FCM-Krise verschärft sich, Luft für Hoßmang wird dünner
Vier Spiele, drei Niederlagen, Platz 20: Es ist ein klassischer Fehlstart, den der 1. FC Magdeburg hingelegt hat. Die Derby-Niederlage in Dresden verschärft die Situation zusätzlich, auch für Trainer Thomas Hoßmang wird die Luft bereits dünner.
Wieder ein schwacher Aufritt
Eines stand nach der Partie in Dresden fest: So wird der FCM nicht aus dem Keller kommen. Kaum Druck, viele Fehler und im Spiel nach vorne erschreckend harmlos und ohne Ideen. Nur zwei echte Torchancen sprangen während der 90 Minuten heraus – je eine pro Halbzeit. "Am Ende war es zu wenig", musste auch Hoßmang nach dem Spiel am "MDR"-Mikrofon zugeben. "Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht, die verkehrten Mittel eingesetzt und zu wenig Stress gemacht." Erst in den Schlussminuten wachte der FCM auf und drängte nach dem Gegentreffer von Yannick Stark in der 54. Minute nochmal auf den Ausgleich. Doch das reicht nicht, um in der 3. Liga Punkte mitzunehmen – schon gar nicht beim Topfavoriten auf den Aufstieg. Last-Minute-Neuzugang Maximilian Franzke kam über Ansätze nicht hinaus, Florian Kath stand aufgrund von Oberschenkel-Problemen nicht im Kader.
"In der zweiten Halbzeit hatten wir überhaupt keinen Zugriff", musste Jürgen Gjasula bei "MagentaSport" eingestehen. Und wie schon in den letzten Wochen fehlte dem FCM die Durchschlagskraft – Christian Beck und Sören Bertram hingen im Angriff in der Luft. "Wir haben die Bälle zu schnell verloren", räumte Gjasula ein. "So kannst du kein Tor erzielen." Da der FCM in den letzten Spielen ähnlich auftrat, verwundert es nicht, dass Magdeburg in dieser Saison erst einen Treffer erzielt hat – so wenig wie kein anderer Drittligist. "Daran müssen wir arbeiten", sagte Gjasula.
Bleibt Hoßmang auf der Bank?
Ob Hoßmang dafür weiterhin das Vertrauen der Verantwortlichen erhält? Eine Steigerung war nur bedingt zu sehen. Gedanken um seine Zukunft macht sich der 53-Jährige aber nicht: "Um meine Person geht es überhaupt nicht, sondern um den Verein." Erst Anfang Juni hatte Hoßmang das Traineramt beim FCM von Claus-Dieter Wollitz übernommen und die Magdeburger anschließend mit zehn Punkten aus sieben Partien zum Klassenerhalt geführt.
Der einstige NLZ-Leiter spreche die Sprache der Spieler und verkörpere die Tugenden des FCM, hieß es in der Endphase der vergangenen Saison immer wieder. Allein: In den Leistungen der Mannschaft schlägt sich das derzeit nicht nieder. "Wir sind alle nicht zufrieden und haben uns das anders vorgestellt", so Gjasula. "Ein Punkt nach vier Spielen ist zu wenig für unsere Ansprüche." Und einfacher werden die Aufgaben nicht: Am kommenden Freitag gastiert Türkgücü München in der MDCC-Arena. Der Aufsteiger hat bisher neunmal (!) so viele Tore erzielt wie der FCM. Dennoch ist ein Sieg eigentlich Pflicht, um nicht schon früh in der Saison im Keller stecken zu bleiben. Ob Hoßmang dann noch auf der Bank sitzt, werden die nächsten Tage zeigen.