FCK will Insolvenz abwenden: "Geben Vollgas"

Schon im Februar benötigte der 1. FC Kaiserslautern elf Millionen Euro für die kommende Saison, die Coronakrise verschärfte die Situation zusätzlich. Angesichts eines Schuldenbergs in Höhe von rund 20 Millionen Euro droht die Insolvenz. Ein Szenario, das die Roten Teufel aber unbedingt vermeiden wollen.

Gespräche laufen

Es ist keine einfache Zeit für den 1. FC Kaiserslautern, der sowohl sportlich als auch finanziell schon bessere Zeiten erlebte. Erst vor zwei Wochen jährte sich die sensationelle Meisterschaft von 1998 zum 22. Mal. Nun heißt die Realität Überlebenskampf in der 3. Liga – vor allem aus wirtschaftlicher Sicht: "Unsere Prio eins ist ein Insolvenzszenario, das wir natürlich auch vorbereitet haben, weil wir es müssen, abzuwenden. Da geben wir Vollgas", sagt Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt in einem Interview mit der "Rheinpfalz" und visiert eine "nach vorne gerichtete strategische Partnerschaft" an. Die Gespräch dazu laufen, wie Beiratssprecher Markus Merk berichtet: "Es gibt Kontakte in verschiedene Staaten Europas und Amerika. Den FCK kennt man weltweit." Voigt spricht dabei von einem Fünfjahres-Plan und zeigt sich optimistisch, dass dieser aufgehen wird: "Wir sind guter Dinge, dass uns mit einem starken strategischen Partner eine große Lösung gelingt."

Derzeit kein Kontakt zu Becca

Im Raum steht etwa ein Einstieg von Flavio Becca. Der Luxemburger hatte dem Klub vor der Saison ein Darlehen über 2,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, das der FCK zuletzt abgerufen hat und es bis Ende Juni zurückzahlen muss. Ansonsten blieb es rund um Becca in den letzten Monaten aber ruhig: "Wir haben ihn mehrmals angeschrieben. Zurzeit gibt es aber keinen Kontakt", so Voigt. Ein zuletzt für Ende März geplanter Termin sei "wegen der Grenzschließungen zu Luxemburg abgesagt worden", ergänzt Merk. Ein Einstieg von Mikhail Ponomarev, Investor und Präsident des KFC Uerdingen, ist derzeit kein Thema, wie Voigt klarstellt: "Es gibt da kein Angebot, und es gibt und gab keinen Kontakt." Gespräche laufen unter anderem mit den regionalen Investoren. Diese hatten zuletzt den Kauf eines weiteren Aktienpakets in Höhe von rund vier Millionen Euro in Aussicht gestellt, doch vollzogen wurde der Schritt bislang nicht. 

"Die Uhr tickt natürlich"

Ein Angebot von Dr. Theiss Naturwaren mit "Allgäuer Latschenkiefer" für 800.000 Euro wieder als Hauptsponsor einzusteigen, nahm der FCK bislang nicht an. "Natürlich müssen wir vorher mit unserem derzeitigen Hauptsponsor sprechen, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft. Aber wenn es möglich ist, dann würde nichts dagegensprechen, dass übermorgen zum Beispiel Allgäuer Latschenkiefer wieder auf der Trikotbrust steht", berichtet Voigt. Allerdings sei den Roten Teufeln in einem Schreiben Ende März mitgeteilt worden, "dass Engagement und Angebot aufgrund der Pandemie-Situation erst einmal auf Eis liegen." Viel zu tun also für Merk und Voigt. Problem: "Die Uhr tickt natürlich."

 

   

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