FCK-Debakel: Fans stellen Spieler zur Rede – Sorge um Götze

Erst ein Punkt, null Tore und Tabellenplatz 19: Der Fehlstart des 1. FC Kaiserslautern ist nach dem 0:4-Debakel bei Aufsteiger Viktoria Berlin perfekt. Während die mitgereisten Fans die Spieler nach der Partie zur Rede stellten, entschuldigte sich Trainer Marco Antwerpen bei den Anhängern für die desolate Leistung. Sorgen gibt es um Felix Götze, der nach einem Zusammenprallt auf der Intensivstation liegt.

"Müssen uns bei den Fans entschuldigen"

Mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler des 1. FC Kaiserslautern nach der Partie im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in die Gästekurve, wo sie mit Pfiffen und lautstarken Unmutsäußerungen empfangen wurden. "Wir wollen Euch kämpfen sehen", schallte es ihnen entgegen, der Frust der 2.500 mitgereisten Fans war unüberhörbar. Kein Wunder, hatte sich ihre Mannschaft doch während der 90 Minuten in einem desolaten Zustand präsentiert. "Wir müssen uns bei den Fans für unsere Leistung entschuldigen", hatte Trainer Marco Antwerpen am "Telekom"-Mikrofon Verständnis für die Reaktion der Fans gezeigt, nachdem er zuvor selbst am Zaun war und sich der friedlichen Kritik der Fans gestellt hatte. "Sie haben in den letzten Jahren schon zu viele solcher Spiele gesehen. Es ist unsere Pflicht, mit den Fans darüber zu sprechen, dass sich hier grundlegend Dinge ändern müssen", ergänzte er bei "Der Betze Brennt" und sprach von einem "extrem schlechten Spiel".

Keine übertriebene Aussage, denn was der FCK vor allem defensiv anbot, war über weite Strecken kaum drittligatauglich. Beim 0:1 nach gerade mal drei Minuten etwa sah die komplette Hintermannschaft tatenlos zu, wie Björn Jopek den Ball im Tor unterbringen konnte. Mindestens drei Spieler hätten unmittelbar eingreifen können, taten es aber nicht. "So ein Abwehrverhalten kannst du nicht anbieten", schimpfte Antwerpen. Beim 0:2 kurz vor der Pause patzte Felix Götze folgenschwer und verlor den Ball im Mittelfeld, das 0:3 in Minute 53 fing sich der FCK durch einen Konter und auch beim vierten Gegentreffer sah die Verteidigung alles andere als gut aus (84.). "Mit dieser Leistung werden wir im Laufe der Saison keine Spiele gewinnen", schlug Lauterns Coach Alarm.

Unter dem Strich war der FCK mit vier Gegentoren sogar noch gut bedient, auch ein 0:5 oder gar ein 0:6 wären möglich gewesen. "Wir müssen uns alle hinterfragen, ob das der richtige Weg ist", sagte Antwerpen und stellte klar: "Ich trage die Verantwortung dafür." Es gelte nun Lösungen für die nächsten Tage und Wochen zu finden, "damit wir solche Leistungen nicht mehr anbieten". Denn momentan klaffen Anspruch und Wirklichkeit beim FCK – mal wieder – deutlich auseinander. Platz 19 nach drei Spieltagen ist der deutliche Beweis dafür.

Götze auf der Intensivstation

Zu den sportlichen Problemen kommen auch noch personelle Sorgen: Während René Klingenburg aufgrund einer Verletzung am Sprunggelenk erst gar nicht mit nach Berlin gereist war, prallte Götze in der 71. Minute unglücklich mit Mitspieler Marvin Senger an der Schläfe zusammen und ging benommen zu Boden. Dabei hielt sich der 23-Jährige, der kurzzeitig bewusstlos war, den Kopf, die Beine zappelten. Sofort waren Betreuer herbeigeeilt, während Lauterns Philipp Hercher den Sanitätern dabei half, eine Trage auf den Platz zu bringen. Spieler beider Mannschaften hatten indes Erste Hilfe geleistet und Götze in die stabile Seitenlage gebracht.

Knapp drei Minuten lang musste der 23-Jährgie unter besorgten Blicken aller Beteiligten inklusive der Zuschauer behandelt werden, ehe er bei Bewusstsein, unter Applaus und "Felix Götze"-Rufen, aber auf einer Trage liegend vom Platz gebracht wurde. Unmittelbar danach ging es in ein Berliner Krankenhaus. Wie der FCK am Abend via Twitter mitteilte, sei bei Untersuchungen die vorläufige Diagnose eines Haarrisses im Schädel gestellt worden. Zur weiteren Beobachtung und Untersuchung befinde der 23-Jährige aktuell auf der Intensivstation, es gehe ihm aber angesichts der Umstände "soweit gut", ließ der FCK wissen.

Die katastrophale Leistung, die erneute Pleite und die womöglich schwerere Verletzung von Götze: Es war ein rabenschwarzer Tag für den 1. FC Kaiserslautern. "Und jetzt sitzen wir auch noch zehn Stunden im Bus", bereitete sich Antwerpen auf einen wenig vergnüglichen Ausklang des Wochenendes vor. Auch die kommende Woche dürfte eine unruhige rund um den Betzenberg werden. Am nächsten Samstag soll nun endlich der erste Sieg her. Allerdings gastiert mit dem TSV 1860 München ein Spitzenteam auf dem Betzenberg.

   
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