Saarbrückens Dämpfer: "Haben wir uns anders vorgestellt"
Auch wenn der 1. FC Saarbrücken in Zwickau nach einem 0:2-Rückstand spät noch einen Punkt mitnahm: Zufrieden waren die Saarländer mit dem Remis nicht, schließlich haben sie im Rennen um die Aufstiegsplätze etwas an Boden verloren. Entsprechend war von einer "komischen" Gefühlslage die Rede.
"Fühlt sich schlecht an"
Wer nach einem 0:2-Rückstand in der Schlussphase noch zu einem Remis kommt, ist nicht selten der gefühlte Gewinner. Als solcher sah sich der 1. FC Saarbrücken nach dem 2:2 in Zwickau allerdings nicht: "Normalerweise fühlt sich so etwas gut an, jetzt fühlt es sich schlecht an", sagte Adriano Grimaldi, der beide Tore für den FCS (78. / 84.) per Kopf erzielt hatte, bei "MagentaSport". Denn: "Wir wollten hier drei Punkte holen. Das ist uns leider nicht gelungen. Es tut ein bisschen weh, da wir in den letzten Minuten die Chance auf die Führung hatten. Einfach ärgerlich."
Wäre Saarbrücken als Sieger aus der Partie hervorgegangen, hätte dies den Spielverlauf allerdings nicht richtig wiedergegeben. Denn abgesehen von der Anfangs- und der Schlussphase erwischten die Blau-Schwarzen einen schwachen Tag und präsentierten sich nicht wie ein Aufstiegskandidat. Zudem habe Zwickau nicht wie ein Gegner gespielt, "der gegen den Abstieg kämpft", attestierte Grimaldi den Hausherren einen guten Auftritt.
"Willensleistung" mit "vollem Risiko"
Auch Trainer Rüdiger Ziehl sprach nach der Partie von einem "komischen Gefühl" und meinte: "In der Viertelstunde nach der Pause können wir glücklich sein, dass wir nicht noch höher zurückliegen. So ehrlich müssen wir sein." Nachdem Zwickau nach 25 Minuten in Führung gegangen war, bauten die Schwäne diese kurz nach dem Seitenwechsel aus (51.). "Das 0:2 war zu dem Zeitpunkt auch verdient", befand Saarbrückens Chefcoach. Die Mannschaft habe dann aber eine "super Reaktion gezeigt" und sich "nicht aufgegeben", lobte Ziehl und sprach von einer "Willensleistung" mit "vollem Risiko".
Dennoch hatte sich der FCS die Partie "anders vorgestellt", sagte der Übungsleiter. "Am Ende müssen wir nach dem Spielverlauf zufrieden sein, dass wir den einen Punkt noch mitnehmen." Mit dem Schiedsrichter zeigte sich der 45-Jährige dagegen nicht zufrieden: "Er hat viele kleine Situationen gegen uns nicht gepfiffen." Daran festmachen wollte Ziehl den verpassten Sieg aber keineswegs.
Dresden wartet – Duo fraglich
Bereits am Freitagabend können die Saarländer Wiedergutmachung betreiben. Dann gastiert mit Dynamo Dresden ein direkter Konkurrent, der vorerst auf drei Punkte enteilt ist, im ausverkauften Ludwigspark. Ziehl: "Wir sind bereit, uns mit Dynamo zu messen, wollen eine Duftmarke setzen und möglichst dreifach punkten." In diesem Fall würde der FCS mit den Sachsen mindestens gleich-, bei einem Sieg mit zwei Toren Differenz sogar vorbeiziehen.
Ob die zur Pause ausgewechselten Manuel Zeitz (Platzwunde und Schwindelgefühle) und Bjarne Thoelke (fühlte sich kraftlos) dann wieder dabei sein werden, ist offen. Sicher fehlen wird Calogero Rizzuto (fünfte gelbe Karte), während Richard Neudecker (nach Viruserkrankung) und Marvin Cuni (nach Schlag auf den Fuß) zur Mannschaft zurückkehren und dazu beitragen sollen, dass Saarbrücken ganz oben dabei bleibt.