"Traue mich gar nicht mehr": Antwerpens erneute Schiri-Kritik

Wieder mal ein bitterer Abend für den 1. FC Kaiserslautern. Wie schon vor zwei Wochen gegen Zwickau kassierten die Roten Teufel auch beim 2:2 in Duisburg den Last-Minute-Ausgleich und verpassten damit den Sprung auf das rettende Ufer. Trainer Marco Antwerpen haderte nach Spielende wie so häufig in den letzten Wochen mit dem Schiedsrichter.

"Weiß nicht mehr, wie man damit umgehen soll"

Elias Huth hätte den Ball in der Nachspielzeit bei einem Zweikampf mit Moritz Stoppelkamp einfach nur auf die Tribüne schlagen oder das Foul ziehen müssen. Stattdessen verlor er den Ball an den MSV-Kapitän, der dann eine Flanke in den Strafraum schlug. Dort stand Wilson Kamavuaka genau richtig, wuchtete den Ball per Kopf zum späten Ausgleich in die Maschen und entriss dem FCK damit zwei wichtige Punkte. Entsprechend bedient war Antwerpen, als er nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam – allerdings nicht nur aufgrund des späten Ausgleichs, sondern auch aufgrund der Leistung der Unparteiischen: "Wenn man wieder sieht, welche Entscheidungen hier gegen uns getroffen wurden … Ich weiß nicht mehr, wie man damit umgehen soll und traue mich schon gar nicht mehr, das anzusprechen, weil mir das dann immer als Kritik ausgelegt wird."

Er tat es dann aber doch: "Wir bekommen den nicht mehr verdienten Ausgleich von einem Spieler, der eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz stehen durfte", sagte der FCK-Coach und spielte damit wohl auf zwei Szenen an: Zum einen war Kamavuaka einem Lautrer bei einer Rudelbildung auf den Fuß getreten, zum anderen hatte er bei einem Zweikampf mit Ouahim den Ellenbogen eingesetzt.

Ärger über verwerten Elfmeter

Doch der vermeintlich ausgebliebene Platzverweis gegen Kamavuaka war nicht die einzige Entscheidung von Schiedsrichter Jonas Weickenmeier, mit der Antwerpen nicht zufrieden war: Auch über den nicht gegebenen Elfmeter kurz vor der Pause, als Vincent Gembalies einen Schuss von Daniel Hanslik an den Arm bekam, regte sich Antwerpen mächtig auf: "Er nimmt den Arm raus und blockt damit den Schuss. Das ist eine unnatürlich Haltung und somit ein Handspiel. Da spielt auch die Distanz keine Rolle. Ich frage mich, warum er nicht pfeift. Das wäre das 2:0 und damit ein wichtiger Schritt gewesen."

So aber musste Kaiserslautern nach 55 Minuten den Ausgleich hinnehmen. Ausgerechnet der zuletzt so starke Felix Götze brachte das Spielgerät, nachdem es im Anschluss an einen Bouhaddouz-Kopfball an den Pfosten geprallt war, auf höchst unglückliche Weise im eigenen Tor unter und egalisierte damit den Führungstreffer von Hanslik aus der zehnten Minute. Der FCK-Treffer zum 2:1 in Minute 79 sorgte dann beim MSV für Diskussionen: Torhüter Leo Weinkauf reklamierte vehement, beim Schuss von Marvin Senger durch den direkt vor ihm stehenden Elias Huth bedrängt worden zu sein. Antwerpen konnte die Aufregung allerdings nicht nachvollziehen: "Das war kein Foul am Torwart und ein ganz klares Tor."

"Kopf hoch, am Samstag geht es weiter"

Umso ärgerlicher, dass es Kaiserslautern zum wiederholten Mal nicht geschafft hat, den Sieg über die Zeit zu retten. "Wir waren richtig gut im Spiel drin und haben Mentalität gezeigt. Aber unsere Saison geht eben über Umwege", befand Antwerpen, der sich kurz vor Spielende noch verbal mit MSV-Sportdirektor Ivica Grlic angelegt hatte. Wie der FCK-Coach aber im Nachgang meinte, sei "eigentlich gar nichts" passiert. Das sind Emotionen. Gleich gebe ich ihm die Hand und dann ist alles gut." Für Weickenmeier war nach einem Gespräch mit Antwerpen unmittelbar nach Abpfiff dagegen nicht als gut, stattdessen zeigte er dem FCK-Coach Gelb: "Ich habe ihn lediglich gefragt, warum Kamavuaka noch auf dem Platz stand", berichtete Lauterns-Coach und meinte zu seiner Dauer-Kritik an den Schiedsrichtern. "Es sollte legitim sein, über die Entscheidungen sprechen zu dürfen."

Der FCK nehme nun mit, "dass wir wieder ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Im ersten Durchgang haben wir alles kontrolliert – das war eine bärenstarke Leistung. Ein Punkt ist natürlich zu wenig, war aber das Minimalziel", so der 49-Jährige. Ein Sieg hätte allerdings Rang 15 bedeutet, nun bleiben die Roten Teufel trotz einer Serie von fünf ungeschlagenen Spielen unter dem Strich. Immerhin: Weil Bayern II in Zwickau in letzter Sekunde noch den Ausgleich kassiert hat, bleibt es bei zwei Toren Rückstand auf das rettende Ufer. "Kopf hoch, am Samstag geht es weiter", richtete Senger die Blicke direkt wieder nach vorne. Im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching sind dann drei Punkte Pflicht. Anas Ouahim wird den Roten Teufeln nach seiner fünften gelben Karte allerdings fehlen.

   
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