FCK: Niederlage im Pokal als Mutmacher für die Liga
Grämen musste sich beim 1. FC Kaiserslautern nach dem Aus im DFB-Pokal niemand. Die Pfälzer verkauften sich gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf bei der 2:5-Niederlage im Achtelfinale wesentlich teurer, als das letztlich deutliche Resultat vermuten lassen kann. Besonders die Vorstellung vor der Pause, als der FCK das Spiel drehte, macht den Pfälzern Mut für die entscheidenden Wochen im Liga-Alltag.
Schommers' Lob an die Mannschaft
"Die Mannschaft“, bescheinigte FCK-Trainer Boris Schommers seinen Spielern vor allem nach Düsseldorfs vermeintlich standesgemäß schneller Führung nach neun Minuten einen überzeugenden Auftritt, "ist mittlerweile so gefestigt, dass sie auch gegen einen Erstligisten trotz des frühen Rückstands ihr Spiel weiterspielt." Christian Kühlwetter, der mit seinem Doppelpack durch den unmittelbaren Ausgleich (10.) und das von den meisten der gut 35.000 Zuschauer umjubelte Führungstor per Strafstoß (39.) für eine vorübergehende Wende gesorgt hatte, kam gegenüber "Der Betze brennt" zu ähnlichen Schlussfolgerungen: "Wir drehen die Partie gegen einen Erstligisten – da sieht man, was in der Mannschaft steckt.“
Die keineswegs übertriebenen Einschätzungen bestätigte Düsseldorfs Trainer Uwe Rösler, vor mehr als 20 Jahren als Spieler selbst ein Roter Teufel, ausdrücklich: "Der FCK hat uns in der ersten Halbzeit richtig verunsichert“, lobte der Fortuna-Coach die couragierte Leistung der Platzherren vor der Pause. Die abermalige, angesichts des Klassenunterschieds jedoch keineswegs unerwartete Wende in der Begegnung im zweiten Abschnitt bereitete den Hausherren keinerlei Kopfzerbrechen.
Als vorentscheidend erwies sich auch aus Sicht von Schommers Düsseldorfs 2:2 nur vier Minuten nach Wiederanpfiff. "Um das 2:1 zu halten, war uns klar, dass wir eine Topleistung abrufen müssen. Das ist uns insofern nicht gelungen, dass wir relativ früh den Ausgleich bekommen haben.“ Vorhaltungen für den sehenswerten Treffer von Rouwen Hennings, durch den die Fortuna Kurs auf ihr erstes Pokal-Viertelfinale seit 24 Jahren nahm, hielt der FCK-Coach für unangebracht: "Wir machen da nicht so viel falsch. Deshalb spielen die in der Bundesliga. Das verteidigst Du nicht.“
"Eine Nummer zu groß“
Auch Kapitän Carl Sickinger haderte nicht mit dem Pokal-K.o.: "Wir müssen anerkennen, dass Düsseldorf in der zweiten Halbzeit eine Nummer zu groß war. Nach dem 2:3 war schon ein bisschen der Stecker gezogen.“ Keeper Lennart Grill störte lediglich, dass "es nicht fünf Dinger hätten sein müssen".
Gleichwohl erhoffen sich die Lautrer von ihrem ansprechenden Auftritt Rückenwind für die anstehenden Liga-Aufgaben. Das gestärkte Selbstvertrauen soll nach jahresübergreifend bereits vier Pflichtspielen ohne Erfolgserlebnis schon am Samstag gegen Abstiegskandidat Preußen Münster dazu beitragen, dass die Aufstiegsränge wieder näher sind als die Abstiegszone. Allerdings steht für das Duell mit den Westfalen besonders hinter Stürmer Timmy Thiele, der nach einem Zusammenprall mit einem Düsseldorfer ausgewechselt werden musste, noch ein Fragezeichen. Gleiches gilt für Lucas Röser. "Er hat angezeigt, dass er Probleme am Sprunggelenk hat und wollte raus", so Schommers.