FCM-Ärger über "arroganten" Schiedsrichter: "Keine rote Karte"

Statt mit drei Punkten wieder oben ranzurücken, setzte es für den 1. FC Magdeburg beim 0:2 in Münster erstmals in dieser Saison die zweite Pleite in Folge. Knackpunkt, darin waren sich die Beteiligten einig, war ein früher Platzverweis. Mit der Entscheidung von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka zeigten sich die Magdeburger jedoch alles andere als einverstanden.
"Jürgen ist klar zuerst am Ball"
"Wir haben das Spiel in der 16. Minute verloren." Trainer Stefan Krämer hatte den Grund für die Niederlage bei den zuvor seit August sieglosen Preußen schnell ausgemacht. Doch was war passiert? Es lief die besagte 16. Minute, als Brian Koglin quer zum Tor einen Pass spielte. Dieser geriet jedoch derart unplatziert, dass sich Jürgen Gjasula gezwungen sah, den Fehler seines Mitspielers auszubügeln. Problem: Dabei grätschte er den startenden Rufat Dadashov um. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka wertete die Situation als Notbremse, da Gjasula letzter Mann war, und zeigte dem 34-Jährigen glatt Rot.
Sehr zum Unverständnis von Trainer Stefan Krämer: "Jürgen ist klar zuerst am Ball. Zwar ist es ein Foul, weil er ihn trifft, aber es ist keine rote Karte", meinte er am Mikrofon von "Magenta Sport". Noch deutlicher wurde Sören Bertram. "Gjasula spielt klar den Ball. Aber der Herr arrogante Schiedsrichter hat es mal wieder nicht gesehen." Doch so groß der Ärger über die Entscheidung des Unparteiischen in dieser Szene auch war. "So ein kapitaler Fehlpass darf nicht passieren, das ist ganz klar", stellte Bertram fest. Krämer ergänzte ebenfalls selbstkritisch: "Es ist unsere eigene Schuld."
Aufstieg? "Davon brauchen wir nicht sprechen"
Es war nicht der einzige Patzer des Zweitliga-Absteigers an diesem Freitagabend. Auch bei den beiden Gegentoren sah die Defensive nicht gut aus. Beim 0:1 nach 36 Minuten ging Koglin nicht energisch genug in den Zweikampf und stand zudem falsch, beim 0:2 in Minute 68 bekam Tobias Müller den Ball am Strafraum nicht geklärt und verlor ihn an einen Münsteraner. Gleichzeitig sah sich der FCM erneut im Nachteil, als ein Foul von Osei Kwadwo im Strafraum nach 59 Minuten nicht gepfiffen wurde. "Wir haben kein gutes Spiel gemacht", befand Sören Bertram. Die schweren Platzbedingungen sowie die frühe Unterzahl hätten ihr Übriges dazu getan, auch wenn der Offensivspieler dies nicht als Ausrede gelten lassen wollte. Seine Gemütslage fasste der 28-Jährige, dessen Vertrag sich durch den 19. Startelf-Einsatz automatisch um ein Jahr verlängert hat, daher kurz und knapp zusammen: "Einfach beschissen."
Ohne Frage: Die Pleite beim Vorletzten ist angesichts der Magdeburger Ambitionen ein herber Rückschlag. Läuft alles gegen den FCM, könnte der Rückstand auf den Relegationsplatz an diesem Wochenende auf neun Punkte anwachsen. "Doch vom Aufstieg brauchen wir nach solchen Auftritten nicht mehr sprechen", fand Bertram klare Worte. Auch Krämer stellte wie schon in der Vorwoche nach dem 0:2 gegen Ingolstadt fest: "Für eine Spitzenmannschaft sind wir nicht effektiv genug."
FCM nur Mittelmaß
Insgesamt blickt Magdeburg auf eine durchwachsene Hinrunde zurück. Zwar musste sich der Zweitliga-Absteiger nur fünfmal geschlagen geben, konnte aber auch nur sechsmal gewinnen. Entsprechend findet sich der FCM nach 19 Spieltagen im Niemandsland der Tabelle wieder – eine ernüchternde Zwischenbilanz. Beim Auswärtsspiel in Braunschweig am kommenden Samstag haben die Blau-Weißen noch eine Chance, zumindest mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen: "Wir müssen als Team nochmal ganz enger zusammenrücken", gab Kapitän Christian Beck die Richtung vor. Denn Mittelmaß, das ist nicht der Anspruch des 1. FC Magdeburg – schon gar nicht, wenn die Leistung wie in Münster nicht stimmt.