"Finaltag der Amateure": Das sind die Partien der Drittligisten

Wenn am Samstag der "Finaltag der Amateure" ausgetragen wird, sind auch zehn Drittligisten der Saison 2024/25 dabei (mit Würzburg wären es elf). Für acht von ihnen geht es um die Qualifikation für den DFB-Pokal. liga3-online.de gibt einen Überblick über die Partien. 

Wieder einmal hatte das Saarland in den letzten Tagen mit starken Regenfällen zu kämpfen, teilweise kam es gar zu Überschwemmungen. Doch während bei vielen Fans bereits die Alarmglocken angingen, beschwichtigte die Stadt: Der Rasen im Ludwigspark befinde sich aktuell in einem guten Zustand und sei bespielbar. Die 300 Feldbetten, die im VIP-Bereich des Stadions für auswärtige Hilfskräfte aufgebaut worden waren, werden rechtzeitig abgebaut. Damit steht der Partie vor über 12.000 Zuschauern – Rekordkulisse im Saarland-Pokal- nichts im Wege.

Aus sportlicher Sicht geht es für den FCS darum, sich nach einer tollen Saison im DFB-Pokal, die erst im Halbfinale im Derby gegen den 1.FC Kaiserslautern ihr Ende fand, erneut für den lukrativen Wettbewerb zu qualifizieren. Für Marcel Gaus wird es das letzte Spiel seiner Karriere. "Ich habe den Jungs gesagt, dass ich bisher noch kein Silber in der Hand gehalten habe und deshalb den Pokal haben will", wird der 34-Jährige im "Kicker" zitiert. Kurios: Bereits zum siebten Mal in Folge treffen beide Teams im Landespokal aufeinander. Fünf Partien gewann Saarbrücken, zweimal setzte sich Homburg, das die Saison in der Regionalliga Südwest auf Platz 5 beendet hat, durch.

Spielort: Ludwigspark, Saarbrücken

 

Mit dem 1. FC Mühlhausen hat der SVS den vermeintlich einfachsten Gegner aller Drittligisten vor der Brust, geht es doch gegen einen Verbandsligisten. Entsprechend sind die Sandhäuser der klare Favorit, zumal sie den Baden-Pokal bereits zwölfmal gewinnen konnten – und damit so häufig wie kein anderer Klub. "Da wir es in der Liga versäumten, die Qualifikation für den DFB-Pokal zu erreichen, ist es für uns enorm wichtig, das Finale zu gewinnen", macht Interimscoach Gerhard Kleppinger im "Mannheimer Morgen" deutlich.

Der SVS ist allerdings gewarnt, denn im Halbfinale gelang gegen Fortuna Heddesheim, das ebenfalls in der Verbandsliga spielt, nur ein mühevoller 1:0-Erfolg. Unterschätzen werde Sandhausen den Sechstliga-Klub nicht, so Kleppinger: "Die Mannschaft aus Mühlhausen hat bereits bewiesen, dass sie höherklassige Teams besiegen kann. Wir bereiten uns deshalb voller Respekt und sehr akribisch auf das Finale vor und sind für alles gewappnet." Fraglich sind noch die Einsätze von Tim Maciejewski (muskuläre Probleme) und Dennis Diekmeier (Schmerzen im Sprunggelenk), für den es das letzte Pflichtspiel seiner Karriere wäre.

Spielort: Dietmar-Hopp-Sportpark, Walldorf

 

Was sonst eigentlich nur Bundesligisten vorbehalten ist, kann auch Alemannia Aachen schaffen: das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. "Mit dem Double können wir uns noch unsterblicher machen", sagt Mittelfeldspieler Frederic Baum im "Kicker" und schiebt hinterher: "Wenn wir den Pokal gewinnen, könnt ihr mich fünf Tage lang nicht einfangen." Gemeinsam mit den Fans soll dann gefeiert werden.

Gegen den Bonner SC aus der Oberliga ist der TSV der "klare Favorit" und will das auch beweisen, wie Trainer Heiner Backhaus im Fachmagazin betont. "Die Alemannia gehört einfach nach Deutschland." Bonn wird nach 24 Spielen ohne Niederlage jedoch mit jede Menger Selbstvertrauen antreten, zumal der BSC die Saison in der Mittelrhein-Liga auf einem starken dritten Tabellenplatz beendet hat. Ausgetragen wird die Partie am Samstag im Sportpark Höhenberg in Köln. Über 4.300 Fans werden die Alemannia begleiten.

Spielort: Sportpark Höhenberg, Köln

 

Wie schon im Vorjahr kommt es im Landespokal Niederrhein zum Finale zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen. Und ebenso wie bereits im letzten Jahr wird im Stadion an der Hafenstraße gespielt. Unverändert ist auch die Tatsache, dass das Duell wieder vor ausverkauften Haus stattfinden wird. Für gleich mehrere Essener, darunter Felix Götze und Cedrik Harenbrock, wird es das letzte Duell im RWE-Trikot. Topscorer Marvin Obuz, der zu Stammverein 1. FC Köln zurückkehrt, fällt unterdessen weiterhin aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel aus und muss die Partie daher von der Tribüne verfolgen.

In der Favoritenrolle sieht Trainer Christoph Dabrowski seine Mannschaft aber nicht. "Das ist ein 50:50-Spiel. Man weiß ja, wie so ein Pokalfinale abläuft. Meine Jungs haben aber eine gute Saison hinter sich und wollen einen positiven Abschluss erzielen. Das hätte natürlich auch Auswirkungen auf finanzielle Möglichkeiten", wird er im "RevierSport" zitiert. Rund 200.000 Euro an Prämien wären sicher. RWO ist derweil seit sechs Spielen ungeschlagen und kassierte in der kompletten Saison überhaupt nur sieben Niederlagen. Damit musste sich die Mannschaft von Trainer Mike Terranova nur zweimal häufiger geschlagen geben als Meister Aachen.

