Existenzkampf: SV Meppen vor ungewisser Zukunft
Die Kleinen trifft die Corona-Krise am härtesten. Gerade Vereine wie der SV Meppen, der bisher eine überragende Saison auf das Grün brachte, kämpfen derzeit um ihr Überleben. Die ausbleibenden Zuschauereinnahmen sind schlichtweg nicht aufzuwiegen. Der SV Meppen kämpft um seine Existenz.
"Das ist einfach nicht aufzufangen"
Im Emsland durfte geträumt werden: Bis zur Unterbrechung des Ligabetriebs spielte der SV Meppen eine überragende Saison, auf Rang vier liegend fehlen nur zwei Zähler bis zu einem direkten Aufstiegsplatz. Doch die Träume von der 2. Bundesliga mit Spielen gegen St. Pauli oder womöglich sogar Werder Bremen sind derzeit in weiter Ferne. Es geht nur noch um eines: das Überleben. Denn die Finanzlücke in Meppen wird durch die Spielpause von Woche zu Woche größer. Der Verein ist enorm abhängig von den zurzeit ausbleibenden Heimspiel-Einnahmen.
"Die Zuschauer machen bei uns fast 30 Prozent des Etats aus, das ist einfach nicht aufzufangen", erklärt Geschäftsführer Ronald Maul gegenüber dem NDR. "Je länger uns die Einnahmen fehlen, umso kürzer ist die Zeit, in der wir als Verein überleben können." Da auch vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) keine finanziellen Direkthilfen zu erwarten sind, scheint ungewiss, "dass wir das normale Ende des Spieljahres am 30. Juni erleben." Auch bei Cheftrainer Christian Neidhardt regiert dieser Tage die Ungewissheit. Der 51-Jährige kann sich nicht vorstellen, "dass wir die Saison noch zu Ende spielen." Unklar sei auch, "wie lange der SV Meppen das aushalten kann." Geisterspiele dürften für den SVM somit nicht infrage kommen.
Planung kaum möglich
Der Führungsriege des SV Meppen bleibt somit nichts anderes übrig, als sich auch mit dem Szenario einer Insolvenz zu befassen. Leidensgenossen finden die Niedersachsen in einer Reihe weiterer Drittligisten. Das erkannte auch der DFB – und lockerte zumindest die Regelungen im Zuge von Insolvenzverfahren. Bei einer Insolvenz noch in dieser Spielzeit müssen die Klubs statt neun Punkten keinerlei Abzug fürchten, in der kommenden Spielzeit lediglich ein Minus von drei Zählern.
Nicht mehr als ein schwacher Trost angesichts der Risiken, die eine Pleite in struktureller und personeller Hinsicht birgt. So gilt es, die Kräfte zu bündeln und irgendwie den Kopf über Wasser zu behalten. Das "Aber" skizziert wiederum Ronald Maul: "Wirklich planbar ist derzeit im Bereich Marketing und Sponsoring nichts." Verlass ist immerhin auf die Fans des SV Meppen, die mehr als 20.000 Euro an Spendengeldern zusammentrugen.