FCK-Debakel: Hildmann fassungslos und geschockt

Was für ein Auftritt, was für ein Debakel! Beim 1:6 in Meppen kassierte der 1. FC Kaiserslautern am Samstag die höchste Pleite seiner Drittliga-Geschichte, die Trainer Sascha Hildmann fassungslos zurückließ. War es das letzte Spiel des 47-Jährigen als FCK-Trainer?

"Ich kann es mir nicht erklären"

Mit leerem Blick und sichtlich niedergeschlagen kam Hildmann direkt nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" – und rang um Worte: "Ich bin fassungslos und sprachlos." Die herbe Klatsche hatte Wirkung hinterlassen beim FCK-Coach. Vor allem die Abwehrleistung seiner Mannschaft war kaum zu erklären. "Wir haben unfassbar viele Fehler gemacht, ohne Zweikampfverhalten gespielt und den Gegner regelrecht eingeladen. Das habe ich noch nie bei uns gehen", war Hildmann geschockt. "Von vielen Spielern war das richtig schlecht."

Bereits nach drei Minuten verursachte Kevin Kraus einen Handelfmeter, der die Meppener Führung zur Folge hatte. Diese konnte Pick zwar schnell ausgleichen (11.), doch was der FCK anschließend defensiv zeigte, war schlicht desaströs. Etwa beim 1:3 nach 26 Minuten, als Luka Tankulic gleich vier Abwehrspieler aussteigen ließ. Und auch beim 1:4 nach 52 Minuten hatte Torschütze Markus Ballmert viel zu viel Platz, ehe Torhüter Lennart Grill den zweiten Meppener Elfmeter und damit das 1:5 verschuldete. Die Krönung war das 1:6 in der 81. Minute, als Florian Eggert bei einer Ecke völlig freistehend einköpfen durfte.

Am Ende konnte der FCK froh sein, "nur" sechs Gegentore kassiert zu haben. Chancen auf weitere Treffer hatte der SV Meppen reichlich, was einmal mehr die schwache Abwehrleistung der Roten Teufel deutlich machte. Allein Grill verhinderte eine höhere Pleite. "Ich kann es mir nicht erklären. Das hat sich überhaupt nicht angedeutet", war Hildmann ratlos und offenbarte: "Das ist schon hart gewesen. Ich kann mich bei den mitgereisten Fans nur entschuldigen." Diese skandierten nach Abpfiff "Außer Ehrmann könnt ihr alle gehen" und stellten die Spieler am Zaun zu Rede. Ihre Fahnen hatten die 1.500 Anhänger schon weit vor dem Spielende zusammengerollt.

Notzon kündigt Gespräche an

Wie geht es beim FCK nun weiter? "Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll", offenbarte Hildmann. Möglicherweise muss er das auch gar nicht mehr. Denn ob der 47-Jährige, der im Dezember 2018 die Nachfolge von Michael Frontzeck angetreten war, beim Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Samstag noch auf der Bank sitzen wird, ist überaus fraglich.

Mit nur neun Punkten aus acht Spielen belegt der FCK einen enttäuschenden 13. Tabellenplatz. Der Kontakt zu den Aufstiegsplätzen ist angesichts eines Rückstands von sechs Punkten längst abgerissen. Zwar vermieden es die Verantwortlichen vor Saisonbeginn, den Aufstieg als Ziel auszurufen. Doch Investor Flavio Becca hatte sich dahingehend deutlicher geäußert. Und da der Luxemburger ohnehin nicht als Hildmann-Befürworter gilt, dürften die Tage des 47-Jährigen gezählt sein. Auf die Frage, ob er sich Sorgen um seinen Job mache, antworte der FCK-Coach: "Klar, mache ich mir immer." Jedoch sei er der falsche Ansprechpartner. "Das kann ich ja nicht beeinflussen, da müssen Sie andere Leute fragen."

Sportchef Martin Bader wollte sich unmittelbar nach dem Spiel bei der "Telekom" nicht äußern. Sportdirektor Boris Notzon gegenüber der "Rheinpfalz" hingegen schon: "Jetzt sind so viele Emotionen da. Das heißt jetzt erst einmal sacken lassen, analysieren und morgen alles in Ruhe besprechen." Es dürfte eine schonungslose Analyse werden. Ob Hildmann noch ein Teil davon sein wird?

   

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