Frontzeck nach Pleite: "Waren nicht drei Tore schlechter"

Nach einer Serie von vier Siegen aus fünf Spielen lag der 1. FC Kaiserslautern Ende Oktober nur noch zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz, doch mittlerweile ist der Rückstand wieder angewachsen – das 1:4 in Rostock bedeutete zudem die zweite Pleite in Folge. Trainer Michael Frontzeck haderte nach dem Abpfiff vor allem mit einer Szene.

Schwalbe? "Eine Unverschämtheit"

Als Lukas Gottwalt nach sechs Minuten einen Eckball zur frühen Führung des FCK in die Maschen wuchtete, schien der Zweitliga-Absteiger die richtige Reaktion auf die 0:2-Pleite am vergangenen Spieltag gegen Cottbus zeigen zu können. Doch eine Viertelstunde später kam es zu einer Situation, die Trainer Michael Frontzeck als spielentscheidend bezeichnen sollte. Was war passiert? Nach einem Fehlpass von Jan Löhmannsröben musste Dominik Schad auf der linken Abwehrseite ins Duell mit Merveille Biankadi, verlor es, sodass der Rostocker frei durch war und den Ausgleich durch Marco Königs einleiten konnte. Angesprochen auf die Szene, war der FCK-Coach im "Telekom"-Interview nach Spielende sichtlich angefressen: "Ich habe mir die Bilder angeschaut: In 99 von 100 Fällen wird die Szene gepfiffen und einmal nicht – das war heute der Fall."

Was Frontzeck meinte: Biankadi habe Schad erst mit den Armen bearbeitet und dann am Bein getroffen. Ein klares Foulspiel in den Augen des 54-Jährigen, doch Schiedsrichter Oliver Lossius entschied auf Schwalbe und ließ weiterspielen. "Eine Unverschämtheit, ihm in dieser Situation eine Schwalbe zu unterstellen", schimpfte Frontzeck. "Es ist nach Zwickau das zweite Mal, das wird nicht gerade bevorteilt wurden", rechnete der FCK-Coach vor. Besonders ärgerlich aus Sicht der Roten Teufel: Der Ausgleich brachte Kaiserslautern vollkommen aus dem Konzept, innerhalb von zwei Minuten legte Hansa wenig später zwei weitere Tore nach (34. / 36.) und ging mit einer 3:1-Führung in die Pause.

Frontzecks Appell

"Nach der Pause haben wir versucht, noch einmal ranzukommen – die Mannschaft hat alles gegeben." Aber es sei natürlich "kompliziert, wenn du gegen eine konterstarke Mannschaft auswärts mit 1:3 zurückliegst", wusste Frontzeck. Hemlein (53.), Kraus (69.) und vor allem Zuck (72.) hätten den FCK wieder ins Spiel bringen können, doch acht Minuten vor dem Ende zog Soukou den Pfälzern endgültig den Zahn. "4:1 hört sich wild an, aber wir waren nicht drei Tore schlechter", fand Frontzeck und appellierte: "Wir müssen lernen, dass wir nicht zehn Minuten wild über den Platz rennen, wenn wir benachteiligt wurden."

Genau in dieser Phase gab Kaiserslautern das Spiel aus der Hand und hat als Neunter nun sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Den Anschluss hat der Zweitliga-Absteiger damit zwar noch nicht verloren, muss nach zwei Niederlagen in Folge nun aber wieder in die Spur finden, um den Abstand bis zur Winterpause nicht zu groß werden zu lassen. Die nächste Aufgabe hat es allerdings in sich: Nach der Länderspielpause trifft der FCK auf den SV Wehen Wiesbaden, der vor einer Woche mit einem 7:0 in Köln für Aufsehen gesorgt hatte. Doch vielleicht genau die richtige Standortbestimmung für die Roten Teufel.

   

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