Fortuna Köln: Generationswechsel zwischen den Pfosten

Fortuna Köln geht mit Tim Boss als neue Nummer Eins in die Saison. Andre Poggenborg rückt freiwillig ins zweite Glied und besetzt gleichzeitig auch die vakante Stelle des Torwart-Trainers. Eine ungewöhnliche Konstellation – Der Konkurrent wird plötzlich zum Förderer. Trainer Uwe Koschinat spricht von einer "Luxussituation".

"Ich bin voller Tatendrang"

Die von der Fortuna für die anstehende Saison angekündigte Neuausrichtung nimmt allmählich Formen an. Der Verein vermeldete vor einigen Tagen, dass er mit Tim Boss als neue Nummer Eins im Tor in die Saison starten wird. Der 23-Jährige beerbt damit Andre Poggenborg, der in den vergangenen fünf Jahren der Stammtorhüter der Südstädter war. "Meine Freude über diese Entscheidung ist riesengroß, ich bin voller Tatendrang", sagt Boss. Auch Koschinat unterstützt diesen Wechsel: "Tim ist ein junger, moderner und mitspielender Torwart. Er ist stark im Eins gegen Eins, hat eine gute Spieleröffnung und er gibt uns dadurch mehr Optionen im Aufbauspiel“, so der 45-Jährige.

Poggenborg fördert Boss und wird Torwart-Trainer

Die Idee, Tim Boss als Nummer Eins zu etablieren, kam überraschenderweise von Andre Poggenborg selbst. Nachdem feststand, dass Toni Hafkemeyer die Aufgabe des Torwart-Trainer nicht mehr weitermachen wird, ist Poggenborg aktiv auf Koschinat zugegangen: "Pogge ist von sich aus auf mich zugekommen, mit dem Wunsch Tim zu trainieren“, erzählt Koschinat. Auch Boss weiß diese Tatsache zu schätzen: "Es ist ein großer Vertrauensbeweis von Pogge. Ich weiß was ich an ihm habe und ich glaube, dass mich diese Konstellation persönlich weiterbringen kann.“ Der größte Konkurrent wird plötzlich zum Förderer. Koschinat spricht von einer "Luxussituation" weil er in Poggenborg einen starken Ausbilder sieht: "Auch in diesem Bereich sehe ich viele Qualitäten bei ihm.“ Poggenborg hat sich nach Aussage von Koschinat zu Fortuna bekannt, einen längerfristigen Vertrag unterschrieben und soll nun in die Rolle des Torwart-Trainers hineinwachsen. In der täglichen Trainingsarbeit erhofft sich der Fußballlehrer, dass sich vor allem die enorme Strafraumpräsenz von Poggenborg auf Boss überträgt.

Boss muss seine Quote verbessern

Die Entscheidung für den zehn Jahre jüngeren Boss als neuen Torwart passt zur angekündigten Neuausrichtung der Mannschaft. Der Plan lautet das Team zu verjüngen, die verkrusteten Strukturen aufzubrechen und eine neue, flachere Hierarchie zu bilden. Damit verknüpft ist die Hoffnung die sportliche Entwicklung der Mannschaft weiter zu fördern. In diesem Zusammenhang steht aber auch fest, dass Boss seine bisherige Drittliga-Gegentor-Quote deutlich reduzieren muss. Diese liegt in seinen bisherigen 23 Einsätzen bei 2,17 Gegentreffern pro Spiel. Die Stabilität der Defensive muss für die anstehende Saison eine Hauptaufgabe der Fortuna sein. Zur Erinnerung: Die Kölner stellten in den letzten beiden Jahren jeweils die Schießbude der Liga. Boss geht zuversichtlich in die anstehende Saison: "Ich möchte ein starker Rückhalt für die Mannschaft sein. Ich hoffe auf viele zu Null-Spiele, vor allem im heimischen Südstadion. Am Ende wollen wir alle eine erfolgreiche Saison spielen.“

   
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