Ex-Drittliga-Profis: Was macht eigentlich Sascha Pfeffer?

Sie kickten lange in der 3. Liga, waren mehrere Jahre Teil unseres wöchentlichen Unterhaltungsprogramms. Jetzt sind sie von der Bildfläche verschwunden und in anderen Ligen am Ball. liga3-online.de wirft einen Blick auf den Werdegang ehemaliger Drittligaprofis. Heute: Sascha Pfeffer, lange für Dynamo Dresden, den Chemnitzer FC und den Halleschen FC aktiv.

Acht Jahre in der 3. Liga gespielt

Mit 224 Drittliga-Einsätzen belegt Sascha Pfeffer im Rekordspieler-Ranking den 25. Platz. Insgesamt acht Spielzeiten für drei verschiedene Klubs kickte der heute 33-jährige Mittelfeldspieler vom Nordost-Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig in der 3. Liga. Pfeffer war Teil der Premierensaison 2008/09, damals schnürte er die Fußballschuhe für Dynamo Dresden. Mit den Dresdnern spielte er drei Jahre in der 3. Liga, in der Saison der 2010/11 gelang der SG Dynamo dann der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nachdem sich Pfeffer anschließend nicht in der 2. Liga durchsetzen konnte, verließ er Dresden nach fünf Jahren in Richtung Chemnitz.

Beim CFC folgten weitere zwei Drittliga-Spielzeiten, in denen er wieder Stammspieler war. Die Saison 2012/13 wurde statistisch gesehen die beste seiner bisherigen Laufbahn in der 3. Liga. Bei 36 Einsätzen steuerte Pfeffer zwei Tore und neun Assists bei. Auch für die Chemnitzer war es insgesamt eine erfolgreiche Spielzeit. Am Ende stand Platz sechs zu Buche. 2014 entschied sich Pfeffer für die Rückkehr in seine Heimat – zu seinem Nachwuchsverein Hallescher FC. Auch beim HFC erkämpfte sich der nur 1,76 Meter große Flügelspieler prompt einen Stammplatz. Drei Jahre spielte Pfeffer mit Halle in der 3. Liga und geriet dabei nie in Abstiegsgefahr (zweimal Platz 9 und einmal Rang 13).

Wechsel nach Leipzig und Beinahe-Rückkehr in die 3. Liga

Im Alter von 30 Jahren suchte Pfeffer noch einmal eine neue Herausforderung. Anstatt bei seinem Heimatverein zu bleiben und dort gegebenenfalls seine Karriere irgendwann zu beenden, ging er 2017 in die 4. Liga – zum Nordost-Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig. Beim Traditionsklub aus Sachsen sollte er perspektivisch dabei helfen, die Rückkehr in den Profifußball zu realisieren.

Nach dem Wiederaufstieg in die Regionalliga in der Saison 2015/16 schaffte es der ehemalige DDR-Spitzenklub, sich in der 4. Liga zu etablieren. Auf einen zehnten Platz 2016/17 folgten in den ersten beiden gemeinsamen Jahren mit dem erfahrenen Profi Pfeffer Spielzeiten, die jeweils auf Rang sechs beendet wurden. Die Ambitionen im Verein wurden größer und mit dem neuen Sportdirektor Wolfgang Wolf, Ex-Bundesligaspieler und -trainer, sollte in der Saison 2019/20 der Aufstieg in die 3. Liga forciert werden.

Pfeffer war mit Lok Leipzig auch sehr nah dran, den Sprung in die 3. Liga zu schaffen. In der wegen der Corona-Pandemie zunächst unterbrochenen und später abgebrochenen Spielzeit in der Regionalliga Nordost rangierte der 1. FC Lok im März punktgleich mit Spitzenreiter VSG Altglienicke auf Platz zwei. Weil die Leipziger eine Partie weniger absolviert hatten, wurden sie nach der Quotientenregel zum Nordost-Meister gekürt. Damit traten Pfeffer & Co. in den Aufstiegsspielen gegen den West-Vertreter SC Verl an. Nur wegen der Auswärtstorregel zog Lok Leipzig schlussendlich den Kürzeren – ohne dabei ein Spiel verloren zu haben (2:2/1:1).

Neuer Angriff auf die 3. Liga mit Ex-Drittligaprofi als Trainer

Insgesamt musste der 1. FC Lok in der gesamten Saison damit bloß eine Niederlage hinnehmen (0:2 im Derby bei der BSG Chemie Leipzig am 11. Spieltag). Und dennoch ging das Team von Wolfgang Wolf, der seit Oktober 2019 Sportdirektor und Trainer in Personalunion war, leer aus. Es war das bittere Ende einer sonst so erfolgreichen Spielzeit.

In der nun am 14. August beginnenden Saison 2020/21 wird Lok Leipzig einen neuen Angriff auf die 3. Liga starten. Neuer Coach und gleichzeitig auch Sportlicher Leiter ist Ex-Drittliga-Profi Almedin Civa, der früher für den SV Babelsberg in der 3. Liga gekickt hatte und den SVB später auch coachte. Wolfgang Wolf beendete seine Trainerkarriere und sagte gegenüber dem "Sportbuzzer": „Jetzt ist es Zeit, der Familie mal etwas zurückzugeben.“

Weiterhin dabei ist dagegen Sascha Pfeffer, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag in Leipzig bis Juni 2021 verlängerte. Der im Oktober 34 Jahre alt werdende gebürtige Hallenser will es noch einmal (vielleicht das letzte Mal?) wissen. Nach dem Fast-Aufstieg will er in seinem vierten Jahr bei Lok Leipzig nun das große Ziel erreichen: Den Traditionsverein in die 3. Liga führen.

   
Back to top button