Finanzen in der 3. Liga: Ein Drahtseilakt zwischen Profi- und Amateurfußball

Die 3. Liga hat es im Laufe der Zeit geschafft, immer mehr Fans von sich zu überzeugen. Kein Wunder! Immerhin treffen hier Traditionsvereine, die sich meist generell über eine große Anzahl an Anhängern freuen können, und aufstrebende Clubs aufeinander.
Doch so hochklassig und mitreißend der Fußball auf dem Platz manchmal ist, so düster sieht es in den Geschäftsbüchern vieler Vereine. Keine Frage: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind herausfordernd – auch und gerade in der 3. Liga. So herausfordernd, dass sich manche Vereine jedes Jahr aufs Neue mit großen finanziellen Hürden konfrontiert sehen.
Doch warum ist das so? Und wie könnte sich die Situation in Zukunft verbessern?
Finanzielle Unterschiede auf unterschiedlichen Ebenen
Eines der zentralen Probleme, über das sich viele Fans, die mitfiebern und vielleicht einen Sportwetten Online-Vergleich durchführen, um auch in finanzieller Hinsicht von den Erfolgen ihrer Mannschaften profitieren zu können, vielleicht keine Gedanken machen, ist die ungleiche Verteilung der TV-Gelder. Zum Vergleich: Während ein Absteiger aus der 2. Bundesliga in vielen Fällen noch mit hohen Millionenbeträgen bedacht wird, ergeben sich hier in Bezug auf die 3. Liga deutliche Unterschiede.
So erhält mancher Zweitligist pro Jahr acht bis 15 Millionen Euro aus dem TV-Topf, ein Drittligist muss sich mit 1 bis 1,3 Millionen Euro zufriedengeben. Die Größe des Vereins und/ oder die Anzahl der Zuschauer spielen hier keine Rolle.
Und genau das bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Vereine hohe finanzielle Risiken eingehen, um sportlich überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben. Immerhin müssen die Kosten für Spieler und Trainer, die Stadionmiete, Reisekosten für Auswärtsspiele und Co. ebenfalls gestemmt werden. Mit einem weitaus niedrigeren Budget, als es in der 2. Liga der Fall ist.
Eine große Abhängigkeit von Sponsoren und Zuschauern
Damit es überhaupt möglich ist, als Drittligist zu überleben, sind die Vereine umso mehr auf Sponsoring und Zuschauereinnahmen angewiesen. Doch auch hier gibt es große Unterschiede. Bekannte Traditionsclubs haben es oft deutlich leichter, Sponsoren von sich zu überzeugen, die sich auch dann großzügig zeigen, wenn ihr Verein eben „nur“ in der 3. Liga spielt.
Im Gegensatz dazu tun sich kleinere Vereine oder Aufsteiger aus der Regionalliga oft schwer, große Partner für sich zu gewinnen. Klar: Ohne bekannte Marke oder große TV-Reichweite, wie sie zum Beispiel auch im Rahmen der EM immer wieder gegeben ist, ist die Liga für viele Sponsoren wenig attraktiv.
Ob die Zuschauereinnahmen hier als eine Art „Rettungsanker“ fungieren, ist vor allem davon abhängig, wie gut die Tribünen gefüllt sind. Manche Vereine erreichen fünfstellige Zuschauerzahlen, andere stagnieren oft bei 3.000 bis 5.000 Fans pro Spiel. Zudem gibt es keine Garantie, dass die Fans auch in „schlechten Zeiten“ kommen.
Lizenzierung und Insolvenzen: Der Druck ist hoch
Um überhaupt in der 3. Liga spielen zu dürfen, müssen Vereine bekanntermaßen wirtschaftliche Stabilität nachweisen. Der Lizenzierungsprozess des DFB ist streng und nicht jeder Verein kann die geforderten finanziellen Nachweise problemlos erbringen. Immer wieder kommt es zu Problemen. So mussten sich in der Vergangenheit bereits Vereine aus dem Spielbetrieb zurückziehen, weil das Geld ausging.
Hieraus ergibt sich, dass die Lizensierung auch für sportlich erfolgreiche Teams zu einem Stolperstein werden kann. In der Vergangenheit haben bereits mehrere Regionalligameister auf den Aufstieg verzichtet, weil es ihnen nicht möglich war, die finanziellen Anforderungen zu erfüllen.
Wie könnte sich die Situation verbessern lassen?
Die 3. Liga ist eine Liga der Extreme: Einerseits hochprofessionell, mit großen Namen und gut ausgebildeten Spielern, andererseits wirtschaftlich labil und für viele Vereine kaum tragfähig. Während einige Klubs mit durchaus verlässlichen Konzepten wirtschaften und finanziell gut aufgestellt sind, geraten andere Jahr für Jahr an ihre Grenzen.
Um diesem „Phänomen“ entgegenzuwirken, wären mehrere Optionen denkbar. Vielleicht wäre es möglich, höhere TV-Gelder an die Akteure der 3. Liga auszuzahlen, um den Abstand zur 2. Bundesliga zu verringern? Alternativ wäre es gegebenenfalls auch denkbar, Aufsteiger aus der Regionalliga besser zu fördern, um ihnen die Anpassung an den Profifußball zu erleichtern. Ergänzend hierzu würden sicherlich auch strengere Kontrollen bei der Lizenzvergabe helfen, um Insolvenzen während der Saison zu vermeiden.
Fest steht: Solange sich nichts an den grundlegenden Rahmenbedingungen ändert, wird die 3. Liga – zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht – ein Drahtseilakt bleiben. Vereine sind dazu gezwungen, vorsichtig und bedacht zu wirtschaften, um nicht ihre Existenz zu gefährden. Und selbst dann bleibt das wirtschaftliche Überleben für viele ein ständiger Kampf.