Fünf Ritter-Schläge in Unterhaching! Paderborn zieht davon
Die beeindruckende Erfolgsserie des SC Paderborn geht weiter! Mit dem 3:0-Sieg gegen die SpVgg Unterhaching setzte der Tabellenführer am Samstag ein dickes Ausrufezeichen und zieht in der Tabelle davon. Rund um die Partie in der Münchener Vorstand ging es auffallend oft um (einen) Ritter.
Fünf Ritter-Schläge
13 Siege, 43 Tore und 40 Punkte! Was der SC Paderborn in den bisherigen 16 Saisonspielen abgeliefert hat, stellt sämtliche Mannschaften der Drittliga-Historie in den Schatten. Noch nie zuvor war ein Team derart erfolgreich. Auch bei der zuletzt überzeugend auftretenden SpVgg Unterhaching dominierten die Ostwestfalen am Samstag die Partie und ließen das Spiel der Münchener Vorstädter kaum zur Entfaltung kommen. Bezeichnend, dass Haching-Trainer Claus Schromm bereits nach 30 Minuten taktisch umstellen musste und fortan defensiver agieren ließ. "Das ist noch nie vorgekommen", sagte Schromm auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und gab offen zu: "Ich hatte Angst, dass sich Paderborn noch häufiger durchspielt."
Ein Ritter-Schlag für den SCP – und nicht der einzige an diesem Tag. Denn auch der (Marlon) Ritter im Trikot des SC Paderborn machte nachhaltig auf sich aufmerksam und war der überragende Mann auf dem Platz. Die ersten beiden Treffer erzielte die Leihgabe von Fortuna Düsseldorf selbst, das 3:0 von Thomas Bertels legte Ritter überaus sehenswert mit einem Hacken-Lupfer auf. "Solche Szenen sieht man normalerweise nur im Bernabeu oder Camp Nou", jubelte Telekom-Kommentator Alexander Kunz. Die System-Umstellung von Claus Schromm, die drei Tore und das Lob des Kommentators: Es waren fünf Ritter-Schläge, die der SCP am Samstag in Unterhaching verbuchte.
Zehn Punkte vor Platz 4
Ohnehin sagt es einiges über die Qualität des SC Paderborn aus, dass der Sieg zu kaum einem Zweitpunkt wirklich gefährdet war. Zwar war Unterhaching spielerisch durchaus auf Augenhöhe, hatte aber nur eine echte gefährliche Chance, als Hain einen Abpraller freistehend vorbeiköpfte. Überhaupt gelang es dem SCP, den Top-Torjäger der 3. Liga völlig aus dem Spiel zu nehmen. So blieben die Blau-Schwarzen zum dritten Mal in den letzten vier Spielen ohne Gegentor. Eine neue Qualität des Tabellenführers, der längst nicht mehr nur offensiv brilliert. Seit dem Saisonstart, einem 4:4 in Halle, wurde die Abwehr immer sicherer. Im Schnitt kassierte Paderborn seit dem 2. Spieltag nur 0,8 Gegentore pro Partie.
Vor allem Robin Krauße im defensiven Mittelfeld verdient sich als Abräumer Bestnoten und ist aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Beim kommenden Heimspiel gegen Karlsruhe muss der 23-Jährige aufgrund der fünften gelben Karte jedoch ersetzt werden. Ein Problem? Wohl nicht. Denn wie die letzten Wochen gezeigt haben, kann der SCP kurzfristige Ausfälle durchaus kompensieren. Dass in Unterhaching mit Top-Scorer Dennis Srbeny und Spielmacher Massih Wassey zwei Schlüsselspieler fehlten, fiel gar nicht auf. Auch das ist eine Qualität des SC Paderborn, der der Konkurrenz mittlerweile enteilt ist: Sechs Punkte bis Platz zwei, neun Zähler zu Rang drei und zehn Punkte vor dem vierten Platz – und das nach 16 Spielen. Schon am Spieltag könnte sich der SCP die Herbstmeisterschaft sichern. Und die wäre nach dem bisherigen Saisonverlauf fraglos verdient.