FCK nach Fehlstart Letzter: Trainer-Diskussion "Schwachsinn"

Zwei Spiele, zwei Niederlagen, null Tore und der letzte Tabellenplatz: Der Fehlstart des 1. FC Kaiserslautern ist nach der 0:3-Pleite bei Aufsteiger Türkgücü München perfekt. Die Hoffnung von Trainer Boris Schommers, dass künftig das Sportliche wieder mehr im Fokus stehen wird, dürfte sich erstmal zerschlagen haben – zumal der FCK einen neuen Tiefpunkt in seiner Historie erreicht hat.

"Verdient verloren"

Viel hatte sich der FCK für die Partie beim Aufsteiger vorgenommen, doch auf dem Platz war davon wenig zu sehen. "Wir haben ab der ersten Minute kein gutes Spiel gemacht, waren nicht präsent in den Zweikämpfen und viel zu weit weg", fand Kapitän Carlo Sickinger am "Telekom"-Mikrofon deutliche Worte. "Wir haben verschlafen gewirkt und viele falsche Entscheidungen getroffen." So etwa bei den ersten beiden Gegentoren (7. / 39.), als die FCK-Abwehr bloß im Raum verteidigte und Sercan Sararer viel zu viel Platz ließ. Entsprechend war es ein leichtes für den Türkgücü-Kapitän, jeweils Petar Sliskovic in Szene zu setzen.

Und nach dem 0:3 in der 55. Minute durch einen verwandelten Elfmeter von Tom Boere war die Partie dann bereits entschieden. "Wir haben verdient verloren. Solche gravierenden Fehler wie heute haben wir schon lange nicht mehr gemacht", stellte Schommers fest. "Nach der Pause wollten wir nochmal rankommen, aber den Elfmeter konnten wir nicht mehr verdauen. Das darf uns nicht passieren." Worte, die auch zu einer Aktion von Marvin Pourié kurz vor Ende passten. Bereits mit Gelb verwarnt, legte er sich verbal mit Türkgücü-Keeper René Vollath an, sah folgerichtig seine zweite gelbe Karte an diesem Tag und musste vorzeitig vom Platz. Die Unterzahl fiel anschließend natürlich nicht mehr ins Gewicht, allerdings wird Pourié nun am übernächsten Montag beim Spiel in Wiesbaden fehlen. 

Krisensitzung am Montag?

Geht es nach einigen Fans, sitzt dann bereits ein neuer Trainer auf der Bank. Unmittelbar nach dem Spiel hielt sich Sportchef Bors Notzon, der Schommers am Freitag den Rücken gestärkt hatte, gegenüber "Der Betze brennt" zur Trainerfrage bedeckt: "Zur Trainerdiskussion kann ich nur sagen: Die kam nicht von mir, nicht von Soeren Oliver Voigt – und auch nicht aus Mannschaft. Ich habe auch keine Signal vernommen, dass die Mannschaft sich heute gegen den Trainer positionieren wollte, und ich bin nah dran. Dennoch muss man klar sagen: Heute hat es kollektiv nicht gestimmt. So kannst du in der 3. Liga nicht spielen."

Auch Beiratssprecher Markus Merk zeigte sich gegenüber der "Rheinpfalz" bedient: "Da gibt es nichts mehr, was man schönreden kann. Das, was wir heute gesehen haben, war kein bisschen FCK." Laut "Sport1" ist für Montagvormittag eine Krisensitzung angesetzt. Dass Bernhard Trares – wie von der "Bild" berichtet – ein "aussichtsreicher Kandidat" auf den Trainerposten sein soll, bezeichnete Notzon derweil als "totale Ente". Zwar bestätigte der FCK-Sportdirektor, dass Trares bei der Partie gegen Dresden im Stadion war, allerdings habe er sich lediglich das Spiel angeschaut. "Da gab es keine Gespräche". Für Schommers ist die Debatte um seine Person "Schwachsinn", wie er klarstellte. Es gehe nun darum, die Ruhe zu bewahren. "Wir werden das aufarbeiten und analysieren."

Neuer Tiefpunkt erreicht

Rückendeckung bekam er von Sickinger, der die Mannschaft in die Pflicht nahm: "Wir brauchen nicht über den Trainer diskutieren, sondern müssen uns an die eigene Nase fassen. Es war kein Spieler dabei, der eine gute Leistung gebracht hat." Gegen Wiesbaden muss am 6. Oktober eine Reaktion her. Einen Tag vorher schließt das Transferfenster – und bekanntlich will der FCK nochmal nachlegen: "Wir versuchen Spieler zu finden, die uns in der Offensive möglicherweise einen Qualitätsunterschied bringen", sagte Notzon im Halbzeit-Interview und berichtete von "intensiven Gesprächen. Wir hoffen, dass uns in den nächsten Tagen etwas gelingt".

Bedarf hat der FCK in jedem Fall, schließlich sind die Roten Teufel das einzige Team, das in dieser Saison noch ohne Treffer ist. Vorerst belegt Kaiserslautern zudem den letzten Tabellenplatz. Zwar könnte es bei einer hohen Niederlage von Uerdingen oder Meppen am Montagabend noch auf Rang 19 raufgehen, doch klar ist: So schlecht war der FCK in seiner Historie noch nie platziert. Ein neuer Tiefpunkt also in der ruhmreichen Historie des vierfachen Deutschen Meisters.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button