Jetzt im Ticker: FCM beim Jahn – Duisburg in Großaspach
Der Oktober wird in der 3. Liga mit dem 13. Spieltag beschlossen – ein mit Vorfreude erwartetes Finale eines kuriosen Monats, in dem sich das Mittelfeld phasenweise wie die Sardellen in der Dose quetschte. Achtung, Hochspannung!
Das ist der 13. Spieltag
Beispiel: Brennpunkt Tabellenspitze. Der MSV Duisburg ließ gegen Hansa Rostock Federn und droht, den Platz an der Sonne an den VfL Osnabrück abgeben zu müssen. Ilia Gruev und Co. wollen am Samstag bei der schwer einschätzbaren SG Sonnenhof Großaspach nachlegen, die sich seit einigen Wochen im Formtief befindet. Osnabrück hofft dagegen beim Halleschen FC auf schwere Beine nach dessen 0:4-Pokalpleite gegen den Hamburger SV. Noch viel schlimmer dürfte der konditionelle Zustand der Sportfreunde Lotte nach dem heroischen wie erfolgreichen Kampf gegen Bayer Leverkusen aussehen. Mit Fortuna Köln wartet allerdings ein zuletzt ebenso schwächelnder Gegner. Schlägt hier die Form den Faktor Fitness? Zwei weitere Klubs, die zuletzt schwächelten, sind Jahn Regensburg und der 1. FC Magdeburg. Wer im direkten Aufeinandertreffen verliert, der muss den Kontakt zu den oberen Rängen vorläufig abreißen lassen. Außerdem schauen wir außerdem auf die beiden Reservemannschaften, die ihren Negativlauf zuletzt beendeten und daher nun für die weiteren Kellerkinder eine echte Gefahr darstellen…
Frage 1: Verteidigt der MSV Duisburg in Großaspach die Spitze?
Ja, das ist die volle Härte der 3. Liga! Noch in der letzten Saison warteten Kaiserslautern, Düsseldorf oder Freiburg vor großem Publikum – nun muss der MSV Duisburg zur SG Sonnenhof Großaspach reisen und sich vor voraussichtlich rund 2.000 Zuschauer bewähren. Weiterhin stellt sich die Frage: Ist der MSV tatsächlich erster Aufstiegsfavorit in diesem Jahr? Nicht immer überzeugte Duisburg zuletzt restlos, auch wenn die Heimniederlage gegen Hansa Rostock zweifellos unglücklich geriet. Mit nur etwas mehr als einem Treffer pro Spiel gerät zumindest die Offensive bisher wenig aufstiegstauglich – obgleich uns die Liga mit Erzgebirge Aue erst vor wenigen Monaten diesbezüglich eines Besseren belehrte. Klar: Duisburg ist in Großaspach Favorit, auch weil die Elf von Trainer Oliver Zapel vier der letzten fünf Spiele verloren hat. Für das Ärgern eines ambitionierten Klubs sind die Mannen aus dem Fautenhau gleichwohl immer zu haben…
Frage 2: Wie rasch regeneriert sich der HFC von der deutlichen Pokalniederlage?
War das nun für die kommende Aufgabe in der Liga gut oder schlecht vom Halleschen FC, gegen den HSV im DFB-Pokal schon recht früh klare Verhältnisse vorgefunden zu haben? Ein paar zusätzliche konditionelle Reserven dürfte der samstägliche Gast aus Osnabrück bei sich in jedem Fall vorfinden. Das Motto lautet aus Sicht der Niedersachsen: Bloß nicht an die vergangene Spielzeit zurückdenken! Dort setzte es in Halle mitten im Aufstiegskampf eine enorm bittere Niederlage, die nachwirkte und mit ursächlich für das letztendliche Scheitern geriet. Die Vorzeichen haben sich seitdem nur wenig gewandelt: Sowohl Osnabrück als auch Halle bestätigen ihre Vorjahresleistungen, finden sich weit oben (VfL) respektive im gesicherten Mittelfeld (HFC) wieder. Rico Schmitt und Co. könnten mit einem Heimsieg allerdings den Anschluss ans Verfolgerfeld herstellen – Motivation genug für einen heißen Drittligakick.
Frage 3: Sportfreunde Lotte gegen Fortuna Köln – siegt Form über Fitness?
Echte Vorfreude dürfte im Mannschaftsverbund der SF Lotte und auch bei Fortuna Köln auf dem Kick am Samstag kaum aufkommen. Lotte kühlt seine Füße weiterhin im Eiswasser, nachdem jeder Einzelne in der Pokalschlacht gegen Bayer Leverkusen sein persönliches Maximum weit überschritten hatte. Fortuna Köln kämpft dagegen mit ganz anderen Problemen, sammelte nämlich nur fünf Zähler aus den letzten sechs Spielen und fuhr sich in den letzten beiden Partien ein Torverhältnis von 0:8 ein. Auswärts setzte es zuletzt ein 0:6 gegen den FSV Frankfurt, das Selbstvertrauen sinkt im Gleichschritt mit der tabellarischen Platzierung: Zwölfter ist Köln noch. Ein baldiger Absturz in die Kellerregionen erscheint nicht unrealistisch – allen voran, wenn das Gastspiel in Lotte eine neuerliche Nullrunde zur Folge hat.
Frage 4: Regensburg oder der FCM – wer steckt die Minikrise erfolgreich weg?
Minikrise: Ein Neologismus, vielleicht sogar eine Beschönigung – wie auch immer man es nennen mag, Jahn Regensburg und der 1. FC Magdeburg sind davon betroffen: Zwei Niederlagen gab es für beide Klubs zuletzt, beide verpassten daher vorerst eine gute Platzierung im oberen Tabellendrittel. Für mindestens einen endet diese kleine punktemäßige Dürreperiode am Samstag. Die Vorzeichen sind allerdings längst nicht so klar, wie man sie bei einem Duell eines Neulings mit einem Fast-Aufsteiger in die 2. Bundesliga erwarten würde. Jahn Regensburg hat mit Jann George (7 Treffer) bisher unter anderem einen Torjäger in petto, der es mit der lebenden FCM-Legende Christian Beck (8 Treffer) aufnehmen kann. Ein torreiches Aufeinandertreffen ist nicht unwahrscheinlich…
Frage 5: Zwingen die Bundesliga-Reserven Zwickau und Münster zum Handeln?
Allmählich erwischt es die Traditionsvereine im Tabellenkeller: Aufsteiger FSV Zwickau und Preußen Münster lieferten einen Saisonstart zum Vergessen ab und können sich nach den jüngsten Erfolgen der zweiten Mannschaften aus Bremen und Mainz nicht mehr verstecken. Im ungünstigsten Fall beträgt der Abstand zum rettenden Ufer am Samstagnachmittag für Zwickau sechs und für Münster gar sieben Zähler – das wäre ein ziemlich dickes Brett zu bohren. Werder Bremen II, aktuell das Zünglein an der Waage, gastiert beim Chemnitzer FC. Mainz II will in Rostock nachlegen. Schwere, aber mit Glück und Geschick lösbare Aufgaben in der unberechenbaren 3. Liga. Preußen Münster hat derweil zuletzt konstant aufspielende Kieler Störche vor der Brust, die vor dem Durchbruch in Richtung Tabellenspitze stehen. Zwickau gastiert schon am Freitagabend beim Dritten aus Aalen: Dort auch nur einen Punkt mitzunehmen, wäre für die Elf von Coach Thorsten Ziegner bereits ein Achtungserfolg.