Frust bei Dynamo: "Die erste Halbzeit war Kindergarten"

Jetzt hat es den Top-Favoriten erwischt: Beim 0:3 gegen die U23 des FC Bayern kassierte Dynamo Dresden am Freitagabend die erste Niederlage in dieser Saison. Entsprechend groß war der Frust. Trainer Markus Kauczinski haderte in einer Szene zudem mit dem Schiedsrichter.

"Komplett verschlafen"

Als Torhüter Kevin Broll unmittelbar nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam, war ihm die Enttäuschung über die Niederlage sichtlich anzumerken: "Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen. Vorher reden wir noch von Männerfußball, doch dann lassen wir uns den Schneid abkaufen", haderte der Keeper mit der Leistung gegen den amtierenden Drittliga-Meister. "Wir wollten das Spiel ganz anders angehen. Doch der Auftritt in der ersten Halbzeit war einfach nur Kindergarten. Wir haben uns nicht gut verhalten, nicht gut verteidigt."

Auch Broll selbst machte beim zweiten Gegentreffer in der 28. Minute keine gute Figur, als er einen Schuss von Leon Dajaku mit dem Fuß unglücklich im eigenen Tor unterbrachte. "Das Tor nehme ich auf meine Kappe", zeigte sich der 25-Jährige selbstkritisch. Kurz vor der Pause bügelte Broll seinen Fehler mit einem gehaltenen Elfmeter aber wieder aus. Der Tatsache, dass er in der 3. Liga damit bereits neun von 13 Elfmetern halten konnte, konnte der Dynamo-Keeper allerdings nicht viel abgewinnen: "Das bringt mir heute nicht viel!" Nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen findet sich Dynamo in der Tabelle vorerst im Mittelfeld wieder.

Aufregung um Platzverweis

Auch Trainer Markus Kauczinski hatte am Auftritt während des ersten Durchgangs zu knabbern: "Die 1. Halbzeit war sehr schlecht, wir haben nicht ins Spiel gefunden – weder spielerisch noch kämpferisch. Das darf so nicht passieren." Dass es nach einer schwachen ersten Halbzeit nicht wenigstens zu einem Punkt reichte, lag auch daran, dass Dynamo im zweiten Abschnitt beste Möglichkeiten nicht nutzte. "Wir hatten Chancen auf vier, fünf Tore", ärgerte sich der Dynamo-Coach.

Zudem haderte er mit einer Entscheidung von Schiedsrichter Martin Speckner, der Tim Knipping in der 83. Minute für eine Schwalbe die gelb-rote Karte zeigte. "Ich weiß nicht, ob man vom eigenen Mann gefoult werden kann", sagte Kauczinski. Was er meinte: Kevin Ehlers hatte seinen Fuß in den Laufweg von Knipping gestellt. "Es ist keine gelb-rote Karte, sondern eine Fehlentscheidung. Kein Elfmeter, aber auch keine Schwalbe." Allerdings zeigen die TV-Bilder, dass Knipping schon vor dem Kontakt mit Ehlers zu Boden ging. Den Stab über seine Mannschaft brechen wollte Kauczinski aber nicht. "Ich habe zwar noch keine Antwort für die Leistung, aber wir werden das ergründen." Zudem wiederholte er eine Aussage, die er zuletzt mehrfach getätigt hatte: "Wir stehen erst am Anfang, die Mannschaft muss sich nach dem Umbruch finden." Weitere Transfers seien unterdessen nicht geplant. Klar ist aber: Wenn es am nächsten Samstag vor heimischer Kulisse im Derby gegen den 1. FC Magdeburg geht, wird eine andere Körpersprache notwendig sein. 

   

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