Frust beim HFC: "Das tut schon weh und ist ärgerlich"

14 Tage musste der Hallesche FC nach zwei Spielabsagen in Folge unfreiwillig pausieren, konnte aus dem physischen Vorteil jedoch kein Kapital schlagen und kassierte in Wiesbaden eine bittere 0:2-Niederlage. Knackpunkt war die Anfangsphase, die klar gegen die Saalestädter lief.

Konzept früh über den Haufen geworfen

"Das tut schon weh und ist ärgerlich". Als HFC-Trainer Torsten Ziegner nach Spielende am "Telekom"-Mikrofon über die Anfangsphase der Partie sprach, war ihm der Frust deutlich anzumerken. Denn auch wenn anschließend noch über 70 Minuten auf der Uhr waren: Bereits nach 17 Minuten sprach vieles gegen den Halleschen FC: Erst sah Startelf-Debütant Julian Guttau innerhalb von drei Minuten zweimal Gelb (13. / 15.) und musste frühzeitig vom Platz, dann ging der SV Wehen Wiesbaden direkt danach in Führung (17.).

Ähnliches erlebte Halle schon  beim letzten Auswärtsspiel vor drei Wochen gegen Uerdingen. "Unsere Strategie war bereits nach 15 Minuten über den Haufen geworfen. Das ärgert mich auch jetzt noch", war Ziegner bedient. "Dann nimmt das Spiel seinen Lauf und wir wussten, dass es so extrem schwer wird, hier etwas mitzunehmen." Der Platzverweis sei unterdessen unstrittig gewesen: "Das war eine klare gelb-rote Karte, ohne Frage", so Ziegner.

Kritik am Schiedsrichter

Dennoch übte der HFC-Trainer Kritik an Schiedsrichter Pascal Müller: "Am Anfang hat er die Leine ein bisschen locker gelassen und einige Fouls nicht geahndet", vermisste Ziegner eine klare Linie des 28-jährigen Unparteiischen, der Guttau für seine ersten beiden Fouls direkt Gelb zeigte.

Was den HFC-Coach ebenfalls auf die Palme brachte, war eine Szene in der 22. Minute: "Ich habe meinem Kapitän den Scheibenwischer gezeigt, weil wir nach der gelb-roten Karte undiszipliniert geworden sind", berichtete Ziegner von einem kurzen Wortgefecht mit Jan Washausen. "Der Schiedsrichter dachte, ich hätte ihn gemeint." Daraufhin musste Ziegner auf die Tribüne. Doch auch wenn der Unparteiische in dieser Situation eine unglückliche Figur abgab, merkte der Hallenser Übungsleiter an: "An ihm lag es nicht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben."

Ziegner lobt Moral

Das hatte andere Gründe, etwa nutzte der HFC seinen Chancen nicht: Heyer setzte einen Kopfball nach 44 Minuten knapp über die Latte, Mockenhaupt klärte in Minute 55 vor dem einschussbereiten Sohm auf der Linie und drei Minuten vor dem Ende verpasste Fetsch freistehend das 1:1. Auffällig: Dass die Saalestädter in Unterzahl spielten, machte sich über weite Strecken kaum bemerkbar. "Nach dem Platzverweis haben wir eine tolle Moral gezeigt und das Spiel bis zum Ende offen gehalten", sah Ziegner einen starken kämpferischen Auftritt seiner Mannschaft.

Abwehrchef Moritz Heyer pflichtete seinem Trainer bei: "Wir haben nach dem Gegentor nicht aufgesteckt und Gas gegeben." Erst in der 89. Minute war die Partie nach dem 0:2 durch Simon Brandstetter entschieden. "Ein Punkt wäre aufgrund der kämpferischen Leistung verdient gewesen", fand Ziegner, war aber darum bemüht, die Partie schnell abzuhaken: "Wir müssen die Situation so akzeptieren und uns jetzt auf Cottbus konzentrieren." Bereits am Mittwoch (19 Uhr, live bei Telekom Sport) ist der HFC zum Nachholspiel beim Aufsteiger gefordert. "Dort wollen wir es besser machen", fordert Ziegner. Übersteht Halle die Anfangsphase dieses Mal ohne Platzverweis und Gegentor?

   

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