FCI-Coach Oral ratlos: "Müssen irgendein Mittel finden“
Nach der vergebenen Chance des FC Ingolstadt zum Sprung auf einen Aufstiegsplatz klammerte sich Trainer Tomas Oral an den letzten verbliebenen Strohhalm. "Wir haben es immer noch in der eigenen Hand“, betonte der Coach nach der ernüchternden Nullnummer gegen den 1. FC Saarbrücken die weiterhin vorhandene Möglichkeit der Zweitliga-Rückkehr aus eigener Kraft.
Rätselraten über "so viel Sand im Getriebe"
Abgesehen von der Tabellenkonstellation durch die gleichzeitigen Punkteverluste der Konkurrenten 1860 München (1:1 beim SV Wehen Wiesbaden) und Hansa Rostock (0:0 gegen den FSV Zwickau) konnten den Schanzern allerdings nur wenige Faktoren im Spiel gegen den Aufsteiger Hoffnung für die entscheidenden zwei Runden bis Saisonschluss und ein Happy End machen. Oral machte auf der Pressekonferenz aus seiner Ratlosigkeit kaum noch ein Hehl: "Wir müssen dieses Spiel und auch die letzten Wochen sauber analysieren, warum wir so viel Sand im Getriebe haben." Immer noch rätselt der 48-Jährige über die Gründe für die mangelnde Durchschlagskraft seiner Mannschaft im Angriff. "Man muss zugeben, dass uns etwas das Spielglück fehlt. Aber wir kommen auch nicht so zum Abschluss, wie wir uns das vorstellen", konstatierte Oral.
Tatsächlich zielt der FCI in den vergangenen Wochen zu schlecht. Zwar blieb Orals Team gegen den FCS zum sechsten Mal nacheinander ungeschlagen, fuhr in dieser Zeit allerdings gerade einmal einen Sieg und lediglich sieben Punkte ein und fiel dadurch nach eben auch nur sieben Treffer inzwischen sogar schon aus der Aufstiegszone heraus. Vor den letzten Begegnungen im Kampf um den Sprung ins Unterhaus am Samstag beim MSV Duisburg und danach gegen den direkten Rivalen 1860 München (22. Mai) ist Ingolstadt damit massiv unter Zugzwang geraten. Auch den Spielern ist die große Schwachstelle bewusst. "Momentan", sagte Verteidiger Michael Heinloth im "MagentaSport"-Interview, "fehlt einfach ein bisschen das Spiel ins letzte Drittel, wo wir zwingend das Tor machen wollen." Mehr als ein Lattenschuss von Dennis Eckert-Ayensa sprang nicht heraus.
1860 soll "echtes Endspiel" werden
Für grundsätzliche Verbesserungen im Offensivspiel aber sieht Oral mittlerweile "keine Zeit" mehr. Vielmehr will Ingolstadts Trainer das Glück und den Erfolg auf den letzten Metern nunmehr offenbar erzwingen. "Wir müssen schauen, dass wir irgendein Mittel finden, dass wir in Duisburg einen Dreier einfahren und dann gegen 1860 ein echtes Endspiel haben", sagte Oral zu seiner voraussichtlichen Marschroute.
Ein wenig hoffte Oral im Rennen um zumindest den Relegationsplatz am "MagentaSport"-Mikrofon aber auch auf Schützenhilfe durch andere Vereine: "Man sieht ja auch auf den anderen Plätzen", sagte der Coach mit Blick auf 1860 und Rostock, "dass auch bei anderen Mannschaften Druck auf dem Kessel ist und die Jungs eine gewisse Anspannung haben." Doch klar ist: Sollte der FCI am Samstag in Duisburg verlieren, könnte der Aufstiegstraum bereits geplatzt sein. Caniggia Elva wird derweil aufgrund seiner fünften gelben Karte fehlen.