Frag den Henning #1: Warum Kiel einen guten Saisonstart hinlegte
Sport-Journalist Henning Klefisch hat bereits eine beeindruckende Laufbahn hinter sich: Nach Praktika für Bravo Sport, transfermarkt.de und sportdigital.tv führte ihn sein Weg über die renominierten Sporportale goal.com und spox.com im Juni 2012 zu liga3-online.de. Seither beschäftigte sich Henning mit über 100 Artikeln zu nahezu allen Vereinen der 3. Liga. Somit ist der Kollege die Idealbesetzung für unsere neue Serie: In "Frag den Henning" haben die Leser die Möglichkeit, dem Sport-Jounralisten ihre Fragen rund um die 3. Liga zu schicken. Jede Woche wird der Kollege eine dieser Fragen beantwortet.
Los gehts: In dieser Woche gehe ich der Frage von Ursula Schmidt aus Hamburg auf den Grund: "Warum hat Aufsteiger Holstein Kiel einen solch formidablen Saisonstart hingelegt?" Sicherlich sind da verschiedene Gründe zu nennen, warum die „Störche“ bisher noch gänzlich ohne Niederlage die vier Spiele in der 3. Liga absolviert haben. Die beiden Heimspiele konnten gegen den 1. FC Saarbrücken mit 5:1 und den Halleschen FC mit 1:0 gewonnen. Jeweils ein Punkt konnte von den Gastspielen in Rostock und bei den Stuttgartern Kickers entführt werden.
Talentierte und gezielte Neuzugänge
Was vor allem auffällt, ist die mannschaftliche Geschlossenheit bei der KSV Holstein. Taktisch mit einer hohen Disziplin ausgestattet und zudem lauf-, kampf- und spielstark können die Ostseestädter für jeden Gegner ein sehr unangenehmer Gegner sein. Die Moral der Mannschaft wurde ganz gewiss durch die beiden Siege in den Relegationsspielen gegen Hessen Kassel noch weiter gestärkt. Dort musste die Mannschaft vom mittlerweile zurückgetretenen Aufstiegstrainer Gutzeit Charakter und Nervenstärke beweisen. Zwei Tugenden, die eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden konnten.. Ein Blick auf die Neuzugänge macht schnell deutlich, dass nur zwei Spieler verpflichtet worden sind, die nicht mehr als Talente geführt werden. Maximilian Riedmüller kam mit seinen 25 Jahren aus dem Profikader des FC Bayern München, während Tim Dannenberg vom Zweitligisten SV Sandhausen losgeeist werden konnte. Dazu kamen die Talente Darryl Geurts von Energie Cottbus II, Patrick Breitkreutz von Hertha BSC II, sowie Okada, Akdogan und Wahl aus der eigenen U19-Auswahl. Dieses Quartett wurde für die Zukunft verpflichtet. Mit Hauke Wahl konnte sich ein Youngster in allen vier Saisonspielen für höhere Aufgaben empfehlen.
Mischung aus Kampf und Kunst
Die Defensive hat sich als echter Stabilitätsfaktor erwiesen. Mit nur zwei Gegentreffern ist die Holstein-Abwehr zusammen mit Heidenheim und Osnabrück die sicherste Verteidigung der gesamten Spielklasse. Namentlich sind neben Keeper Riedmüller auch die Abwehrleute Gebers, Herrmann, Wetter und Wahl zu nennen. Marcel Gebers konnte sich sogar als dreifacher Torschütze hervortun und führt damit die interne Rangliste an. Das Mittelfeld ist zweifelsfrei das Prunkstück des Regionalliga-Nord-Aufsteigers. Sowohl Danneberg, als auch Heider, Johansen und Lindner konnten schon als Torschützen in Erscheinung. Auch Siedschlag und Krause sorgen für ein technisch anspruchsvolles Spiel. Mit einer Mischung aus Kampf und Kreativität besitzt diese Mittelfeldreihe eine hohe Qualität. Die Mannschaft zeichnet unweigerlich aus, dass sie nie aufgibt und füreinander kämpft. Ein ganz wichtiger Faktor ist auch Trainer Karsten Neitzel, der letztes Jahr beim Zweitligisten VfL Bochum noch gescheitert ist und nun mit einer talentierten Mannschaft die Liga aufmischt. Dem Taktikfuchs ist vieles zuzutrauen.
Bis nächste Woche,
Euer Henning
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FOTO: calcio-culinaria.de