Ex-Dynamo Stark: "Bitterste Geschichte meiner Karriere"
Eine Woche vor dem Ende der Transferperiode verließ Yannick Stark die SG Dynamo Dresden Richtung Türkei und schloss sich dem Zweitligisten Manisa FK an. In der "Bild" spricht der Defensivspieler nun über den Wechsel weg von Dynamo, den Abstieg, Fehler des Klubs und sein neues Leben in der Türkei.
"Muss eine gewisse Konstanz im Verein herrschen"
Der Abgang kam durchaus überraschend. Nach zwei Jahren war für den gebürtigen Darmstädter bei den Sachsen Schluss. Die Mission Wiederaufstieg müssen die Schwarz-Gelben ohne den Routinier angehen. "Ein Auge hat geweint. Ich habe mich in Dresden sehr wohlgefühlt, auch bei den Neuzugängen waren coole Jungs dabei", sagte er mit Blick auf den Abgang.
Der verletzungsbedingte Ausfall im Rückspiel der Relegation, die gegen den 1. FC Kaiserslautern verloren wurde, sei "wahrscheinlich die bitterste Geschichte meiner Karriere" und habe ihn "sehr lange beschäftigt". Nach nur einem Jahr in der 2. Liga war wieder Schluss. "Es muss eine gewisse Konstanz im Verein herrschen. Das sieht man gut an meinem Heimatverein Darmstadt. Sie haben ein Spielergerüst, das seit Jahren zusammengewachsen ist. Um diese Achse herum wird etwas dazugeholt. Da gab es keine Umbrüche", erklärte Stark, was der SGD fehlt. "Nach dem Aufstieg hatten wir einen kleinen Umbruch, nach dem Abstieg wieder einen kompletten. Das macht es schwer, ruhig und erfolgreich zu arbeiten."
"Auf Defensivarbeit nicht allzu viel Wert gelegt"
"Grundsätzlich" sei er davon überzeugt, dass Dynamo in dieser Saison wieder den Aufstieg packt. "Aber es wird enorm schwer. Das sah man vor zwei Jahren. Diesmal wird es wieder ein heißes Ding. Das erfordert Geduld und Stressresistenz." Die benötigt er auch bei seiner neuen Station in der Türkei: "Ich bin positiv überrascht. Technisch können alle super kicken, gerade nach vorn. Das Problem ist die taktische Ausbildung und Disziplin. Da wird auf Defensivarbeit nicht allzu viel Wert gelegt. Die Verteidiger stehen oft hinten in Unterzahl und solche Geschichten. Die Offensivspieler bleiben vorn, haben mit Abwehr gefühlt nix am Hut."
Das Niveau in der zweiten türkischen Liga sei "vielleicht untere 3. Liga in Deutschland. Es gibt aber Ausschläge nach oben. Plötzlich spielst du gegen Mannschaften, wo ein Ex-Weltstar wie Ryan Babel unter Vertrag steht. Mal wirst du richtig gefordert, mal ist es überschaubar". Und warum hat es ihn in die Türkei verschlagen? "Manisa bot mir ein interessantes Gesamtpaket. Der Klub hat ambitionierte Ziele, die Gegend ist sehr schön, die Vertragslaufzeit von zwei Jahren und die Verdienstmöglichkeiten sind für mein Alter gut. Ich weiß nicht, ob die Chance noch mal gekommen wäre."