Hallescher FC: "Fehlende Qualität", keine Trainerdiskussion

Der Fehlstart des Halleschen FC ist spätestens nach der Heimniederlage gegen den Aufsteiger aus Unterhaching (1:2) perfekt, mit zwei Punkten aus fünf Spielen rangiert der HFC auf dem 17. Tabellenplatz und ist im Abstiegskampf angekommen. Präsident Michael Schädlich fordert entsprechende aufopfernde Tugenden und gesteht ein, dass es teilweise an Qualität fehlt und ihm die dramatische Personalsituation Sorgen macht. 

Keine Trainerdiskussion: "Um Besonnenheit bemühen"

Saisonübergreifend ist die Mannschaft von der Saale bereits seit elf Liga-Spielen ohne Sieg – Vereinsnegativrekord in der 3. Liga! Vor allem in der Defensive offenbart der HFC große Schwächen, mit 13 Gegentoren stellt das Team von Coach Rico Schmitt die schlechteste Abwehr der Liga. "Wenn nicht alle mithelfen, kriegen wir jedes Spiel zwei bis drei Gegentore", weiß Keeper Schnitzler. "Wir müssen die unnötigen Gegentore, die wir viel zu leicht kassieren, abstellen", mahnt der Rückhalt. Trotz des miserablen Starts in die Saison gibt es aber keine Schnellschüsse hinsichtlich einer Trainerdiskussion, wie Schädlich auf der Website des Vereins unterstreicht: "Wir sind gut beraten, keine Trainerdiskussion vom Zaun zu brechen. Wir müssen uns um Besonnenheit bemühen und möglichst rational überlegen, was im Sinne des Vereins zu tun ist."

"Es fehlt teilweise an Qualität, nicht an Einstellung und Moral"

Die Vereinsverantwortlichen haben am Sonnabend zusammengesessen und den Saisonverlauf analysiert. Dabei sind sie zu folgendem Schluss gekommen: "Die Mannschaft hadert aktuell mit sich selbst, aber sie lässt sich nicht hängen. Sowohl gegen Paderborn als auch in Aalen, Osnabrück und nun gegen Haching hat sie nach Rückständen bis zum Schluss alles versucht", fasst Schädlich zusammen. Es lege also weder an der Moral, der Einstellung, der Motivation oder taktischen Vorgaben. Fortan fordert der Präsident dennoch aufopferungsvolle Tugenden: "Es geht nicht mehr um schönen Fußball, sondern um Punkte. Um Kratzen, Beißen und notfalls auch mal Spucken. Im übertragenen Sinne. Wenn es spielerisch nicht geht, müssen wir es über den Kampf regeln. Das weiß der Trainer, das wissen die Spieler."

Neuzugänge möglich: "Bis an die Grenze des kalkulierbaren Risikos"

Vielmehr fehlt es jedoch an "Qualität und Alternativen", wie Schädlich, dem die Personalsituation große Sorgen bereitet, offen zugibt: "Nach den verletzungsbedingten Auswechslungen standen gegen die Spielvereinigung neun Spieler des Profikaders nicht zur Verfügung. Das ist mehr als ein Drittel. Darunter die Leitfiguren Gjasula, Franke, Fennell und Pintol, desweiteren die gesperrten Manu und Barnofsky sowie Müller, Landgraf und Stenzel. Das als Team zu kompensieren, ist eine Herkulesaufgabe", betont Schädlich. Weitere Neuzugänge sind deshalb nicht ausgeschlossen: Man wolle auch die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchungen bei Fennell und Müller abwarten. Sollten beide längerfristig ausfallen, "brauchen wir womöglich noch einen neuen Spieler für das Zentrum. Wir beobachten den Markt sehr aufmerksam", so Schädlich, der den Erhalt der 3. Liga in den Mittelpunkt stellt: Zwar sei das Budget wie bei fast allen anderen Drittligisten "sehr knapp" bemessen, aber "notfalls gehen wir bis an die absolute Grenze des kalkulierbaren Risikos", betont Schädlich.

   
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