Rückendeckung für Löhmannsröben: "Ein positiv Verrückter"

Hohe Wellen hat sie geschlagen, die Wutrede von Jan Löhmannsröben nach dem Spiel des 1. FC Kaiserslautern beim FSV Zwickau vor einer Woche. Ob das emotionale Interview Konsequenzen hat, wird der DFB in dieser Woche verkünden. Trainer Michael Frontzeck nimmt den 27-Jährigen derweil in Schutz.
"Verständnis für die emotionale Reaktion"
Wer derzeit bei Google nach Jan Löhmannsröben sucht, kommt an der Wutrede, die in Fan-Kreisen längst Kult-Status erreicht hat, nicht vorbei. Ganz Deutschland hat über den emotionalen Ausbruch des 27 Jahre alten Mittelfeldspielers gesprochen, allein das Video von "Telekom Sport" bei Facebook wurde fast 1,5 Millionen Mal angeklickt. Gespannt wartet der 1. FC Kaiserslautern nun auf die Entscheidung des DFB. Muss Löhmannsröben eine Geldstrafe zahlen oder wird er sogar gesperrt? Ein Urteil wird für die kommenden Tage erwartet.
Dabei kann der Neuzugang aus Jena auf die Rückendeckung von Trainer Michael Frontzeck setzen: "Der Fußball darf nicht zu steril werden, man darf nicht versuchen alle Emotionen zu kontrollieren und zur Seite zu schieben", nimmt der FCK-Coach den 27-Jährigen in einem Interview auf Vereinshomepage in Schutz und betont: "Wir haben Verständnis für die emotionale Reaktion in diesem Moment." Zumal, so Frontzeck weiter, "drei Fehlentscheidungen in einer Minute sehr ungewöhnlich" seien. Dass man sich dann ärgere, "ist denke ich verständlich." Löhmannsröben sei ein "emotionaler Typ. Ein positiv Verrückter", betont der 54-Jährige, der nach dem Spiel ebenfalls bedient war: "Ich habe mich (…) am meisten darüber geärgert, dass mein Trainerkollege öffentlich gesagt hat, der Spieler wäre vor dem Elfmeter in den Ellenbogen seines Gegners reingelaufen. Das kann ich nicht nachvollziehen."
Dennoch warnt der 54-Jährige davor, den Ärger unnötig aufzubauschen: "Ich bin jetzt schon seit 35 Jahren in diesem Fußballgeschäft und habe in dieser Zeit viel erlebt, ich kann damit umgehen." Wichtig sei nun, "sich jetzt wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich Fußball."
"Wären in der Lage gewesen"
Am Montag in einer Woche geht es für den FCK mit einem Heimspiel gegen Fortuna Köln weiter. Ein Sieg ist Pflicht, denn sechs Punkte aus sechs Spielen sind deutlich zu wenig für die eigenen Ambitionen. Trotz einiger schwacher Auftritte wie beim 0:2 in Halle hält Frontzeck aber auch fest: "Objektiv gesehen haben wir für die bisher erbrachte Leistung zu wenig Punkte geholt." Dabei spielt er vor allem auf die späten Gegentor gegen Münster und Zwickau an, "die uns verdiente Punkte gekostet haben." Für den FCK-Coach ist klar: "Wir wären aber durchaus in der Lage gewesen, so viele Punkte zu holen, dass wir vorne mit dabei wären." Diesen Worten muss der FCK nun Taten folgen lassen.
Ob Stürmer Lukas Spalvis gegen Fortuna Köln wieder mitmischen kann, ist unterdessen noch fraglich. Nach "Kicker"-Angaben laboriert der 24-Jährige nach wie vor an einer Muskelverletzung, die er sich beim Spiel gegen Karlsruhe zugezogen hat. André Hainault und Mads Albaek, die in Zwickau nicht dabei waren, könnte laut dem Fachmagazin unterdessen rechtzeitig fit werden.