FCC-Sieg gegen Sandhausen: Darum klappte es

Als am 4. Spieltag der 3. Liga der SV Sandhausen den FC Carl Zeiss Jena im Hardtwaldstadion empfing, waren die Rollen der aufeinandertreffenden Teams klar verteilt. Der SV Sandhausen ging als Favorit in die Partie, wurde er doch von fast allen  Drittligatrainern vor der Saison zum beinahe sicheren Aufsteiger erklärt. Zwar standen bei den Nordbadenern erst ein Saisonsieg und schon zwei Niederlagen zu Buche, doch trotz dieses kleinen Fehlstarts bestanden über die spielerische Stärke dieses Teams keine Zweifel. Die Thüringer gingen daher eher als Außenseiter ins Spiel. Auf Grund einer Spielverlegung hatten sie erst zwei Spiele bestritten; davon einen eher schmeichelhaften 2:1-Saisonauftakt gegen Heidenheim und eine recht verdiente 0:2 Niederlage bei Dynamo Dresden.
Doch die Ausgangssituation beider Mannschaften schien keine Auswirkungen auf das Spielgeschehen auf dem Platz gehabt zu haben, denn der FCC beherrschte die Sandhauser praktisch über die gesamte Spielzeit und gewann am Ende völlig verdient und vielleicht sogar mit 1-2 Toren zu niedrig 2:0. Wie konnte das sein?

Dieses Ergebnis war eine wirkliche Überraschung. Fakt ist, dass die Thüringer sehr aggressiv in die Zweikämpfe gingen und die meisten davon zu gewinnen schienen. Das brachte Sicherheit und Ballbesitz. Die Sandhauser waren vielleicht auch etwas von dem Blitzstart der Jenaer überrascht und gelähmt, als schon nach 3 Minuten deren einzige Spitze, Christian Reimann, frei vor SV-Torwart Löhe auftauchte, aber jedoch kläglich vergab. 9 Minuten und eine weitere vergebene Chance später machte er es besser und wuchtete die Kugel mit aller Gewalt und seinem kahlen Schädel in die Maschen. Das saß. Die restlichen 43 Minuten waren die Sandhauser äußerst passiv und konnten nur zuschauen, wie man Fußball spielt und sich recht herzlich bei den Gästen bedanken, dass sie nur mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine durften.

In der zweiten Halbzeit schien ihnen mehr zu gelingen, als hätten sie in der Kabine Selbstvertrauen getankt. Mehr Ballbesitz und ein druckvolleres Spiel nach vorn waren die Folge, doch mitten in diesen Aufschwung fuhr Moses Sichone, der aus sagenhaften 16m zum 2:0 einköpfte. Dieses zweite Tor erstickte den Siegeswillen der Gastgeber im Keim. Zwar kam unter anderem Regis Dorn noch zu sehr guten Möglichkeiten, doch die Bude von FCC-Keeper Nulle war vernagelt. Selbst die Hundertprozentigen gingen nicht rein. So war es unmöglich das Spiel zu drehen und die Jenaer spielten es so souverän zu Ende, als wären sie der Aufstiegskandidat und nicht die Sandhauser.

Sandhausen hat nun die 3 Niederlage im vierten Spiel auf dem Konto und wahrscheinlich hat genau diese Befürchtung den lähmenden Druck auf sie ausgeübt und mit verhindert, dass ein befreites und gefährliches Spiel nach vorne möglich war. Die Thüringer nutzten den guten Start und Verunsicherung eiskalt aus und spielten schnell und frech nach vorn. Durch diese Verkettung von Umständen war es letztlich möglich, dass David Goliath besiegte. Und vielleicht hat der überraschende Saisonstart beider Teams Einfluss auf den restlichen Saisonverlauf.

   
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