FCS will ins Pokalfinale: "Wollen uns das nicht nehmen lassen"

Schreibt der 1. FC Saarbrücken am Dienstagabend Geschichte und zieht im Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern erstmals in seiner Vereinsgeschichte in das Finale des DFB-Pokals ein? Die Vorfreude ist groß, gleichzeitig wächst die Zuversicht, die erneute Sensation tatsächlich schaffen zu können. Davon, dass der FCS sogar der Favorit sei, will Trainer Rüdiger Ziehl aber nichts wissen.

"Gedacht, es wäre ein Aprilscherz"

Drei Wochen ist es nun her, dass sich der FCS im Viertelfinale sensationell gegen Borussia Mönchengladbach durchgesetzt hatte. Schon damals hatte Kai Brünker direkt nach der Partie das Finale als Ziel ausgegeben – und bei der Mannschaft damit einen Nerv getroffen: "Dieses Ding, dass wir nach Berlin fahren können, ist bei uns jetzt schon im Kopf", sagte Torhüter Tim Schreiber bei der Pressekonferenz am Montag. "So ein Gefühl baut man einmal auf und das will man sich dann auch nicht nehmen lassen". Dass es im Halbfinale nun zum Derby mit dem 1. FC Kaiserslautern kommt, sei "ein kleines Märchen" und sorge für noch mehr Ansporn, die Partie gewinnen zu wollen. Die erneute Sensation ist zwar anvisiert, dennoch sprach der Torhüter von einem "Bonusspiel", das die Mannschaft genießen solle. Lautern sei zudem der "klare Favorit", so Schreiber.

FCK-Coach Friedhelm Funkel hatte die Favoritenrolle zuletzt von seinem Team gewiesen und gar davon gesprochen, das die Roten Teufel der Außenseiter seien. Darauf angesprochen, konnte Trainer Rüdiger Ziehl nur schmunzeln: "Hätte ich das heute zum ersten Mal gehört, hätte ich gedacht, es wäre ein Aprilscherz." Funkel sei ein erfahrener Coach und nehme mit der Aussage Druck von seiner Mannschaft. "Das ist eine nette Geschichte, aber wir wissen um die Rollenverteilung." Auch mit Aussagen, wonach beim FCS nur wenig Fußball gespielt werde, konnte der 46-Jährige, nicht viel anfangen: "Das ist mir relativ egal. Aber wenn wir dann mit ganz wenig Fußball gewinnen sollten, wäre mir das auch recht." Gleichwohl sei der FCS "selbst dran schuld, dass die Erwartungshaltung gestiegen ist". Schließlich konnten die Saarbrücker mit Bayern München, Frankfurt und Mönchengladbach bereits drei Bundesligisten aus dem Pokal befördern. In der ersten Runde musste auch der KSC dran glauben.

"Total außergewöhnlich"

Mit einem ähnlichen Spiel wie damals rechnet Ziel, der einst als Spieler für die Pfälzer auflief, nun auch für die Partie gegen den FCK. "Beide Mannschaften könnten einen ähnlich hohen Ballbesitzanteil haben, zudem wird es ein körperbetontes Spiel." Anders als gegen Gladbach wollen die Blau-Schwarzen dieses Mal aber nicht zu wild in die Partie starten. "Das darf uns nicht passieren. Stattdessen müssen wir Kontrolle ausüben", forderte Ziehl. Insgesamt müsse sein Team wieder ans Maximum kommen: "Wir werden 100 Prozent brauchen." Mehr Druck, weil es nun um den Einzug ins Finale geht, verspürt Saarbrückens Coach nicht: "Wir werden befreit in das Spiel reingehen." Dass ein Drittligist im Halbfinale steht, sei "total außergewöhnlich" und "extrem besonders". Seine Mannschaft habe bislang "herausragendes geleistet" und sich "Respekt verdient".

Ein Vorteil könnte sein, dass die Saarländer aufgrund des spielfreien Wochenendes ausgeruht in die Partie gehen können, allerdings merkte Ziehl an: "Ich wäre gern im Rhythmus geblieben und hätte gerne gespielt. Am Ende hatten wir keinen Einfluss darauf und haben die Situation angenommen, wie sie ist." Aus personeller Sicht kann Saarbrückens Trainer bis auf die Langzeitverletzten auf den kompletten Kader zurückgreifen, auch Bone Uaferro ist nach einer Handverletzung zurück – und soll dazu beitragen, dass der FCS als vierter Drittligist der Geschichte den Einzug ins Pokalfinale schafft.

   

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