FCM-Fans streben außerordentliche Mitgliederversammlung an

Nur 21 Punkte nach 21 Spielen und Platz 18: Der 1. FC Magdeburg steckt in der Krise und kämpft wie schon in der vergangenen Saison gegen den Abstieg. Die Fans wollen nun nicht länger einfach nur zuschauen, sondern handeln. Im ersten Schritt wollen sie eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragen.

Präsenzveranstaltung geplant

Wie aus einem entsprechenden Antragsformular hervorgeht, soll sich die Mitgliederversammlung vor allem mit folgenden Themen befassen: Aussprache über die Entwicklung des Vereins seit Herbst 2018, Ausrichtung des Vereins, Außendarstellung des Vereins und der 1. FC Magdeburg Spielbetriebs GmbH. Um allen Mitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen, wollen die Fans die Mitgliederversammlung in Form einer Präsenzveranstaltung zum nächstmöglichen Termin beantragen. In der Begründung heißt es: "Unser Verein taumelt derzeit durch eine massive, existenzbedrohende Krise." Seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2019 sei die Entwicklung des Vereins durch wiederholte, kurzfristige personelle Veränderungen auf der Position des Cheftrainers und in der Zusammensetzung der Mannschaft gekennzeichnet. "50 Spielerzugänge, mindestens 50 Spielerabgänge, vier Trainer, drei Perioden mit verschiedener sportlicher Leitung", rechnen die Fans vor. Verantwortlich hierfür sei die Geschäftsführung der Spielbetriebs GmbH, das Präsidium als Vertreter des Vereins und 100%iger Gesellschafter der GmbH sowie der Aufsichtsrat.

Die Unzufriedenheit über die Arbeits- und Kommunikationsweise des Vereins, seine Außendarstellung, die wahrgenommene Passivität des Präsidiums, "das den Ernst der Lage offenbar lange verkannt hat" sowie die Intransparenz in der Arbeitsweise der Vereinsgremien sei in der Mitgliederschaft, unter den Anhängern und Fans sowie unter den eminent wichtigen Wirtschaftspartnern des Vereins "längst unüberhörbar", heißt es. Nicht die Medienlandschaft sorge für die Unruhe, sondern der Verein durch sein Agieren und Auftreten selbst. Kritik üben die Fans vor allem an Geschäftsführer Mario Kallnik, der sich zum "wiederholten Male über den Gesamtverein" gestellt habe und Spieler der 1. Mannschaft "öffentlich diffamiert". Dies verunmögliche nicht nur eine wertschätzende, leistungsförderliche Atmosphäre im Verein, sondern führe auch die vom 1. FC Magdeburg vertretenen Werte ad absurdum. "In einem Umfeld, in dem Akteure spalten, statt zu einen und in dem die Vereinsführung nur beschwichtigt, statt kritisch zu hinterfragen und zu agieren, können keine Spitzenleistungen erbracht werden."

"Verwunderlich wie erschreckend"

Ein Verein, dessen Werte für die Mitglieder nicht mehr erkennbar seien, "kann sich nicht nachhaltig positiv entwickeln." Doch genau diese positive Entwicklung, die mit dem sportlichen Erfolg der 1. Mannschaft eng gekoppelt ist, "sollte und muss aber das Anliegen eines jeden Mitglieds des 1. FC Magdeburg sein, insbesondere auch derjenigen Mitglieder, die im Verein Führungspositionen bekleiden", schreiben die Fans. Es sei gleichermaßen verwunderlich wie erschreckend, "dass die Vereinsgremien in dieser für den 1. FC Magdeburg herausfordernden Zeit keine einheitliche Strategie zu verfolgen scheinen und in der Öffentlichkeit gerade in sportlichen Krisenzeiten nicht in Erscheinung treten."

Die Vielzahl "nicht nachvollziehbarer Entscheidungen" und die "derzeitige Ausrichtung des Vereins" würden nun eine "inhaltliche und kritische Auseinandersetzung auf allen Ebenen" erfordern. Hierfür sei zunächst eine offene, ehrliche und klare Aussprache zwischen den Vereinsmitgliedern und der Vereinsführung unerlässlich. "Nur so kann es aus unserer Sicht gelingen, die nötigen Veränderungen anzugehen: Gemeinsam, konstruktiv und immer im Sinne unseres 1. FC Magdeburg." Der Antrag soll bis zum 10. Februar an für immer e.V., Lemsdorfer Weg 25, 39112 Magdeburg geschickt werden.

   
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