FCS darf weiter vom Aufstieg träumen: Erfahrung als Trumpf?
Glanzlos, aber erfolgreich: So verlief das Auswärtsspiel des 1. FC Saarbrücken beim VfB Oldenburg, das die Saarländer spät mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Durch den dritten Sieg in den letzten vier Spielen darf der FCS weiter vom Aufstieg träumen – und hat diesbezüglich womöglich einen Trumpf auf seiner Seite.
Stark bei Druck?
Fast 28 Jahre ist sie im Durchschnitt alt, die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken. Damit stellen die Saarländer das älteste Team der 3. Liga. "Viele haben gedacht, dass sie vielleicht zu alt ist", sagte Trainer Rüdiger Ziehl nach dem Auswärtssieg in Oldenburg am "MagentaSport"-Mikrofon. "Aber das kann jetzt auch ein Trumpf sein, dass wir mit der Drucksituation gut umgehen können", meinte der 45-Jährige und spielte damit auf die große Erfahrung seiner Mannschaft an. Und da der Kopf gerade in der Schlussphase eine große Rolle spielt, könnte die Erfahrung tatsächlich den Ausschlag geben.
Dass aber nicht nur die älteren Spieler mit Druck umgehen können, zeigte sich am Sonntag. Denn den Elfmeter in der 85. Minute verwandelte mit Marvin Cuni der jüngste Saarbrücker, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Platz stand. Eine interne Reihenfolge, wer die Strafstöße schießt, gebe es laut Ziehl nicht. "Es soll der schießen, der sich am besten fühlt." Das war in diesem Moment Cuni – und das, obwohl er noch nie zuvor einen Elfmeter in der 3. Liga geschossen hatte.
"Habe ihn einfach reingemacht"
"Den Elfmeter wollten mehrere schießen, aber einer muss zum Punkt gehen", übernahm er Verantwortung. "Wenn Adriano Grimaldi noch auf dem Platz gewesen wäre, hätte er wohl geschossen." So aber trat Cuni an – und schoss den FCS spät zum Auswärtssieg. "Ich habe ihn einfach reingemacht", sagte der 21-Jährige nüchtern. Es war bereits das zwölfte Jokertor des 1. FC Saarbrücken in dieser Saison. Rausgeholt hatte den Elfmeter mit Kasim Rabihic ebenfalls ein Spieler, der eingewechselt worden war. Einmal mehr bewies Ziehl somit ein goldenes Händchen. "Durch die Einwechslungen haben wir nochmal Qualität auf den Platz gebracht und sind überglücklich, dass wir das sehr schwere Spiel gewonnen haben. Oldenburg hat uns alles abverlangt. Wir sind sehr, sehr froh, dass wir weiter im Aufstiegsrennen dabei sind."
Nur noch einen Punkt liegt der FCS vor den letzten drei Spielen hinter Rang 3, der derzeit zum direkten Aufstieg berechtigen würde. In der eigenen Hand haben die Blau-Schwarzen den Aufstieg zwar nicht, allerdings erscheint das Restprogramm mit Spielen gegen Halle, Duisburg und Köln durchaus machbar. Ziehl warnte jedoch: "Es ist total egal, wer der Gegner ist. Duisburg und Köln können zudem befreit aufspielen." Daher gehe es darum, die Mentalität abzurufen. "Wenn wir jedes Spiel gewinnen, sieht es am Ende gut aus", rechnete Cuni vor. Und vielleicht wird die große Erfahrung im Kader am Ende tatsächlich zum entscheidenden Faktor.