Forderung nach Abbruch: Welche Rolle spielen eigene Interessen?

Gleich acht Drittligisten haben sich am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung für den Abbruch der Saison ausgesprochen – vor allem aus wirtschaftlichen und gesundheitlichen Gründen. Doch welche Rolle spielen eigene Interessen der Klubs?

Klubs würden allesamt profitieren

Weil bei Geisterspielen die Insolvenz droht, der Fußball keine Sonderrolle einnehmen dürfe, Testkontingente nicht zur Verfügung stünden und weil an Training derzeit nicht zu denken sei, machen sich Mannheim, Chemnitz, Magdeburg, Halle, Zwickau, Münster, Großaspach und Jena für einen Abbruch der Saison stark. Viele Fans können die Argumente der Klubs nachvollziehen und stehen dahinter.

Tatsache ist aber auch: Sollte die Saison tatsächlich abgebrochen, die ersten beiden Teams zu Aufsteigern erklärt und der Abstieg ausgesetzt werden, würden alle acht Vereine unmittelbar profitieren. Die sieben Klubs, die gegen den Abstieg kämpfen, wären auf einen Schlag gerettet. Darunter die vier letzten der Tabelle, von denen Großaspach (12 Punkte) und Jena (16) bereits einen beträchtlichen Rückstand zum rettenden Ufer aufweisen.

Und Mannheim würde neben dem MSV Duisburg als Aufsteiger feststehen. Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp verhehlt gegenüber der "Frankfurter Rundschau" auch erst gar nicht, dass der SVW ein Nutznießer des vorgeschlagenen Modells wäre: "Das Argument, dass ich von persönlichen Interessen geleitet bin, muss ich mir natürlich gefallen lassen. Es ist korrekt, dass wir profitieren würden."

Auf der anderen Seite überrascht es auch nicht, dass Klubs wie Rostock, 1860, Ingolstadt, Braunschweig, Würzburg und Unterhaching weiterspielen wollen, um weiterhin eine Chance auf den Aufstieg zu haben. Nicht wenige behaupten, dass sich einige der Abbruchsforderer ebenfalls für Geisterspiele aussprechen würden, wenn sie noch um die 2. Bundesliga mitspielen würden. Und so stellt sich die Frage: Welche Rolle spielen eigene Interessen?

   

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