"Felix, was bist du für ein Idiot?" – Schiller bereut Video

Mit einem Video hat Felix Schiller beim VfL Osnabrück zu Wochenbeginn für mächtig Wirbel gesorgt – und sich und seinen Verein bundesweit in die Negativ-Schlagzeilen gebracht. Nun spricht der 28-Jährige in einem Interview über die letzten Tagen – und bereut seine Aktion.

Mitspieler enttäuscht

"Felix, was bist du für ein Idiot? Wir brauchen dich hier sportlich, und jetzt gefährdest du alles." Die Reaktion der Mannschaft auf Schillers Videos fiel deutlich aus, wie er gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" berichtet. Und nicht nur die eigenen Mitspieler waren enttäuscht: "Das, was in den letzten 48 Stunden über mich hereingebrochen ist, möchte ich nicht noch einmal erleben", betont der 28-Jährige und bereut sein Video, das in der Woche vor dem Liga-Auftakt gegen die Würzburger Kickers entstanden ist: "Ich selber habe diesen Bockmist gebaut – und muss deswegen auch selbst dafür geradestehen. Die Prügel muss ich auch einstecken."

Kumpel leitete Video weiter

Doch wie gelangte das Video eigentlich an die Öffentlichkeit? "Ich habe es an drei sogenannte Kumpels geschickt. Davon hat es einer weitergegeben – und so hat es sich verbreitet", blickt Schiller zurück. Als das Video am Montagabend in mehreren WhatsApp-Gruppen aufgetaucht war, wandte sich der Abwehrspieler sofort an Sportdirektor Benjamin Schmedes. Und der Verein reagierte prompt, belegte den 28-Jährigen am Dienstag mit einer "empfindlichen Geldstrafe", entband ihn von seinem Amt im Mannschaftsrat und mahnte den Innenverteidiger ab.

Längst bereut Schiller die "völlig unüberlegte" Aktion: "Das, was ich da verzapft habe, ist keine Bagatelle. Ein Riesending, das dem Verein, der Stadt und der Mannschaft schadet." Schiller, der sich am Dienstag in einer Pressemitteilung bei den Fans entschuldigte, weiß: "Damit gefährde ich den Erfolg der gesamten Truppe." Dass er dem 1. FC Magdeburg, wo er zwischen 2012 und 2018 spielte, nachtrauert, dementiert Schiller: "Das ist doch Quatsch. Jetzt bin ich beim VfL und identifiziere mich voll und ganz mit meinem neuen Verein."

"Ich bin in der Bringschuld"

Entstanden ist das Video aus Frust: Nachdem Schiller in den letzten Jahren mehrfach vom Verletzungspech verfolgt war, wollte er den Saisonauftakt auf keinen Fall verpassen. Doch dann der Rückschlag: Eineinhalb Wochen vor dem ersten Spiel hatte der 28-Jährige wieder mit Leistenbeschwerden zu kämpfen. "Eine Riesenenttäuschung für mich. Das hat mich total runtergezogen", gibt der Ex-Magdeburger zu. "Da bin ich Mitte der vergangenen Woche losgezogen – und der Abend nahm seinen bekannten Lauf."

Zu Wochenbeginn holte ihn sein Handeln ein: "An diesem Schuss vor den Bug in den vergangenen 48 Stunden habe ich jetzt noch zu knabbern. Das darf und wird nicht noch einmal passieren", macht Schiller klar – und will nun auf dem Platz zeigen, "dass ich dem VfL weiterhelfen kann." Seiner Vorbildfunktion sei er "nicht gerecht geworden", räumt er ein und hat Verständnis dafür, "dass manche diese Entschuldigung vielleicht noch nicht annehmen." Schiller weiß: "Nicht reden, sondern Taten folgen lassen. Ich bin in der Bringschuld."

   
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