Frust beim MSV: "Normalerweise müssen wir gewinnen"
Eine Viertelstunde vor Ende erzielte Ahmet Engin am Freitagabend nach einer tollen Einzelleistung den 1:1-Ausgleich im Spitzenspiel gegen Eintracht Braunschweig. So richtig zufrieden war der Torschütze mit dem Unentschieden aber nicht.
Lieberknecht "voll des Lobes"
"Normalerweise müssen wir das Spiel gewinnen", offenbarte er im Interview mit "Magenta Sport" und meinte: "Wir hatten die Partie komplett im Griff." Unrecht hatte der 23-Jährige damit nicht, vor allem in der zweiten Halbzeit und gerade am Ende kam der Tabellenführer zu zahlreichen weiteren Chancen – etwa, als Stoppelkamp in der Nachspielzeit die Latte traf. Dass nur ein Tor fiel, ging auch auf Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic zurück, der gleich mehrfach stark parierte. Und während der ersten 45 Minuten hatte Braunschweig nur eine Großchance, nutzte diese vor der Pause aber zur Führung. Duisburg wiederum hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, fand gegen tiefstehende Braunschweiger aber vor allem in der ersten Halbzeit kaum Lücken.
"Für uns war es total schwierig diesen tiefstehenden Riegel auszuspielen", gab Trainer Torsten Lieberknecht auf der Pressekonferenz nach Spielende zu. "Wir haben in vielen Situationen hinten gutgestanden, waren aber permanent damit beschäftigt eine Lösung zu finden, um in den Strafraum zu kommen." Weil seine Mannschaft aber geduldig blieb, zollte der MSV-Coach seinen Schützlingen "größten Respekt" und war "voll des Lobes". Dass sich Gegner in Duisburg so defensiv präsentieren, "zeigt den Respekt für unsere Mannschaft", analysierte Lieberknecht. Da den MSV wohl auch in Zukunft ähnliche Spielweisen der auswärtigen Klubs erwarten, gelte es nun, "neue Lösungen für uns zu finden und trotzdem die Tore zu machen", so der Duisburger Coach.
Vier Punkte gegen Braunschweig
Arne Sicker schlug derweil in dieselbe Kerbe wie Engin: "Aufgrund des Rückstandes kann man zwar sagen, dass wir einen Punkt gerettet haben. Der Spielverlauf zeigt aber, dass wir hier als Sieger hätten vom Platz gehen müssen." Aus dem Spiel heraus habe der MSV "nicht viel zugelassen" und habe lediglich "einmal nicht konsequent verteidigt". Wichtig sei aber gewesen, "dass wir nicht verloren haben", zeigte sich Engin derweil versönlich. Unter dem Strich stehen nach Hin- und Rückspiel vier Punkte gegen Eintracht Braunschweig. "Das hätte vor der Saison wohl jeder bei uns sofort unterschrieben", meinte Lieberknecht.
Durch das Remis konnte die Zebras die Eintracht in der Tabelle zudem auf Abstand halten. Nach wie vor ist die Ausgangslage für die weitere Saison sehr gut. Beim kommenden Auswärtsspiel in Zwickau am übernächsten Sonntag wird den MSV wohl ein ähnlich defensiver Gegner erwarten, wenngleich sich die Westsachsen vor heimischem Publikum nicht nur hinten reinstellen werden. Eine Lösung muss Lieberknecht dann aber für Kapitän Moritz Stoppelkamp finden, der gegen Braunschweig seine fünfte gelbe Karte sah und damit für die Partie beim FSV gesperrt ist. Offen ist noch, ob Duisburg als Tabellenführer nach Zwickau reisen wird. Ingolstadt könnte am Sonntag mit einem Sieg in Würzburg an den Meiderichern vorbei ziehen.