pause, um seine Siegesserie fortzusetzen.

In der Pause wurde es "richtig laut"

"Ich bin in der Halbzeit das erste Mal richtig laut geworden. Ich musste in der Kabine erstmal die Oberlichter schließen, aber ich glaube, man hat mich im Stadion trotzdem noch hören können“, berichtete der KFC-Coach auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff über seine Predigt an sein Team: "Wir waren in der ersten Halbzeit gedanklich überhaupt nicht auf dem Platz. Den einen oder anderen hat das anscheinend auch geweckt."

Auch der fünften Erfolg nacheinander durch die Treffer des im vierten Spiel nacheinander erfolgreichen von Maximilian Beister (75., Foulelfmeter) sowie Oguzhan Kefkir (90.+1) und die damit verbundenen Festigung des Relegationsplatzes besänftigten Krämer letztlich nicht. Der 51-Jährige ließ seinem Frust über den pomadigen Auftritt des Aufsteigers im ersten Durchgang in seiner Analyse freien Lauf: "Wir haben schlecht angepresst, waren schlecht im Aufbau, haben keinen Ballbesitz gehalten und viele fahrige Bälle gespielt, eine Umschaltmannschaft wie Wiesbaden immer wieder eingeladen, uns weh zu tun, und kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe.“

Etwas "Außergewöhnliches"

Den schon siebten Auswärtssieg der laufenden Saison – momentan Liga-Bestwert – führte Krämer denn auch nicht nur auf die tatsächliche Leistungssteigerung und die spürbare Reduzierung der Fehlerquote zurück. "Die Mannschaft hat sicher selbst gemerkt, dass wir keine Chance haben, wenn wir so wie vor der Pause weitergemacht hätten. Nach vier Siegen in Folge hat man aber auch das Quäntchen Glück, die eine oder andere Situation zu überstehen und dann vor dem Tor effektiv zu sein. Das lässt sich manchmal nicht erklären.“

Womöglich registriert der erfahrene Trainer auf der Zielgeraden zur Winterpause so feinsinnig einen schleichenden Schlendrian, dass auch seine Bilanz nach der ersten Saisonhälfte ungeachtet des starken Zwischenergebnisses mit Rang drei in deutlicher Verbindung mit einer Mahnung stand: "Fünf Siege nacheinander sind im Profifußball und in dieser dritten Liga etwas Außergewöhnliches, aber wir können weiterhin nicht durch die Liga schneiden wie ein heißes Messer durch die Butter", sagte Krämer im KFC-Vereinsradio Blaurot.

Beister: "Drei Punkte unter den Baum legen"

Krämers Unzufriedenheit mit der Vorstellung in Wiesbaden zum Trotz, steht der Aufsteiger vor dem zweiten Saisonabschnitt ausgesprochen gut da. Die Rheinländer liegen nur einen Zähler hinter dem KSC sowie Osnabrück in Lauerstellung, haben aber – derzeit sicherlich noch wichtiger – bereits vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenvierten Hallescher FC.

Für Beister, der bei seinem fünften Saisontreffer nach eigenem Bekunden zum ersten Mal in seiner Profi-Karriere einen Elfmeter geschossen hat, eine optimale Ausgangsposition für das letzte Spiel des Jahres am Samstag beim Verfolger SpVgg Unterhaching: "Da wollen wir uns ein schönes Geschenk mit drei Punkten unter den Baum legen." Ob der KFC dann wieder zwei Tore erzielt? Das gelang dem Aufsteiger nämlich in jedem der letzten fünf Spiele.

 

   

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