FCK-Sportchef schlägt Alarm: "So ein Auftritt wird nicht mehr toleriert"

Nur ein Punkt und noch kein Tor nach drei Spieltagen bedeuten den schwächsten Drittliga-Saisonstart des 1. FC Kaiserslautern. Sportchef Thomas Hengen findet in der "Rheinpfalz" deutliche Worte und macht der Mannschaft eine unmissverständliche Ansage.

"Das darf nicht sein!"

Offenbarungseid, Debakel, Armutszeugnis: Es gibt viele Begriffe, die das 0:4 des 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Sonntag bei Viktoria Berlin umschreiben. Für Hengen steht fest: "So, wie das am Sonntag abgelaufen ist, darf es auf keinen Fall noch einmal passieren. Dafür steht der Verein nicht. Dafür stehen wir auch nicht. Die Mannschaft muss eine Reaktion zeigen!" So ein Auftritt wie am Sonntag "wird nicht mehr toleriert – von allen Seiten", schimpft der 46-Jährige. Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen? "Vielleicht war der eine oder andere nun wieder in der Wohlfühloase. Die Vorbereitung lief glatt, das Umfeld war wieder positiv", mutmaßt der Sportchef. Nichts sei aktueller als der Spruch von Otto Rehhagel: 'Die Wahrheit liegt auf dem Platz'. "Und auf dem Platz ist der Job zu erledigen, sonst nirgends. Nicht mit dem Mund, nicht am Mikrofon, nicht im Internet."

Vor allem für die 2.000 mitgereisten Fans tat Hengen der Auftritt in Berlin leid: "Da muss ich als Spieler von alleine noch ein paar Kilometer mehr drauf packen. Das war Wahnsinn. Die Fans haben Werbung für unseren Verein gemacht und wir treten das mit den Füßen. Das darf nicht sein!" In den letzten Tagen habe es dem Sport-Geschäftsführer zufolge viele Gespräche mit der Mannschaft gegeben: "Das bleibt (…) intern. Wir müssen uns nicht immer in den Armen liegen. Wir müssen Erfolg haben. Und Erfolg heißt Dinge abzuarbeiten." Das fange mit kleinen Schritten an: "Jeder muss seinen Zweikampf gewinnen, jeder muss den Ball an den Mann bringen. So wachse ich als Mannschaft. Am Sonntag habe ich die Mannschaft nicht wiedererkannt", sagt Hengen und fordert eine "Selbstreinigung von innen". Konkret eine "gewisse Eigenverantwortung, eine Gier, wo der Einzelne hin will, wo die Mannschaft hin möchte".

Personalsituation angespannt

Dass die Personalsituation derzeit überaus angespannt ist, macht die Sache gewiss nicht leichter. "Wir haben aktuell eine dramatische Lage", schlägt Hengen diesbezüglich Alarm. Neben den Langzeitverletzten Anas Bakhat (Knie-Verletzung), Lucas Röser (Kreuzbandriss) und Marlon Ritter (Reha nach Muskelquetschung) fehlten am Donnerstag auch Hendrick Zuck (Nacken) und Torhüter Avdo Spahic (Leistenprobleme) im Training. Zudem sind René Klingenburg (Außenbandanriss im Sprunggelenk) und Kevin Kraus (Kniebeschwerden) fraglich. Felix Götze wird nach seinem Haarriss im Schädel auf unbestimmte Zeit ausfallen. "Das Wichtigste bei Felix ist einfach nur, dass er wieder gesund wird", so Lauterns Sportchef.

Nicht ausgeschlossen, dass der FCK bis zum Ende der Transferperiode am 31. August nochmal nachlegt: "Wir müssen sehen, was der Markt hergibt." Vor allem im Sturm drückt ganz offensichtlich der Schuh, wobei Hengen deutlich macht: "Es geht doch nicht nur um den Mittelstürmer, sondern um das Kollektiv. Auch ein Innenverteidiger darf Tore erzielen. Wir haben fünf Gegentore in drei Spielen bekommen. Solch eine Abwehrleistung ist indiskutabel. Ich kann ja nicht jedes Spiel drei Tore schießen, um ein Spiel zu gewinnen." Zunächst müsste der FCK aber überhaupt erstmal treffen – am besten schon im Heimspiel gegen den TSV 1860 München (Samstag, 14 Uhr). Ob gegen die Löwen die Wende gelingt?

   

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