"Fühlt sich scheiße an": Verl-Frust nach Last-Minute-Pleite

22 Tage nach dem letzten Pflichtspiel musste sich der SC Verl am Montagabend mit 1:2 gegen Lübeck geschlagen geben. Dass der entscheidende Gegentreffer erst in der Nachspielzeit fiel, machte die Sache doppelt bitter.

Yildirim fehlte Durchschlagskraft

Der SC Verl ist zurück auf dem Rasen, nachdem der Klub in den letzten beiden Wochen aufgrund von fünf Corona-Fällen im Team zu einer Zwangspause gezwungen war. Doch zum Auftakt gab es für die Ostwestfalen eine Niederlage gegen Lübeck. "Es fühlt sich scheiße an. Wir haben viel investiert und am Ende haben wir uns nicht belohnt", ärgerte sich SCV-Angreifer Aygün Yildirim entsprechend am "Telekom"-Mikrofon über die verkorkste Rückkehr. Der 25-Jährige machte ganz schnell klar, dass das nicht an fehlenden Kräften lag: "Es war jetzt nicht so, dass wir zig Woche rauswaren. Einige waren schnell im Home-Training. Es waren nur ein paar Spieler, die länger nicht gespielt haben."

Die dreiwöchige Zwangspause brachte die Verler dennoch aus dem Rhythmus. Von der Spritzigkeit des Aufsteigers aus den vier bisherigen Saisonsiegen war über weite Strecken nichts zu sehen: "Bis zum letzten Drittel haben wir uns gut rauskombiniert. Der letzte Pass und die letzte Durchschlagskraft hat einfach gefehlt", analysierte Yildirim. Dennoch war auch für Verl die Chance im Aufsteigerduell da, erst in der Nachspielzeit entriss Lübeck überhaupt den Punktgewinn.

"Eher sicheren Ball gespielt"

"Wir hatten Torchancen, wir haben Möglichkeiten rausgespielt und den Kampf angenommen. Es war ein Mix aus allem da", sah SCV-Cheftrainer Guerino Capretti den Spielverlauf nicht ganz so kritisch, zeigte sich aber trotzdem über die Last-Minute-Niederlage enttäuscht: "Ein Punkt wäre hier definitiv verdient gewesen. Müssen wir schlucken, es nützt ja nichts." Vielleicht, so der Coach, fehlte hinten heraus "hier und da doch ein bisschen die Kraft", aber viel mehr vermisste Capretti die Klarheit im Verler Spiel.

"Wenn du bei 100 Prozent bis, dann strahlst du auch in der 85. Minute noch Souveränität aus", wollte der 38-Jährige nicht abstreiten, dass die 22 Tage ohne Pflichtspiel nicht Spuren hinterlassen hätte. Statt des gewohnten Offensivspiels wurde zudem "eher der sichere Ball gespielt", was der Partie insgesamt eine kämpferische Komponente verlieh. Welcher Grund am Ende auch ausschlaggebend war, Capretti stand zu seinem Team: "Ich kann niemandem vorwerfen, dass er nicht alles wollte." Schon am Freitag können die Verler in Duisburg weitermachen.

   

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