Ex-Drittligist Rot-Weiß Erfurt droht die erneute Pleite

Zehn Jahre lang zwischen 2008 und 2018 spielte der FC Rot-Weiß Erfurt in der 3. Liga, nun droht dem Klub die zweite Pleite innerhalb von zwei Jahren. Nachdem gestern bekannt geworden war, dass die Dezember-Gehälter noch nicht überwiesen wurden, musste der Klub am Freitag beim Insolvenzgericht die Masseunzulänglichkeit anzeigen.

RWE braucht dringend Geld

Wie Insolvenzverwalter Volker Reinhardt in einer Mitteilung am Freitag erklärte, sei dieser Schritt notwendig geworden, da "aufgrund der aktuellen Geschehnisse der Massebestand nicht ausreicht, um sämtliche Kosten und weitergehende Masseverbindlichkeiten zu decken." Konkret heißt das: Zahlungen auf die Verbindlichkeiten von Rot-Weiß Erfurt können aktuell nicht geleistet werde. Direkte Auswirkungen hat die Anzeige der Masseunzulänglichkeit zunächst aber noch nicht.

Doch klar ist: Sollte RWE nicht schnell frisches Geld auftreiben, gehen am Steigerwald die Lichter aus. Reinhardt müsste das Regionalliga-Team vom Spielbetrieb abmelden, sodass Rot-Weiß Erfurt als erster Absteiger feststünde. Eine komplette Abwicklung des Vereins würde dieser Schritt allerdings nicht zwingend nach sich ziehen. Die Nachwuchs- und Jugendmannschaften könnten ihren Spielbetrieb unter gewissen Umständen vorerst vorführen.

Rückabwicklung der GmbH?

Doch woher das frische Geld kommen soll, ist ungewiss. Wie ein Sprecher des Erfurter Amtsgerichts dem "MDR" bestätigte, soll der erst im vergangenen Herbst eingestiegene Hauptinvestor, der 40 Prozent der Anteile hält, die Rückabwicklung der in eine GmbH ausgegliederten Profiabteilung beantragt haben. Ob der Antrag angenommen wird, soll sich wohl am kommenden Dienstag entscheiden. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wären auch die Verträge mit den übrigen zwei Investoren hinfällig.

Dass die Lage ernst ist, zeigt auch ein Bericht der "Bild". Demnach soll RWE mit drei Monatsmieten für das Steigerwaldstadion in Rückstand sein und zudem noch offene Forderungen beim Caterer haben. Am Freitag musste zudem ein geplantes Testspiel gegen Offenbach abgesagt werden. Düstere Wolken also über dem Steigerwald, es droht die Insolvenz in der Insolvenz und damit zweite Pleite innerhalb von zwei Jahren. Dabei schien die finanzielle Zukunft des früheren Drittligisten mit dem Einstieg des Investoren im vergangenen Oktober eigentlich gesichert. Doch weil ihre Gelder für den Abbau von Altlasten und nicht für den geplanten Neuanfang verwendet wurden, scheint das Tischtuch zerschnitten. Wie es mit RWE nun weitergeht, ist ungewiss.

   
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