FCK nach 3:3 fast gerettet: "Haben den Glauben nicht verloren"

Durch das 3:3 bei Viktoria Köln kann der 1. FC Kaiserslautern zwar noch nicht endgültig für eine weitere Drittliga-Saison planen, hat den Klassenerhalt aber dennoch fast sicher – schon am Sonntag könnte es soweit sein. Entsprechend konnte Trainer Marco Antwerpen mit dem Remis leben, wenngleich er mit der Abwehrleistung und dem Schiedsrichter haderte.

"So darf man keinen Gegner einladen"

Unmittelbar nach Schlusspfiff, während die Gesänge einiger FCK-Fans außerhalb des Stadion zu hören waren, musste Antwerpen erstmal kräftig durchatmen. "Im Spiel war der Puls sehr hoch, jetzt ist er wieder runtergegangen", gab der FCK-Trainer am "Telekom"-Mikrofon einen Einblick in seinen Gefühlszustand. Dass sein Puls während des Spiels wohl deutlich über 180 war, hatte mehrere Gründe.

Da war zunächst die Abwehrleistung seiner Mannschaft Mitte der ersten Halbzeit. Trotz der früheren Führung durch einen Treffer von Daniel Hanslik (14.) leistete sich der FCK unerklärliche Fehler. Erst verlor Kevin Kraus den Ball leichtfertig und verursachte damit den Ausgleich (18.), dann patzte Tim Rieder und ermöglichte Ex-FCK-Stürmer Timmy Thiele den zweiten Treffer und damit die Führung der Viktoria. Auch beim 1:3 nach 32 Minuten durch Kai Klefisch sah die Defensive nicht gut aus, dieses Mal erlaubte sich Torhüter Avdo Spahic, der einen Abschlag viel zu kurz ausführte, den Fehler. "So darf man keinen Gegner einladen", schimpfte Antwerpen über drei Gegentore binnen 14 Minuten, nachdem seine Mannschaft "alles im Griff" gehabt haben. "Wir können zur Pause nicht mit 1:3 hintenliegen. Köln wird sich gefragt haben, warum sie führen."

Was Antwerpens Puls ebenfalls mächtig in die Höhe trieb, waren einige Entscheidungen von Schiedsrichter Florian Lechner, der gleich mehrmals gegen den FCK entschied – darunter allein in drei Elfmeterszenen. Doch weder für einen Zupfer von Kölns Jeremias Lorch an Felix Götze (55.), noch für ein mögliches Handspiel von Maximilian Rossmann (65.) und einen Schlag in das Gesicht von Hanslik (80.) zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Besonders klar war die Sache in der dritten Szene, in der Hanslik sogar eine blutende Lippe davontrug. "Ein besseres Zeichen für ein Foulspiel gibt es ja wohl nicht", meinte Antwerpen bei der Ansicht der TV-Bilder und musste dabei ironisch lachen. "Der Arm geht klar ins Gesicht. Was muss ein Spieler noch machen, um einen Elfmeter zu bekommen? Aber wahrscheinlich hat er sich selbst auf die Lippe gebissen."

Klassenerhalt auf dem Sofa?

Dass die Roten Teufel trotz der schwachen Abwehrleistung und einiger strittiger Schiedsrichter-Entscheidungen einen Punkt mitgenommen haben, lag an der Moral. "Wir haben uns in der Pause zusammengerauft und alles auf null gesetzt", berichtete Hanslik von der Ansprache in der Kabine. "Wir haben den Glauben nicht verloren, das Spiel drehen zu können." Und in der Tat: Erst traf der zur Pause eingewechselte Elias Huth zum 2:3 (72.), ehe Hanslik zwei Minuten vor dem Ende nach einer Ecke den Ausgleich erzielte. "Das Unentschieden war hochverdient", befand Antwerpen und meinte: "Eigentlich musst du das Ding am Ende sogar noch gewinnen." Doch mit dem Remis, dem Minimalziel, konnte der FCK-Coach leben.

Zwar hätte ein Sieg den sicheren Klassenerhalt bedeutet, doch auch durch das Unentschieden sind die Pfälzer so gut wie gerettet. Denn: Meppen kann den FCK schon nicht mehr überholen und Uerdingen müsste am letzten Spieltag auch erstmal gegen Mannheim gewinnen. Endgültige Sicherheit könnte bereits am Sonntagnachmittag bestehen, falls Bayern II das Derby gegen 1860 nicht gewinnen sollte. Doch selbst wenn die kleinen Bayern alle drei Punkte mitnehmen würden, hätte der FCK noch immer einen Vorsprung von drei Zählern auf den FCB und dazu das derzeit um fünf Treffer bessere Torverhältnis. Entsprechend würde Kaiserslautern am kommenden Samstag schon ein Punkt gegen Verl reichen, um den Ligaverbleib endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Dann dürfte Antwerpens Puls endgültig nach unten gehen.

   

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