Frontzeck kämpferisch: "Auf das Wesentliche konzentrieren"
Nach der enttäuschenden Nullnummer gegen Wiesbaden steht der 1. FC Kaiserslautern beim Auswärtsspiel in Unterhaching (Freitag, 19 Uhr) unter Druck. Ein Sieg muss her – sonst könnte Trainer Michael Frontzeck Geschichte sein. Auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie gab sich der 54-Jährige kämpferisch.
Kritik? "Bin ich gewohnt"
Bereits acht Punkte trennen die Roten Teufel vom Relegationsplatz, die Tabellenspitze ist sogar schon zwölf Punkte entfernt. Dass ein Sieg bei der SpVgg Unterhaching Pflicht ist, um die Aufstiegsplätze nicht endgültig aus den Augen zu verlieren, steht dabei außer Frage: "Wir wollen gewinnen", stellte auch Michael Frontzeck am Mittwoch fest. Dass es dabei wohl auch um seine persönliche Zukunft gehen wird, versuchte der 54-Jährige auszublenden: "Das Wichtigste ist, sich nicht mit Dingen zu beschäftigen, die du selbst nicht beeinflussen kannst. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche. Und das ist das Spiel gegen Unterhaching."
Dass er als Trainer in der Kritik steht, "bin ich gewohnt", betonte Frontzeck und kündigte an, die Mannschaft "bis zum Schluss" verteidigen zu wollen. "Wir haben vor vier Monaten ein Projekt mit 18 neuen Spielern gestartet", blickte der FCK-Coach zurück. Auch wenn seitdem bereits 16 Spielen absolviert wurden, sei die Entwicklung "noch nicht abgeschlossen", so Frontzeck weiter. "Das ist eine saubere und gute Truppe, die noch kommen wird", bleibt der 53-Jährige zuversichtlich. Natürlich habe es Makel gegeben, aber die überwiegenden Spiele seien ansprechend gewesen, die guten Phasen "haben überwogen." Daran, so Frontzeck weiter, "wollen wir anknüpfen."
Wiesbaden-Spiel "gut weggesteckt"
Dass der Druck vor der Partie in der Münchener Vorstadt nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen immens ist, ist dem FCK-Coach bewusst: "Ich versuche das meiste von der Mannschaft fernzuhalten." Nach seinem Eindruck hätten die Spieler die lautstarken Unmutsäußerungen der Fans nach dem 0:0 gegen Wiesbaden "gut weggesteckt." Klar ist dennoch: Die Anhänger erwarten eine Reaktion.
Wie die zahlreichen Ballverluste und Stockfehler in der Offensive abgestellt werden sollen und wie die Wende konkret eingeleitet werden kann, ließ Frontzeck mit einem Grinsen offen: "Lassen Sie sich überraschen." Denkbar ist, dass der FCK-Coach auf einigen Positionen umstellen wird: "Ich möchte Frische auf den Platz bringen." Es gebe einige Spieler, die zuletzt viel gespielt hätten – "vielleicht lasse ich sie draußen". Namen nannte der 54-Jährige nicht. Bis auf die Langzeitverletzten Lukas Spalvis (Knorpelschaden) und Dylan Esmel (Kreuzbandriss) sowie Hendrick Zuck (Muskelverletzung) kann Frontzeck auf den kompletten Kader zurückgreifen.
Haching: Elf Tore in zwei Spielen
Und was muss man über die SpVgg Unterhaching wissen? "Sie haben in 16 Spielen nur einmal verloren – das reicht." Eine kurze und knappe Aussage des Lautern Trainers, der wissen wird: In den letzten beiden Spielen gegen Köln und in Jena erzielten die Mannschaft von Trainer Claus Schromm satte elf (!) Tore und geht dementsprechend – im deutlichen Gegensatz zum FCK – mit breiter Brust in die Partie. Rund 1.600 Fans werden die Roten Teufel am Freitagabend begleiten – alles andere als ein Sieg dürfte die Emotionen erneut überkochen lassen.