FCK macht Riesenschritt: "Jetzt bin ich mal entspannt"

Was für ein wichtiger Sieg! Mit dem 4:1 gegen den KFC Uerdingen hat der 1. FC Kaiserslautern nicht nur einen direkten Konkurrenten distanziert, sondern gleichzeitig einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Bereits am kommenden Samstag könnte der Ligaverbleib amtlich sein. Trainer Marco Antwerpen war nach Spielende sichtlich gelöst – und lobte neben den Fans auch den Schiedsrichter.

4:1 nach frühem 0:1

Als Muhammed Kiprit nach nur sechs Minuten die Führung für den KFC Uerdingen erzielte, dürfte den Fans des 1. FC Kaiserslautern das Herz mächtig in diese Hose gerutscht sein – nicht aber der Mannschaft. Noch vor der Pause drehten die Roten Teufel die Partie über Philipp Hercher (14.), Felix Götze (27.) und Marvin Pourié (39.), ehe Hendrick Zuck nach 83 Minuten endgültig alles klar machte – was für ein starker Auftritt in diesem wichtigen Spiel. "Wir haben uns von dem Rückstand nicht beeindrucken lassen, sondern weiter nach vorne gespielt", stellte Trainer Marco Antwerpen seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis aus. Erstmals seit Juni 2020 erzielte der FCK wieder vier Tore in einem Spiel. Gegner damals war ebenfalls der KFC Uerdingen, gegen den Kaiserslautern bislang alle sechs Drittliga-Spiele gewonnen hat.

Ein Sonderlob verteilte Antwerpen an Philipp Hercher, der an drei Toren direkt beteiligt war: "Das sind seine Stürmer-Gene von früher. Wir sind sehr zufrieden mit ihm, das war eine beeindruckende Leistung." Hercher selbst strahlte nach Abpfiff im "Telekom"-Interview über das ganze Gesicht: "Es läuft einfach bei mir, aber die Mannschaft macht es mir auch einfach." Vor allem das Zusammenspiel mit Jean Zimmer funktioniert immer besser. "Es freut mich natürlich, dass es so gelingt", sagte der 25-Jährige, der in dieser Saison bereits an zwölf Toren beteiligt war. Von den Abwehrspielern der 3. Liga weist nur Phillip Steinhart von 1860 München eine bessere Quote auf.

Antwerpen lobt Schiedsrichter-Leistung

Auch sonst blickte man beim FCK nach Schlusspfiff in viele strahlende Gesichter, etwa als Co-Trainer Frank Döpper die Ansprache im Mannschaftskreis hielt. "Ich kann mich gar mehr nicht richtig erinnern, was er erzählt hat", musste Antwerpen mit einem Lachen zugeben. "Er viel erzählt, aber es ging in die Richtung, dass wir mit unserer Leistung das Spiel beeinflussen können." Nach dem früheren Rückstand habe es seine Mannschaft "überragend" gemacht und am Ende "hochverdient" gewonnen, so der FCK-Coach. Nach vielen Rückschlägen in den vergangenen Monaten war Antwerpen sichtlich gelöst: "Jetzt bin ich mal entspannt", sagte er bei "MagentaSport" und lobte auf der Pressekonferenz sogar die Schiedsrichter-Leistung, nachdem er in den vergangenen Wochen immer wieder Kritik geäußert hatte: "Wenn man immer nur draufhaut, kann man die Schiris auch mal loben. Heute, aber auch schon bei 1860, war das eine sehr souveräne Leistung. Sie waren ruhig im Umgang mit den Spielern, zudem konnte man ihnen auch bei strittigen Entscheidungen sprechen. Das hat mir sehr gut gefallen."

Mehr als nur sehr gut gefallen hat dem FCK-Coach die Unterstützung der Fans, die dem Mannschaftsbus bei der Ankunft am Stadion Spalier standen, die Spieler auch während der Partie außerhalb des Stadions unterstützten und nach der Partie ein Feuerwerk zündeten. "Beeindruckend und sensationell, was unsere Fans auf die Beine stellen", geriet Antwerpen ins Schwärmen. "Das bringt uns unheimlich weiter." Auch Hercher war voll des Lobes: "Wie die Fans hinter uns stehen, ist Weltklasse – so etwas gibt es kein zweites mal. Wie sie uns heute wieder empfangen haben, war Wahnsinn – das pusht uns nochmal zusätzlich."

Nächste Woche alles klar?

Vor den Sonntagsspielen liegt der FCK nun vier Punkte vor den Abstiegsplätzen. Sollte Bayern II am Sonntag nicht gegen Schlusslicht Unterhaching gewinnen, könnte Kaiserslautern den Klassenerhalt bereits am kommenden Spieltag mit einem Sieg beim Auswärtsspiel in Köln aus eigener Kraft perfekt machen. "Wenn wir die letzten beide Spiele so angehen, dann bin ich überzeugt, dass wir es schaffen", zeigte sich Hercher zuversichtlich. Eine Entwicklung, die sich zwischenzeitlich angesichts von sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nicht angedeutet hatte. Doch nach 15 Punkten aus den letzten acht Spielen ist der Klassenerhalt nun zum Greifen nahe. In Köln muss der FCK allerdings auf Zuck verzichten, der seine fünfte gelbe Karte sah.

   

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