Fünf Fragen: Das erwartet uns am 17. Spieltag

Bereits der drittletzte Spieltag der Hinrunde steht am kommenden Wochenende auf dem Plan. Längst weiß jedes Team, wo es steht – und nicht jedes wird mit seiner Leistung zufrieden sein. Während etwa der SC Paderborn fröhlich vorneweg marschiert, stolpert Preußen Münster seit Wochen und Monaten in eine immer tiefere Krise. Nun sind die Adlerträger auf einem Abstiegsplatz angekommen und haben ein Duell vor der Brust, das gewiss als Gipfel der Trostlosigkeit bezeichnet werden kann: Der Chemnitzer FC reist an die Hammer Straße, der sich ebenfalls nicht aus dem hinteren Mittelfeld befreien kann.

Der 17. Spieltag

Noch weiter nach unten geht es nur noch auf Platz 11 in Bremen, wo der Vorletzte den Letzten aus Erfurt empfängt. Keine Frage, RWE muss dort ohne Wenn und Aber punkten, und zwar dreifach. Ansonsten ist nahezu sicher, dass die Thüringer abgeschlagen ganz hinten überwintern werden. Besser läuft es zum Beispiel bei Meppen und Großaspach oder Paderborn und Karlsruhe, die am Freitagabend in direkten Duellen ihr ganzes Selbstvertrauen ausspielen können. Und dann ist da ja noch das Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC – wie immer polarisiert es, selten war der FCM so klar favorisiert. Ist das die Chance für die Saalestädter?

Frage 1: Wer gewinnt das Derby?

Dass der 1. FC Magdeburg auch am Samstagabend noch weit vor dem Halleschen FC stehen wird, steht fest. Aber wer darf die Kollegen in den kommenden Wochen aufziehen, wer darf die Brust weit ausstrecken und sich den ein oder anderen süffisanten Kommentar mehr erlauben? Magdeburg empfängt Halle, es ist wohl das emotionalste Derby der gesamten Drittliga-Saison. Fast 23.000 Zuschauer, mehr dürfen aus Sicherheitsgründen nicht hinein, strömen am Samstag in Richtung Heinz-Krügel-Platz – 90 Prozent drücken dem Aufstiegskandidaten aus Magdeburg die Daumen. Der kommt mit einem 2:1-Erfolg aus Köln, Halle besiegte Münster daheim mit 3:0 – beste Voraussetzungen für ein denkwürdiges Spiel.

Frage 2: Welcher Trainer wird nach dem Freitagabend wackeln?

Vor etwas mehr als einem Jahr wurde Horst Steffen bei Preußen Münster auf einem Abstiegsplatz stehend entlassen. Nun gastiert er zum ersten Mal an alter Wirkungsstätte – und trifft einen SCP, der unter Nachfolger Benno Möhlmann wieder in die rote Zone zurückgefallen ist. Eine Genugtuung für den Rheinländer? Wohl kaum, denn er steht mit dem himmelblauen Chemnitzer FC selbst stark unter Zugzwang. Nach drei Niederlagen aus den vergangenen vier Partien sind die Sachsen abgerutscht, die Abstiegsplätze sind nicht mehr fern. Beide Trainer, ob Möhlmann oder Steffen, müssen sich zunehmendem Druck erwehren – beide Vereine aber besitzen kaum Geld für den Luxus, einen beurlaubten Coach weiterzubezahlen. Fest steht aber: Wer in diesem Spiel verliert, der ist fürs Erste endgültig am Boden.

Frage 3: Findet der Karlsruher Lauf in Paderborn ein Ende?

Was für eine Woche für den Karlsruher SC. Erst der verspätete 1:0-Erfolg in Zwickau – er bedeutet eine Bilanz von 13 Punkten aus fünf Spielen, der hochgehandelte Absteiger kommt nach Startproblemen ins Rollen. Dann die schlimme Nachricht aus dem Krankenhaus, ein 35-jähriger Anhänger ist nach einem Angriff aus dem eigenen Lager seinen Verletzungen erlegen. Und nun muss bereits wieder der Blick auf das Sportliche gerichtet werden, schließlich wartet das Gastspiel bei Ligaprimus Paderborn. Ist der KSC ein Verein, der die Ostwestfalen stoppen kann? Ja. Aber das war die SpVgg Unterhaching auch, bevor sie von Steffen Baumgart und Co. kürzlich sauber filetiert wurde. Ein Punkt wäre für die Badener kein Beinbruch – und doch müssen sie weiter gewinnen, damit die Spitzenränge bis zur Winterpause näherkommen. Den SC Paderborn wird wohl auch Karlsruhe nicht mehr einholen.

Frage 4: Stoppt Zwickau seinen Negativtrend gegen Wiesbaden?

Was für ein schlechter Zeitpunkt, um gegen ein Wiesbaden mit Wut im Bauch zu spielen, werden sich Torsten Ziegner und seine Spieler vom FSV Zwickau denken. Wohl jeder in der 3. Liga weiß mittlerweile um die Stärken des SVWW, der unglücklich in Überzahl gegen Hansa Rostock und auf Wiedergutmachung brennen wird. Zwickau geht mit drei Niederlagen auf den Schultern ins Spiel, keine leichte Aufgabe. Immerhin steigerte sich die Mannschaft vom furchtbaren 0:4 in Osnabrück über das 1:3 gegen Unterhaching hin zum 0:1 in Karlsruhe erheblich. Trotzdem braucht es im Heimspiel nun mindestens einen Punkt – zumal Zwickau alles in den Jahresendspurt setzen wird, denn drei der vier Partien werden im heimischen Stadion bestritten.

Frage 5: Gelingt der Einstand von Stefan Emmerling in Bremen?

Über ein paar Parallelen zum Vorjahr wäre Stefan Emmerling gewiss nicht böse. Damals stieg er beim SC Paderborn ein und gewann zum Einstand die ersten beide Spiele in Münster und Osnabrück. Das war aber auch schon fast alles, was positiv in Erinnerung blieb von seinem verunglückten Engagement beim Sportclub – zu allem Überfluss reißt sein Nachfolger Steffen Baumgart die Bude dort nun förmlich ein.

Nun: Das ist alles Schnee von gestern. Emmerling sitzt (wieder) auf dem Erfurter Stuhl und hat zur Eröffnung gleich ein Sechs-Punkte-Spiel beim Vorletzten aus Bremen vor der Brust. Begegnete er Oliver Zapel im Frühjahr noch beim Paderborn-Match gegen Großaspach, können die beiden nun über die Verteilung der Roten Laterne entscheiden. Hoffnung macht aus RWE-Sicht: Die eigene desaströse Bilanz kann Werder Bremen II mit zwölf sieglosen Spielen sogar noch toppen. Bisher hat Erfurt in acht Auswärtsspielen allerdings auch erst drei eigene Treffer erzielen können. Optimismus ist trotz des Trainertauschs am Steigerwald (noch) nicht angebracht…

   

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