FSV-Pleite beim KFC: Osawe macht den Unterschied
Beim KFC Uerdingen musste der FSV Zwickau am Sonntag eine empfindliche 2:4-Niederlage hinnehmen. Trotz Führung und eines Doppelpacks von Leon Jensen hatten die Schwäne besonders den Tempovorstößen von Osawe und Kinsombi nur wenig entgegenzusetzen.
FSV gibt Führung aus der Hand
KFC-Teamchef Stefan Reisinger kritisierte zuletzt die Einstellung seiner Mannschaft, sodass ein fünffacher Wechsel in der Startelf nicht von ungefähr kam – und trotzdem wurde der eigene Strafraum schon früh von den Gästen aus Zwickau belagert. Leon Jensen eroberte sich am linken Eck eine Kopfballabwehr gegen Christian Kinsombi, daraufhin zog der Mittelfeldspieler ohne weitere Gegenwehr in die Mitte und schlenzte die Kugel in den Winkel (8.). Es war der Nackenschlag für die Uerdinger, aber wohl auch der Weckruf: Tim Boere verlor im gegnerischen Strafraum den Ball eigentlich an Davy Frick, doch der Ball wurde dabei durch den FSV-Innenverteidiger unfreiwillig in die Mitte zu Osayamen Osawe weitergeleitet – und der blieb aus rund zehn Metern eiskalt (12.). Nach der rasanten Anfangsphase beruhigte sich das Geschehen und beide Mannschaften waren um Stabilität bemüht.
Auffälligster Akteur bei den Uerdingern blieb dabei Rijad Kobiljar (18.), während Fabio Viteritti den KFC-Keeper per Freistoß prüfte (21.). Weitere Torchancen blieben aus, weil in den letzten Aktionen die Genauigkeit fehlte – bis zum unwiderstehlichen Antritt von Osawe. Der Stürmer vernaschte auf der linken Außenbahn zwei Gegenspieler, marschierte bis zur Grundlinie durch und gab die Kugel in der Mitte zu Kinsombi: Dessen Treffer wurde erst knapp hinter der Linie geklärt, das Tor zählte (28.). Die Gäste waren verunsichert, gerade die Tempovorstöße von Osawe und Kinsombi blieben auch in der Folge der tonangebenden Hausherren. Dadurch wurde es auch ruppiger, als Frick einen erneuten Angriff von Osawe unterband und beide Spieler das gegenseitige Zweikampfverhalten anschließend ausdiskutierten (41.). Auffällig wurde danach kein Angriff mehr, sodass die Mannschaften in die Pause gingen.
Boere kontert Jensen-Doppelpack
Der FSV kam mit Dampf aus der Kabine und das zahlte sich unmittelbar aus: Viteritti behauptete den Ball mit dem Rücken zum Tor, ließ minimal auf Jensen abtropfen und der Mittelfeldspieler schlenzte die Kugel erneut von der linken Seite ins lange Eck – dieses Mal aber flach (48.). Der selbstbewusste Auftritt der Uerdinger bekam damit einen Dämpfer, aber die Krefelder machten weiter. Ali Ibrahimaj setzte sich auf der Außenbahn durch und gab in die Mitte, wo Boere den Kopfball nicht mehr richtig drücken und nur noch auf das Außennetz spielen konnte (50.). Betrieb machte jetzt fast ausschließlich nur der FSV, Viterittis Abschluss von der Strafraumkante ging aber noch deutlich vorbei (56.). Der KFC blieb bis dahin blass, ein einziger Versuch von Osawe – ebenfalls per Schlenzer – streifte das Außennetz und sorgte für Gefahr (63.).
Das schien für die Uerdinger die Initialzündung zu sein: Franck Evina erhielt den Ball im Strafraum, seine Hereingabe von der Grundlinie knallte bereits an den Außenpfosten (64.). Auch die anschließende Ecke schoss scharf durch den Zwickauer Strafraum, wenngleich niemand einschussbereit lauerte (65.). Der KFC blieb dran und Osawe prüfte FSV-Keeper Johannes Brinkies erneut per Schlenzer. Der Schlussmann blockte per Flugparade nach vorne ab, wo der Ball anschließend auf Boubacar Barry durchgesteckt wurde – und der Joker bediente freistehend im Strafraum Boere, der den Ball am kurzen Pfosten zwischen Brinkies und dem Aluminium vorbei in die Maschen schob (73.). Der FSV Zwickau reagierte wütend, konnte den Uerdingern aber nur noch wenig entgegensetzen. Im Gegenteil, das Gästeteam musste gleich bei mehreren Angriffen darauf achten, dass das Spiel nicht frühzeitig entschieden wurde. Erst in der letzten Minute der Nachspielzeit netzte Osawe erneut ein, nachdem er den Ball schon beinahe vertändelt hatte – und entschied die Partie. Der KFC Uerdingen konnte sich im Abstiegskampf damit deutlich absetzen und nun sogar wieder Richtung Spitzengruppe schielen kann. Dem FSV Zwickau droht dagegen zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren (!) ein direkter Abstiegsplatz.