Spielort: Stadion an der Hafenstraße, Essen

 

Energie Cottbus winkt ebenfalls das Double, im Pokalfinale kommt es zum Derby gegen den SV Babelsberg. In der Meisterschaft konnten die Lausitzer beide Duelle gegen den früheren Drittligisten deutlich mit 4:0 und 3:0 gewinnen, entsprechend ist die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz auch für das Duell am Samstag favorisiert. Zumal der FCE der Rekordsieger im brandenburgischen Landespokal ist und diesen bereits elfmal gewinnen konnte – zuletzt zweimal in Folge.

Sich damit erneut für den DFB-Pokal qualifizieren wollen die Lausitzer allein schon deshalb, um die 0:7-Klatsche gegen Zweitligist SC Paderborn in der ersten Pokalrunde zu Beginn der aktuellen Saison wettzumachen. Bleibt nur die Frage, wie fit die Lausitzer nach dem Party-Marathon am vergangenen Wochenende im Anschluss an den Aufstieg sind. "Wir müssen jetzt ein bisschen regenerieren, dann sind wir auch wieder voll da und wollen das Pokalfinale gewinnen“, erklärte Timmy Thiele in der "Lausitzer Rundschau". Der SV Babelsberg bezog in der Vorbereitung auf das Endspiel indes ein Kurzzeittrainingslager.

Spielort: LEAG Energie Stadion, Cottbus

 

Sportlich geht es für beide Teams im sächsischen Pokalfinale um nichts mehr, da Dynamo das Pokalticket durch Tabellenplatz 4 für sich und damit gleichzeitig auch für die Veilchen gelöst hat. Dennoch handelt es sich natürlich um ein Derby, in dem viel Prestige auf dem Spiel steht. "Ein Pokalfinale ist immer etwas besonderes, vor allem, wenn diese beiden Mannschaften aufeinander treffen", sagte Aue-Coach Pavel Dotchev am Mittwoch.

Bei Dynamo steht die Partie im Zeichen des personellen Umbruchs, gleich zwölf Akteure werden vor dem Duell verabschiedet. Dennoch forderte Interimscoach Heiko Scholz, für den es als das letzte Duell als verantwortlicher Trainer sein wird, dass jeder "nochmal alles für Dynamo" reinhauen müsse. Über 24.000 Tickets sind verkauft, darunter 2.900 in Aue. Es wird damit die größte Kulisse bei einem Sachsenpokal-Spiel der Geschichte. Die Einnahmen gehen zu je einem Drittel an die Vereine und den Verband.

Spielort: Rudolf-Harbig-Stadion, Dresden

 

Ein weiteres Drittliga-Duell gibt es im Endspiel des Westfalenpokals, das ebenfalls vor einer Rekordkulisse ausgetragen wird. 22.000 Karten, darunter 1.500 in Verl, sind für die Partie in der Schüco-Arena bereits verkauft worden. Für Arminia geht es dabei um ein versöhnliches Ende einer insgesamt enttäuschenden Saison. "Es ist ein ganz wichtiges Spiel für uns", sagte Trainer Mitch Kniat am Donnerstag. "Es geht nicht nur darum, dass wir dann kommende Saison im DFB-Pokal spielen könnten. Es ist auch für den Verein eine große Sache, wenn wir den Titel holen." Der große Druck aus der Liga sei zwar weg, "aber die Anspannung vor dem Finale ist natürlich da. Wir wollen alles daran setzen, diesen Pokal jetzt auch zu holen". Auch, um Fabian Klos im letzten Pflichtspiel seiner Karriere mit einem Titel zu verabschieden.

Doch auch der SC Verl peilt natürlich den Pokalsieg an – wie für Bielefeld wäre es der vierte. "Wir haben Lust auf dieses Spiel und verschwenden keinen Gedanken daran, dass wir etwas zu verlieren haben", so Trainer Alexander Ende in der "Neuen Westfälischen". Das Hinspiel in der Liga konnte Verl im Oktober mit 3:1 gewinnen, im Rückspiel Anfang März fielen keine Tore. "Das 0:0 in der Meisterschaft auf der Alm war fußballerisch kein Leckerbissen für den neutralen Zuschauer. Ich gehe fest davon aus, dass das Endspiel am Samstag deutlich unterhaltsamer wird", so Ende.

Spielort: Schüco-Arena, Bielefeld

 

Im bayerischen Pokal-Endspiel sind beide Teams schon vor Anpfiff für den DFB-Pokal qualifiziert, da der Meister der Regionalliga Bayern – in diesem Jahr die Würzburger Kickers – stets automatisch dabei ist. Nichtsdestotrotz strebt FCI-Trainerin Sabrina Wittmann in ihrem erst vierten Spiel bei einer Profi-Mannschaft den ersten Titel an – auch, um weitere Argumente für eine dauerhafte Beschäftigung zu sammeln. "Ich würde gerne in der Konstellation weitermachen", sagte sie am Donnerstag.

Die Chancen auf den Pokalsieg stehen indes nicht schlecht, blieb der FCI in den bisherigen drei Partien unter der 32-Jährigen doch ungeschlagen. Zudem stellt sich die Frage, ob die Kickers mit der A-Elf auflaufen werden. Schließlich stehen in der kommenden Woche (29. Mai und 2. Juni) die Aufstiegsspiele gegen Hannover 96 II an. Weiterhin verzichten müssen die Schanzer indes auf Torschützenkönig Jannik Mause. Auch Tobias Schröck, der den Klub verlässt, steht nicht zur Verfügung.

Spielort: Akon Arena, Würzburg

   

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