FCS immer tiefer in der Krise: "Vielleicht sind wir einfach zu blöd"

Seit fünf Ligaspielen ohne Sieg, in der Tabelle nur noch Siebter, im Landespokal ausgeschieden und wohl keine Chance mehr auf Platz 4: Der 1. FC Saarbücken rutscht immer tief in die Krise. Bei Viktoria Berlin kassierten die Saarländer am Freitagabend trotz Führung eine Last-Minute-Pleite. Daniel Batz platzte nach dem Spiel der Kragen.

"Wieder unfassbar"

Der Torhüter des 1. FC Saarbrücken war direkt im Anschluss der Partie in mehrerlei Hinsicht mächtig gezeichnet. Zum einen äußerlich, nachdem er sich bei einem Zusammenprall mit Mitspieler Boné Uaferro eine Platzwunde gezogen hatte und mit einem Turban spielen musste, zum anderen innerlich, weil sein Team zum dritten Mal in Folge verloren hat und nun seit sechs Pflichtspielen sieglos ist. "Beim 1:2 werden wir ausgekontert, das darf uns nicht passieren. Aber wie oft habe ich das schon gesagt? Vielleicht sind wir einfach zu blöd, es zu lernen", war der 31-Jährige im Interview mit "MagentaSport" geladen.

Auch das erste Gegentor sei "wieder unfassbar" gewesen. "Ich weiß nicht, wo diese Passivität bei einer 1:0-Führung herkommt", schimpfte Batz. "Ich kann es nicht erklären." Damit war offensichtlich ein wunder Punkt getroffen, schob der Keeper doch hinterher: "Wir Spieler können auch nicht immer alles erklären, da müssen Sie mal an anderer Stelle nachfragen." Wen er damit meinte, sagte er nicht. Etwa Trainer Uwe Koschinat? In diesem Fall hätte er den Chefcoach durch die Blume angezählt.

"Inakzeptabel" und "Riesenrückschritt"

Darauf auf der Pressekonferenz angesprochen, konnte der FCS-Coach nichts sagen, weil er Batz-Aussagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehört hatte. Die Enttäuschung beim 50-Jährigen war aber gleichwohl riesig: "Es ist nicht mehr entschuldbar, dass wir permanent unter irgendwelchen Bällen durchspringen." Gemeint war der Gegentreffer zum 1:2 in der zweiten Minute Nachspielzeit, als die Saarbrücker Hintermannschaft nicht auf der Höhe war und Torschütze Kimmo Hovi völlig unbedrängt abschließen konnte.

"Zum wiederholten Male spielen wir körperlos und lassen uns auskontern. Das ist inakzeptabel", fand Koschinat deutliche Worte. "Berlin kämpft um das persönliche Überleben. Und wenn ich was mitnehmen will, dann muss ich eben dagegenhalten." Genau das sah der 50-Jährige bei seiner Mannschaft nicht gegeben, sprach sichtlich entzürnt von einem "Riesenrückschritt" und hielt fest: "Wir dürfen das Spiel niemals aus der Hand geben."

Platz 4 wohl unerreichbar

Die erneute Niederlage führt nun wohl dazu, dass der FCS keine Chance mehr hat, sich über Rang 4 für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Sollten 1860 und/oder Osnabrück am Samstag gewinnen, würde der Rückstand bei nur noch zwei Spielen auf sieben Punkte anwachsen. Dann wären die Saarländer endgültig raus. Batz sprach von einem "absoluten Scheißmonat" und davon, "dass wir uns alle mal hinterfragen müssen". In den letzten beiden Spielen gehe es nun darum, "sich nochmal den Arsch aufzureißen".

Wer für die verbleibenden Partien zur Verfügung stehen wird, ist noch offen. "Es liegt ein ziemlich heftiges Lazarett in der Kabine", sagte Koschinat angesichts der Verletzungen von Batz, Uaferro (Kopfschmerzen) und Dominik Becker (Muskelverletzung). Viele verletzte Spieler auf der einen, schwache Ergebnisse auf der anderen Seiten: Es läuft nicht mehr beim 1. FC Saarbrücken, der eine eigentlich gute Saison auf den letzten Metern verspielt hat.

   

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