"Block U" mit Stimmungsboykott beim Spiel gegen Stuttgart

Auch wenn der 1. FC Magdeburg am Sonntag mit 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers gewann, war die Stimmung im Umfeld des Aufsteigers schon mal besser. Als Reaktion auf das zunächst angedachte Gästeverbot beim kommenden Heimspiel gegen Hansa Rostock blieb der sonst so stimmgewaltige Block U die komplette 1. Halbzeit still. Die Kritik der Fans richtet sich vor allem gegen Manager Mario Kallnik.

Verein wollte Gästeausschluss

"Wir sind keine MARIOnetten": Dieses Spruchband hing während der ersten 45 Minuten vor der Nordtribüne (Foto oben). Das Wort "Mario" war zudem in roten Buchstaben gedruckt und richtete sich gegen Manager Mario Kallnik. Der Hintergrund: Im Rahmen der Diskussionen um einen möglichen Ausschluss von Gästefans beim Derby gegen Hansa Rostock am 5. März behauptet der FCM-Manager in einem Fernsehinterview, die Polizei hätte das letzte Wort über die Höhe des Gästekarten-Kontingentes. Eine Fehlinterpretation, wie sich am vergangenen Mittwoch herausstellte: Auf einem gemeinsamen Treffen beider Vereine, so hieß es in einer Pressemitteilung, habe die Polizei betont, dass der gastgebende Verein die endgültige Entscheidung über die Anzahl der Gästekarten habe. Heißt konkret: Nicht die Polizei wollte einen (teilweisen) Ausschluss der Gästefans, sondern der Verein selbst. Zuletzt hatte der FCM das Gegenteil behauptet.

Kallnik: "Wird Zeit, dass wir wieder Ruhe in die Reihen bekommen"

"Wir sind es leid von unserem eigenen Verein für dumm verkauft zu werden", schossen die FCM-Ultras am Mittwoch nach der Erhöhung des Kartenkontingentes auf 2.000 daher scharf gegen den eigenen Verein. Darüber hinaus kündigten die Anhänger an, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen zu wollen, "auf welcher die Strukturen in dieser Posse hinterfragt und langfristig eine Änderung dieser Missstände angestrebt werden sollen." Schon vor zwei Wochen sprachen die Fans von einem "Konfrontationskurs gegenüber der gesamten Fanszene."

Mario Kallnik nahm das Plakat gegen sich derweil gelassen hin: "Es wird Zeit, dass wir wieder Ruhe in die Reihen bekommen", sagte er der "Bild". Nach 45 Minuten war der Stimmungsboykott am Sonntag beendet, in der 2. Halbzeit feuerten die Fans ihren Club wieder gewohnt lautstark an. Das Unverständnis der Anhänger über das Auftreten des eigenen Clubs wird aber wohl noch eine Weile nachwirken.

 

 

   
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