FCK: Antwerpen verspürt keinen Druck – Zimmer neuer Kapitän

Nur 21 Punkte aus 22 Spielen und Tabellenplatz 16: Die Lage beim 1. FC Kaiserslautern ist ernst. Druck verspürt Marco Antwerpen, der am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell als neuer Trainer vorgestellt worden ist, nach eigenen Angaben aber nicht. Seine erste Amtshandlung: Jean Zimmer übernimmt die Kapitänsbinde von Carlo Sickinger. 

"Die Qualität der Mannschaft ist da"

Letzte Saison Aufstiegskampf mit Braunschweig, nun Abstiegskampf mit Kaiserslautern: Marco Antwerpen bewegt sich in der 3. Liga zwischen den Extremen. Dennoch habe er nicht lange überlegen müssen, als die Anfrage vom Betzenberg kam: "Der Reiz liegt in der Größe, Tradition und Leidenschaft der Fans für ihren Verein", erklärte der 48-Jährige seine Beweggründe. Bereits am Samstagabend, und damit unmittelbar nach der Trennung von Jeff Saibene, hatte Beiratsvorsitzender Markus Merk das erste Telefon-Gespräch mit Antwerpen, wie der frühere Welt-Schiedsrichter berichtete: "Dabei hat er gesagt, dass er über Nacht zu Fuß nach Kaiserslautern kommen könne und sich genau so ein Spiel wie das Derby gegen Mannheim zum Auftakt wünsche. Mehr Überzeugung geht nicht."

Antwerpen sei einer von drei Kandidaten gewesen, die am Samstagabend von einst zehn Trainern noch auf der Liste standen. Auch Torsten Lieberknecht gehörte dazu, allerdings habe der frühere Spieler des FCK laut Merk nicht zur Verfügung gestanden. So fiel die Wahl auf Antwerpen, der beim FCK offensiven Fußball spielen lassen will. Vom Kader ist der neue FCK-Coach trotz der Tabellensituation überzeugt: "Wir sollten nicht den Glauben verlieren – die Qualität der Mannschaft ist da." Es gehe nun darum, das Selbstvertrauen zu stärken und die Chancen in Tore umzumünzen – am besten schon am Samstag gegen Mannheim: "Ich freue mich sehr auf das Derby, diese Spiele machen den Fußball aus. Das kann der richtige Startschuss sein, um den Schalter umzulegen. Wir wollen der Mannschaften den richtigen Impuls geben, um dort drei Punkte zu holen." Mit welcher Formation der Ex-Würzburg-Coach spielen lassen wird, blieb offen.

Zimmer übernimmt die Binde

Eine erste Entscheidung hat Antwerpen aber bereits getroffen: Carlo Sickinger ist ab sofort nicht mehr Kapitän. Die Binde trägt künftig Jean Zimmer, der aus Düsseldorf zum FCK zurückgekehrt ist. "Wir wollen Carlo damit den Rucksack abnehmen", begründete Antwerpen. Er selbst spüre diesen Rucksack sowie den Druck nicht: "Ich habe ein breites Kreuz und halte viel Druck aus", gab sich der Fußballlehrer kämpferisch.

In die Transfers von Marvin Senger und Felix Götze war Antwerpen bereits mit eingebunden. Nach dem Abgang von Innenverteidiger Janik Bachmann sah der 49-Jährige Handlungsbedarf in der Defensive gegeben. Die Offensive sieht Antwerpen dagegen stark genug aufgestellt, Marvin Pourié kennt er bereits aus Braunschweig. Warum er seinen bisherigen Co-Trainer Kurtulus Öztürk nicht mitgebracht hat, erklärte er so: "Ich hatte das Gefühl, dass ich einen neuen Impuls benötige." Daher fiel die Wahl auf Frank Döpper, mit dem Antwerpen bereits bei Fortuna Köln gespielt hat.

Sportchef-Suche vor Abschluss

Wie es für Sportdirektor Boris Notzon weitergeht, ließ Merk derweil unbeantwortet. Zwar leiste der 41-Jährige "sehr wertvolle Arbeit", war in die Trainersuche allerdings schon nicht mehr mit eingebunden. "Aber nicht, weil wir misstrauisch sind, sondern weil wir ihn vor der Öffentlichkeit schützen wollten", erklärte Merk. In den kommenden Tagen soll ein neuer Sportchef präsentiert werden. "Wir wollen es in Kürze finalisieren", kündigte Merk an und sprach von "konkreten Gesprächen". Das Ziel: den FCK in der Gesamtstruktur in eine professionelle Zukunft führen. Entsprechend bezeichnete Merk den heutigen Mittwoch als "Tag des Aufbruchs". Ob Antwerpen mit der Mannschaft für die nötige Aufbruchsstimmung sorgen kann, wird sich schon am Samstag zeigen.

   
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