FCS vor wütenden Auern gewarnt: "Die werden um jeden Ball kämpfen"

Am vergangenen Dienstag wehrte der 1. FC Saarbrücken die erste Niederlage nach sechs Partien durch einen Eckball ab, den Amine Naïfi in der zehnten Minute der Nachspielzeit direkt verwandelte. So spannend wollen es die Saarländer im Erzgebirge nicht machen, wenn sie gegen die Veilchen aus Aue antreten (Samstag, 16:30 Uhr). Das Ende der Englischen Woche wird zur Willensleistung.
Fragezeichen hinter Neudecker
Rüdiger Ziehl und seine Mannschaft können auf eine emotionale Englische Woche zurückblicken. Dem fulminanten 6:2-Sieg in Bielefeld folgte ein Last-Minute-Ausgleich gegen Lübeck auf besondere Art und Weise. Der FCS hält seine Serie ohne Niederlage somit aufrecht, sammelte nun 13 von 21 Zählern in den letzten sieben Spielen. Der Punktgewinn gegen Lübeck sei "absolut verdient" gewesen – und nun steht mit dem FC Erzgebirge Aue die nächste Aufgabe bevor. "Das dritte Spiel in der Englischen Woche ist auch eine Willensleistung", so Ziehl.
Auf Dominik Becker kann der Übungsleiter in Aue wieder zurückgreifen. Fehlen wird hingegen Patrick Sontheimer (Gelb-Rot-Sperre) neben den Langzeitverletzten. Auch hinter Richard Neudecker steht ein Fragezeichen, nachdem der Mittelfeldspieler im Rasen hängen geblieben war. Ziehl wurde nicht bange, weil er noch genügend Alternativen im Kader zur Verfügung hätte: "Alle eingesetzten Spieler haben bewiesen, dass sie in der 3. Liga eine gute Rolle spielen können. Ob erfahren, ob jung, ob schon seit zehn Jahren hier oder erst ab letztem August als Sommerzugang." Die passende Elf für Aue will Ziehl noch auswählen.
"Ein 0:4 auswärts ist nicht positiv für uns"
Die Veilchen werden für den FCS zur Herausforderung. Auch Ex-Auer Calogero Rizzuto wusste: "Die werden um jeden Ball und um jeden Meter kämpfen." Gerade nach einer 0:4-Niederlage in Münster – es war die dritte Pleite in Folge – wird im Erzgebirge kein Stein auf dem anderen bleiben – schätzte Ziehl ein: "Das ist eine Mannschaft, die ihre Leistung und das letzte Ergebnis korrigieren möchte. Ein 0:4 auswärts ist nicht positiv für uns. Sie werden mit einer großen Portion Ärger ins Spiel reingehen, um es wieder gutzumachen", erklärte der FCS-Coach. "Sie werden uns attackieren und möchten uns früh stören, weil sie es den Fans schuldig sind, die Initiative zu ergreifen."
Dementsprechend rechnete Ziehl mit einer "aktiven Spielweise" des Gegners, die weniger auf Langholz und viel mehr auf spielerische Komponenten ausgelegt sein wird. Kann der FCS den zweiten Auswärtssieg einfahren, um sich in der Tabelle weiterhin gut zu positionieren? Durch fünf Unentschieden treten die Saarländer zunehmend auf der Stelle, doch auch darüber machte sich Ziehl keine Sorgen: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir haben genug Qualität, um die Spiele mit solchem Selbstbewusstsein anzugehen." Da spiele es auch keine Rolle, ob der Gegner nun Lübeck, Aue oder bald auch Dynamo Dresden heiße.